Bedrott an Camerarius, 11.09.1541: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Regest ===
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Genaueres über die Pest (in [[Erwähnter Ort::Straßburg]]) könne Camerarius von [[Erwähnte Person::Jakob Gallus]] erfahren. Die Rest der Schule habe man nach [[Erwähnter Ort::Gengenbach]] verlegt, einen Ort an den die Seuche kaum vorgedrungen sei, auch wenn er sehr nah an einigen Dörfern liege, in denen die Pest ausgebrochen war. In der Zwischenzeit diskutiere Bedrott heftig (mit den anderen Lehrern), ob sich die Flucht nützlich sei oder nicht. Auch wenn Bedrott wisse, dass die Haare auf seinem Kopf gezählt / zählbar seien##, höre er dennoch, dass alte und gelehrte Ärzte eine Veränderung der Luft empföhlen. Es heiße, dass man es in den ''historiae'' (Erzählungen mit historischer Ausrichtung) nur ganz oder gar nicht finde, dass irgendwelche Leuten beim Wüten der Pest ihre Heimat verließen, aber Bedrott lasse sich davon nicht überzeugen. Es könne ja sein, dass die ''historici'' (Geschichtsschreiber) dies nicht erwähnten oder dass es keine sicheren Zufluchtsorte gab. Vegetius schreibe, dass nichts so gut helfe, wie das Feldlager häufig zu verlegen, wenn ein Heer von der Pest heimgesucht werde. Und erkläre nicht auch Lukrez, der die Pest von Athen beschrieb - dies hatte vorher bereits Thukydides getan -, was die meisten Menschen zu solch einem Zeitpunkt unternähmen: "Denn wie viele flohen aus ihren Ländern, wie es Kranke üblicherweise tun" (Lukrez 6, 1236). Bedrott habe schon einmal Camerarius, der viel gelesen und auch selbst sehr viel beobachtet habe, gebeten, seine Meinung diesbezüglich mitzuteilen. Camerarius möge ihm bitte den Grund für das Ausbleiben der Antwort mitteilen oder die Antwort jetzt nachliefern.
Genaueres über die Pest (in [[Erwähnter Ort::Straßburg]]) könne Camerarius von [[Erwähnte Person::Jakob Gallus]] erfahren. Die Rest der Schule habe man nach [[Erwähnter Ort::Gengenbach]] verlegt, einen Ort an den die Seuche kaum vorgedrungen sei, auch wenn er sehr nah an einigen Dörfern liege, in denen die Pest ausgebrochen war. In der Zwischenzeit diskutiere Bedrott heftig (mit den anderen Lehrern), ob sich die Flucht nützlich sei oder nicht. Auch wenn Bedrott wisse, dass die Haare auf seinem Kopf bereits gezählt seien (Anspielung auf Lukas 12,7), höre er dennoch, dass alte und gelehrte Ärzte eine Veränderung der Luft empföhlen. Es heiße, dass man es in den ''historiae'' (Erzählungen mit historischer Ausrichtung) nur ganz oder gar nicht finde, dass irgendwelche Leuten beim Wüten der Pest ihre Heimat verließen, aber Bedrott lasse sich davon nicht überzeugen. Es könne ja sein, dass die ''historici'' (Geschichtsschreiber) dies nicht erwähnten oder dass es keine sicheren Zufluchtsorte gab. Vegetius schreibe, dass nichts so gut helfe, wie das Feldlager häufig zu verlegen, wenn ein Heer von der Pest heimgesucht werde. Und erkläre nicht auch Lukrez, der die Pest von Athen beschrieb - dies hatte vorher bereits Thukydides getan -, was die meisten Menschen zu solch einem Zeitpunkt unternähmen: "Denn wie viele flohen aus ihren Ländern, wie es Kranke üblicherweise tun" (Lukrez 6, 1236). Bedrott habe schon einmal Camerarius, der viel gelesen und auch selbst sehr viel beobachtet habe, gebeten, seine Meinung diesbezüglich mitzuteilen. Camerarius möge ihm bitte den Grund für das Ausbleiben der Antwort mitteilen oder die Antwort jetzt nachliefern.


Bedrott habe die Bücher der Theologen gelesen, die ihm geschickt wurden, wolle aber vor allem wissen, was Camerarius denke.
Bedrott habe die Bücher der Theologen gelesen, die ihm geschickt wurden, wolle aber vor allem wissen, was Camerarius denke.

Version vom 23. Januar 2019, 18:03 Uhr



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Werksigle OCEp 0271
Zitation Bedrott an Camerarius, 11.09.1541, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch (23.01.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0271
Besitzende Institution München, BSB
Signatur, Blatt/Seite Clm 10368, Nr. 67
Ausreifungsgrad Original
Erstdruck in Camerarius, Epistolae Eobani, 1561
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. K7v-K8r
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Jakob Bedrott
Empfänger Joachim Camerarius I.
Datum
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum 11.09.(o.J.)
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Straßburg
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit De peste ex Iacobo Gallo cognosces
Link zur Handschrift http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0010/bsb00104172/images/
Regest vorhanden? nein
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Briefe/Parallelüberlieferung; Pest (Straßburg)
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand unkorrigiert
Notizen mglw. für den Druck redigiert
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:US
Gegengelesen von
Datumsstempel 23.01.2019
Werksigle OCEp 0271
Zitation Bedrott an Camerarius, 11.09.1541, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch (23.01.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0271
Besitzende Institution München, BSB
Signatur, Blatt/Seite Clm 10368, Nr. 67
Ausreifungsgrad Original
Erstdruck in Camerarius, Epistolae Eobani, 1561
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. K7v-K8r
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Jakob Bedrott
Empfänger Joachim Camerarius I.
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum 11.09.(o.J.)
Sprache Latein
Entstehungsort Straßburg
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit De peste ex Iacobo Gallo cognosces
Link zur Handschrift http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0010/bsb00104172/images/
Regest vorhanden? nein
Paratext ? nein
Register Briefe/Parallelüberlieferung; Pest (Straßburg)
Datumsstempel 23.01.2019

ACHTUNG KEIN DATUM GEFUNDEN


Regest

Genaueres über die Pest (in Straßburg) könne Camerarius von Jakob Gallus erfahren. Die Rest der Schule habe man nach Gengenbach verlegt, einen Ort an den die Seuche kaum vorgedrungen sei, auch wenn er sehr nah an einigen Dörfern liege, in denen die Pest ausgebrochen war. In der Zwischenzeit diskutiere Bedrott heftig (mit den anderen Lehrern), ob sich die Flucht nützlich sei oder nicht. Auch wenn Bedrott wisse, dass die Haare auf seinem Kopf bereits gezählt seien (Anspielung auf Lukas 12,7), höre er dennoch, dass alte und gelehrte Ärzte eine Veränderung der Luft empföhlen. Es heiße, dass man es in den historiae (Erzählungen mit historischer Ausrichtung) nur ganz oder gar nicht finde, dass irgendwelche Leuten beim Wüten der Pest ihre Heimat verließen, aber Bedrott lasse sich davon nicht überzeugen. Es könne ja sein, dass die historici (Geschichtsschreiber) dies nicht erwähnten oder dass es keine sicheren Zufluchtsorte gab. Vegetius schreibe, dass nichts so gut helfe, wie das Feldlager häufig zu verlegen, wenn ein Heer von der Pest heimgesucht werde. Und erkläre nicht auch Lukrez, der die Pest von Athen beschrieb - dies hatte vorher bereits Thukydides getan -, was die meisten Menschen zu solch einem Zeitpunkt unternähmen: "Denn wie viele flohen aus ihren Ländern, wie es Kranke üblicherweise tun" (Lukrez 6, 1236). Bedrott habe schon einmal Camerarius, der viel gelesen und auch selbst sehr viel beobachtet habe, gebeten, seine Meinung diesbezüglich mitzuteilen. Camerarius möge ihm bitte den Grund für das Ausbleiben der Antwort mitteilen oder die Antwort jetzt nachliefern.

Bedrott habe die Bücher der Theologen gelesen, die ihm geschickt wurden, wolle aber vor allem wissen, was Camerarius denke.

(Johannes) Sturm sei vom Bischof (Wilhelm von Hohnstein) irgendwohin geschickt worden.

Bitte um häufige Briefe. Lebewohl.

(Manuel Huth)