Camerarius an Hier. Wolf, 10.03.1553: Unterschied zwischen den Versionen
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: In cuius duo numina sedem | : In cuius duo numina sedem |
Version vom 23. Mai 2017, 17:30 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 809 |
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Zitation | Camerarius an Hier. Wolf, 10.03.1553, bearbeitet von Manuel Huth (23.05.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_809 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 450-451 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | Zäh 2013, Nr. 58 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Hieronymus Wolf |
Datum | 1553/03/10 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | 6. Id. Martii |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Nürnberg |
Zielort | Augsburg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Accepi libros nudiusquartus |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Astrologie |
Handschrift | |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 23.05.2017 |
Werksigle | OCEp 809 |
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Zitation | Camerarius an Hier. Wolf, 10.03.1553, bearbeitet von Manuel Huth (23.05.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_809 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 450-451 |
Sonstige Editionen | Zäh 2013, Nr. 58 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Hieronymus Wolf |
Datum | 1553/03/10 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | 6. Id. Martii |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Nürnberg |
Zielort | Augsburg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Accepi libros nudiusquartus |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Astrologie |
Datumsstempel | 23.05.2017 |
Zielort mutmaßlich.
Regest
Camerarius habe die Bücher (Es ist unklar, um welche Bücher es sich handelt) vor vier Tagen erhalten, allerdings ohne einen Brief von Wolf. Er freue sich über den Eifer und Fleiß des (Johann) Baptist (Haintzel), der seinem Wunsch so schnell nachgekommen sei. Camerarius erinnere sich deshalb an die eigenen Verse, die er einst über Haintzel geschrieben habe:
- In cuius duo numina sedem
- Tanquam intra sancti templi penetralia corde
- Calliope Aglaieqúe sibi posuere.
- ("in seinem Herz haben die beiden Gottheiten Kalliope und Aglaia ihren Wohnsitz aufgestellt wie in dem Innersten eines heiligen Tempels", Zitat aus Camerarius an Hier. Wolf, 15XX)
Wolf solle ihm Grüße ausrichten. Camerarius sehe sich unerwartet (i. e. aus gesundheitlichen Gründen, s. Woitkowitz 2003, S. 264) dazu gezwungen, länger in Nürnberg zu bleiben. Deshalb blicke er in seinen Gedanken oft auf die Zeit (in Augsburg) zurück, wolle die Bibliothek benutzen und sehne sich danach, daraus einen Nutzen für die Wissenschaft zu ziehen. Aber dazu ein andermal.
Camerarius schicke Wolf und (Johann) Baptist (Haintzel) jeweils ein Exemplar der Ausgabe, über die er neulich mit ihnen gesprochen habe (es ist unklar, auf welches eigene Werk sich Camerarius bezieht). In diesen Tagen habe er vom Tod des Erasmus Reinhold erfahren. Er betrauert den Verlust dieses herausragenden Mathematikers und der Werke, die er nicht mehr vollenden konnte. Wie es in einem Epigramm über Philetas heiße (vgl. Athenaios, Deipnosophistae 9, 401e), er sei einst beim Versuch verstorben, ein falsches Argument zu durchschauen und zu erklären, so hätten auch Erasmus Reinhold seine intensiven Studien zugrunde gerichtet. Auch Wolf und Camerarius müssten also darauf achten, nicht zu viel nachzudenken und sich nicht zu viele Sorgen zu machen. Dies berücksichtige gerade auch Camerarius, der sich nicht direkt dem nächste wissenschaftlichen Projekt zuwende. Er vergleicht sich mit Hippokleides, den nichts kümmere (s. Anm.), und rät Wolf zum selben Verhalten. Er wisse nicht, warum er sich in seiner Trauer zu solchen Scherzen hinreißen lasse.
Wolf und Cyprian Leowitz sollten wohl leben.
Das Frühlingsäquinoktium werde von den Tafelwerken auf den 10.03. festgelegt. Camerarius habe neulich aufgrund einiger Beobachtungen festgestellt, dass die Sonne den Zeitpunkt des Frühlingsäquinoktiums schneller erreicht habe, als es die gängigen Tafeln angäben. Wolf möge mit Cyprian reden, ob auch er diese Beobachtung gemacht habe.
Erneutes Lebewohl.
Anmerkung zu Hippokleides
Herodot (6.129-130) schreibt, Kleisthenes habe einen Bräutigam für seine Tochter gesucht und daher viele junge Männer, unter ihnen Hippokleides, eingeladen. Als Hippokleides betrunken war und viel zu ausgelassen tanzte, sagte Kleisthenes zu ihm, er habe sich die Hochzeit vertanzt. Hippokleides habe erwidert: „Das kümmert einen Hippokleides nicht.“
Literatur und weiterführende Links
- Woitkowitz 2003, S. 264-265