Hessus an Camerarius, 1526-1533 e: Unterschied zwischen den Versionen

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In Hendekasyllaben gehaltenes Briefgedicht, in dem Hessus Camerarius um die Auflösung eines ihm gestellten Rätsels bittet. Zunächst beschwert sich Hessus über die mangelhafte metrische Form des ihm von Camerarius zugesandten Rätselgedichtes. Hessus beschreibt in bildhafter Sprache, dass ihm der Sinn des Gedichts verborgen geblieben sei. Er bedient sich hierbei des Vergleichs mit einem ziselierten Werk, das man nicht zu fassen bekommt (''lubricum toreuma'': v.5, 31) und einem in Dunkelheit betrachteten Bild. Die bildliche Darstellung bleibt undurchsichtig und ist mit einem Labyrinth und dem Fluss Maeander zu vergleichen. Hessus lässt Camerarius ein ironisches Lob zukommen, indem er ihn dafür bewundert, dass er als Dichter ein solches Werk herzustellen vermag. Er selbst könnte dies nicht (30-43). Das Gedicht endet mit einer Bitte an die Muse (44-60), sie möge den "Dichter bewunderswerter Scherze" (poeta admirabilium iocationum''; Camerarius?) auffordern, ihn (Hessus?) zu Hause zu besuchen. Er sei nun daheim, und gehe nicht mehr in "Wälder" (''sylvae'') (Anm.2) und auch nicht mehr in "trunkene Kneipen" (''ebriae tabernae'') und in entlegene Gaue und an Rückzugsorte. Das solle die Muse verkünden und dann zurückkehren (Anm.3).
In Hendekasyllaben gehaltenes Briefgedicht, in dem Hessus Camerarius um die Auflösung eines ihm gestellten Rätsels bittet. Zunächst beschwert sich Hessus über die mangelhafte metrische Form des ihm von Camerarius zugesandten Rätselgedichtes. Hessus beschreibt in bildhafter Sprache, dass ihm der Sinn des Gedichts verborgen geblieben sei. Er bedient sich hierbei des Vergleichs mit einem ziselierten Werk, das man nicht zu fassen bekommt (''lubricum toreuma'': v.5, 31) und einem in Dunkelheit betrachteten Bild. Die bildliche Darstellung bleibt undurchsichtig und ist mit einem Labyrinth und dem Fluss Maeander zu vergleichen. Hessus lässt Camerarius ein ironisches Lob zukommen, indem er ihn dafür bewundert, dass er als Dichter ein solches Werk herzustellen vermag. Er selbst könnte dies nicht (30-43). Das Gedicht endet mit einer Bitte an die Muse (44-60), sie möge den "Dichter bewunderswerter Scherze" (''poeta admirabilium iocationum''; Camerarius?) auffordern, ihn (Hessus?) zu Hause zu besuchen. Er sei nun daheim, und gehe nicht mehr in "Wälder" (''sylvae'') (Anm.2) und auch nicht mehr in "trunkene Kneipen" (''ebriae tabernae'') und in entlegene Gaue und an Rückzugsorte. Das solle die Muse verkünden und dann zurückkehren (Anm.3).


(Jochen Schultheiß)
(Jochen Schultheiß)

Version vom 20. November 2018, 12:50 Uhr



Werksigle OCEp
Zitation Hessus an Camerarius, 1526-1533 e, bearbeitet von Jochen Schultheiß (20.11.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Hessus, Sylvae, 1535
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. Ll6r-Ll7r
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Helius Eobanus Hessus
Empfänger Joachim Camerarius I.
Datum
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum Die Datierung des Briefgedichtes ist mutmaßlich. Es dürfte aber wie die anderen Briefgedichte der Sammlung in der gemeinsamen Zeit in Nürnberg entstanden sein.
Unscharfes Datum Beginn 1526
Unscharfes Datum Ende 1533
Sprache Latein
Entstehungsort o.O.
Zielort o.O.
Gedicht? ja
Incipit Quod nuper mihi discolore versu
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung In Hendekasyllaben gehaltenes Briefgedicht, in dem Hessus Camerarius um die Auflösung eines ihm gestellten Rätsels bittet.
Anlass
Register Briefe/Briefgedichte; Rätselgedicht
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand korrigiert
Notizen
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:JS
Gegengelesen von
Datumsstempel 20.11.2018
Werksigle OCEp
Zitation Hessus an Camerarius, 1526-1533 e, bearbeitet von Jochen Schultheiß (20.11.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Hessus, Sylvae, 1535
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. Ll6r-Ll7r
Fremdbrief? nein
Absender Helius Eobanus Hessus
Empfänger Joachim Camerarius I.
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum Die Datierung des Briefgedichtes ist mutmaßlich. Es dürfte aber wie die anderen Briefgedichte der Sammlung in der gemeinsamen Zeit in Nürnberg entstanden sein.
Unscharfes Datum Beginn 1526
Unscharfes Datum Ende 1533
Sprache Latein
Entstehungsort o.O.
Zielort o.O.
Gedicht? ja
Incipit Quod nuper mihi discolore versu
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Kurzbeschreibung In Hendekasyllaben gehaltenes Briefgedicht, in dem Hessus Camerarius um die Auflösung eines ihm gestellten Rätsels bittet.
Register Briefe/Briefgedichte; Rätselgedicht
Datumsstempel 20.11.2018


Regest

In Hendekasyllaben gehaltenes Briefgedicht, in dem Hessus Camerarius um die Auflösung eines ihm gestellten Rätsels bittet. Zunächst beschwert sich Hessus über die mangelhafte metrische Form des ihm von Camerarius zugesandten Rätselgedichtes. Hessus beschreibt in bildhafter Sprache, dass ihm der Sinn des Gedichts verborgen geblieben sei. Er bedient sich hierbei des Vergleichs mit einem ziselierten Werk, das man nicht zu fassen bekommt (lubricum toreuma: v.5, 31) und einem in Dunkelheit betrachteten Bild. Die bildliche Darstellung bleibt undurchsichtig und ist mit einem Labyrinth und dem Fluss Maeander zu vergleichen. Hessus lässt Camerarius ein ironisches Lob zukommen, indem er ihn dafür bewundert, dass er als Dichter ein solches Werk herzustellen vermag. Er selbst könnte dies nicht (30-43). Das Gedicht endet mit einer Bitte an die Muse (44-60), sie möge den "Dichter bewunderswerter Scherze" (poeta admirabilium iocationum; Camerarius?) auffordern, ihn (Hessus?) zu Hause zu besuchen. Er sei nun daheim, und gehe nicht mehr in "Wälder" (sylvae) (Anm.2) und auch nicht mehr in "trunkene Kneipen" (ebriae tabernae) und in entlegene Gaue und an Rückzugsorte. Das solle die Muse verkünden und dann zurückkehren (Anm.3).

(Jochen Schultheiß)

Anmerkungen

  • Anm. 1: In Hessus' Sylvae erhält das Briefgedicht die erklärende Überschrift: Ad eundem (sc. Joachim Camerarius), petit explicari propositum sibi aenigma.
  • Anm. 2: Die Aufzählung stellt wohl eine metapoetische Anspielung auf Hessus' Werke dar.
  • Anm. 3: Am Ende scheint Hessus eine Einladung an Camerarius auszusprechen und zugleich deren poetische Form zu umschreiben.