Chyträus an Camerarius, 13.01.1571
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp |
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Zitation | Chyträus an Camerarius, 13.01.1571, bearbeitet von Moritz Stock (10.12.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Chyträus, Epistolae, 1614 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 0445-0448 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | David Chyträus |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 13.01.1571 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | im Druck: Datum Idibus Ianuarii Anno 1571 |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein;Griechisch |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Epistola tua senili gravitate & sapientia |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Kirchenordnung |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | nein |
Bearbeiter | Benutzer:MS |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 10.12.2019 |
Werksigle | OCEp |
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Zitation | Chyträus an Camerarius, 13.01.1571, bearbeitet von Moritz Stock (10.12.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Chyträus, Epistolae, 1614 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 0445-0448 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | David Chyträus |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 13.01.1571 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | im Druck: Datum Idibus Ianuarii Anno 1571 |
Sprache | Latein;Griechisch |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Epistola tua senili gravitate & sapientia |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Kirchenordnung |
Datumsstempel | 10.12.2019 |
Regest
Camerarius‘ Brief vom 17.09. sei ihm am 04.12. von Camerarius‘ Mitbürger (a cive vestro, unbekannt) gebracht worden. Er rechnet mit Nachsicht für die späte Antwort.
Was Camerarius über Bassewitz (unbekannt, Basbicius, Anm.) schrieb, hoffe auch dessen Vater (unbekannt, Bruder von Joachim von Bassewitz?) und wünsche sich Chyträus. Bassewitzs Verwandter (gentilis) Joachim von Bassewitz jedenfalls zeichne sich durch Begabung, Tugend und Fertigkeit im Lateinischen aus.
Bezüglich der Dinge in Ungarn (Kirchenordnung für Österreich) versichert Chyträus, dass die Fürsten, mit denen er Umgang hatte, überall das Kirchenpatronat (ius patronatus in templis) hätten und man sich, sofern es die Päpstlichen zuließen, meist in den gewohnten Kirchen versammelt. Da man in Wien keine öffentliche Kirche habe, versammle man sich in Privaträumen. Beschreibung des dortigen Ritus. Er habe in Spitz an der Donau bei (Leonhard von) Kirchberg (Anm.) gewohnt. Beschreibung der Lehre und des Ritus.
Obwohl es beunruhigende Nachrichten aus Süddeutschland (? ex superiori Germania) gebe, erinnere Chyträus an das, was er selbst gesehen hat. Er habe jüngst Briefe aus diesen Gebieten erhalten, die mit (seiner) Erzählung übereinstimmen und zeigten, dass sich zwei (österreichischen) Stände bemühten, einen geeigneten inspector suarum ecclesiarum zu finden. Bitte um Leitung und Hilfe Jesu.
Freude über Camerarius‘ Billigung seiner Absichten und Bemühungen (hinsichtlich der Kirchenordnung in Österreich) im letzten Brief. Chyträus sei in seiner Ansicht immer mehr bestärkt, auch wenn sie einem Spruch Gregors von Nazianz widersprechen. Es sei nützlicher bei der einfachen Lehre und den Schriften Luthers und Melanchthons, insbesondere den "Loci communes", zu bleiben und nicht ständig neues einzuführen. Basilius der Große schreibe man solle in der Kirche Überflüssiges verschweigen, den tradierten Glauben halten und keine Anstrengung auf das Verschwiegene verschwenden (Homilie über die heilige Geburt Christi, 2.6; Patrologia Graeca 31, 1459f.). Chyträus wünsche sich Dogmen auf Grundlage der "Loci" Melanchthons und ein Ende der Diskutiererei. Daher habe er immer wieder die "Loci" aufgegriffen und fahre auch jetzt fort, zu zitieren und nicht (selbst) zu sprechen und zu schreiben. Ob das derart harten öffentlichen Tadel verdiene, möge Gott entscheiden.
Gebet für den Greis Camerarius (nach Hom. Il. 3,110). Gott möge ihn schützen.
(Moritz Stock)
Anmerkungen
- „Bassewitz“ (Basbicius): In Rostock immatrikulierten sich im SS 1564 Viktor Bassewitz (Matrikel) und im WS 1568 Ludolf Bassewitz (Matrikel). Vermutlich wechselte einer von diesen zu Camerarius nach Leipzig. Ausgeschlossen werden kann Joachim von Bassewitz, der sich in Rostock im WS 1558 immatrikuliert hatte (Matrikel), da er im Brief als gentilis des fraglichen Bassewitz bezeichnet wird.
- „Er war untergebracht in Spitz an der Donau bei (Leonhard von) Kirchberg“ (Spirae quae elegans oppidum familiae Kirchbergiae ad Danubii ripam, tredecim supra Viennam miliaribus est… hospitium in aedib(us) Kirchbergeri habui.): Vgl. Lisch 1869, S. 78: „Er wählte Spitz an der Donau, nicht weit oberhalb von Krems, wo er bei dem Edlen Leonhard von Kirchberg gastliche Aufnahme fand.“ Die Stadt liegt gut 70km Luftlinie westlich von Wien.