Camerarius an Languet, 09.06.1568: Unterschied zwischen den Versionen
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In Ungarn lebten die einstmals unterdrückten Schmähungen gegen Christus und den Heiligen Geist wieder auf. Auch anderswo solle es gefährliche Verblendungen geben und | In Ungarn lebten die einstmals unterdrückten Schmähungen gegen Christus und den Heiligen Geist wieder auf. Auch anderswo solle es gefährliche Verblendungen geben und offensichtlich säßen ihnen die Feinde im Nacken. Nichtsdestoweniger nähmen die Streitereien (auch) unter anderen Leuten zu und es verbreiteten sich Büchlein, die offensichtlich von Kränkungen und Hass geprägt seien. Darunter müssten alle guten Männer leiden. Aber dasselbe sei bereits in alten Zeiten passiert. Man könne nur sein Schicksal ertragen und zu Gott beten. | ||
Camerarius hatte seinen Sohn [[Erwähnte Person::Joachim Camerarius II.|Joachim]] bei der letzten Messe zu Gast, der gemeinsam mit seiner Frau ([[Erwähnte Person::Maria Rummel]]) angereist war. [[Erwähnte Person::Ludwig Camerarius|Ludwig]] sei immer noch bei Camerarius und mache sich Sorgen wegen anderer Bekannter, aber insbesondere wegen seines (ehemaligen) Gastgebers (Languet), denn Camerarius und sein Sohn beklagten das Schicksal Languets. | Camerarius hatte seinen Sohn [[Erwähnte Person::Joachim Camerarius II.|Joachim]] bei der letzten Messe zu Gast, der gemeinsam mit seiner Frau ([[Erwähnte Person::Maria Rummel]]) angereist war. [[Erwähnte Person::Ludwig Camerarius|Ludwig]] sei immer noch bei Camerarius und mache sich Sorgen wegen anderer Bekannter, aber insbesondere wegen seines (ehemaligen) Gastgebers (Languet), denn Camerarius und sein Sohn beklagten das Schicksal Languets. |
Version vom 23. Dezember 2019, 00:49 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 1132 |
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Zitation | Camerarius an Languet, 09.06.1568, bearbeitet von Manuel Huth (23.12.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1132 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 286-287 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Hubert Languet |
Datum | 1568/06/09 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Ante dies decem redditae mihi sunt literae tuae scriptae ad Moenum |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Politische Neuigkeiten |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 23.12.2019 |
Werksigle | OCEp 1132 |
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Zitation | Camerarius an Languet, 09.06.1568, bearbeitet von Manuel Huth (23.12.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1132 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 286-287 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Hubert Languet |
Datum | 1568/06/09 |
Datum gesichert? | ja |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Ante dies decem redditae mihi sunt literae tuae scriptae ad Moenum |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Politische Neuigkeiten |
Datumsstempel | 23.12.2019 |
Regest
Vor zehn Tagen habe Camerarius Languets Brief erhalten, den er (in Frankfurt) am Main verfasst hatte. In diesen Tagen sei auch Claus Bromm von dort (nach Leipzig) gekommen. Er habe erzählt, dass sich Languet nun auch (in Frankfurt) niederlasse. Camerarius hoffe von Herzen, dass Languet ein würdiges Schicksal finde. Sollte er aber eine Weile in der Gegend (um Leipzig) bleiben und Camerarius' Gast sein wollen, würde sich Camerarius sehr freuen. Dies habe er bereits in einem im letzten Winter verfassten Brief geschrieben.
Hier (in Leipzig) gebe es Gerüchte, dass das Heer in Frankreich endlich entlassen wurde. Die Verzögerung sei durch einen Mangel an Geld entstanden. Nicht wenige machten sich Sorgen, ob sich die Truppen verteilen werden oder was sonst geschehen werde. Es näherten sich verhängnisvolle Ereignisse, über die es viele Weissagungen gebe. Die Ereignisse würden durch die Sünden provoziert und werden so enden, wie es niemand erwarte. Man müsse den Ausgang dem Willen Gottes überlassen.
Camerarius habe diesem Brief eine Verlautbarung (proposita charta) beigefügt, die nach der Sitte der Universität (Leipzig) in den letzten Pfingstferien aushing.
In Ungarn lebten die einstmals unterdrückten Schmähungen gegen Christus und den Heiligen Geist wieder auf. Auch anderswo solle es gefährliche Verblendungen geben und offensichtlich säßen ihnen die Feinde im Nacken. Nichtsdestoweniger nähmen die Streitereien (auch) unter anderen Leuten zu und es verbreiteten sich Büchlein, die offensichtlich von Kränkungen und Hass geprägt seien. Darunter müssten alle guten Männer leiden. Aber dasselbe sei bereits in alten Zeiten passiert. Man könne nur sein Schicksal ertragen und zu Gott beten.
Camerarius hatte seinen Sohn Joachim bei der letzten Messe zu Gast, der gemeinsam mit seiner Frau (Maria Rummel) angereist war. Ludwig sei immer noch bei Camerarius und mache sich Sorgen wegen anderer Bekannter, aber insbesondere wegen seines (ehemaligen) Gastgebers (Languet), denn Camerarius und sein Sohn beklagten das Schicksal Languets.
Lebewohl.
(Manuel Huth)