Hessus an Camerarius, 15XX cq: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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=== Regest ===
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Rätselhaftes Gedicht in 5 Distichen. Die Erwähnung des ''Simichidas'' deutet auf [[Erwähnte Person::Theokrit]] hin. Das erste Distichon ''Pro bene vestito Fabio, Ioachime poetam Mittimus investem nos tibi Simichidam'' ist vielleicht so zu deuten, dass C. eine [[Quintilian, Institutionum liber decimus, 1527|Ausgabe]] des (gut ausgefeilten) [[Erwähnte Person::Quintilian|Fabius (Quintilianus)]] an Hessus geschickt habe, der ihm im Gegensatz einen ''investem'' Theokrit zurücksende. Er (s. Anm.) sei nicht schlecht mit einer dorischen Palla, sondern mit einer latinischen Toga bekleidet. Dieser (Theokrit) sei aber auch in die Wälder am Tiber gekommen. Dies sei zu einem guten Teil C. zu verdanken (wohl für seine Hilfe bei der Theokrit-Übersetzung). Nun wandere er (unklar; vielleicht Theokrit) mit H. über römische Weiden, werde aber durch C. wieder nach Sizilien zurückkehren (s. Anm.).
Rätselhaftes Gedicht in 5 Distichen. Die Erwähnung des ''Simichidas'' deutet auf [[Erwähnte Person::Theokrit]] hin. Das erste Distichon ''Pro bene vestito Fabio, Ioachime poetam Mittimus investem nos tibi Simichidam'' ist vielleicht so zu deuten, dass C. eine [[Quintilian, Institutionum liber decimus, 1527|Ausgabe]] des (gut ausgefeilten) [[Erwähnte Person::Quintilian|Fabius (Quintilianus)]] an Hessus geschickt habe, der ihm im Gegensatz einen ''investem'' Theokrit zurücksende. Aber nicht den schlecht mit einer dorischen Palla, sondern den zerfetzten und halbwilden, mit einer latinischen Toga bekleideten. Dieser (Theokrit) sei aber auch in die Wälder am Tiber gekommen. Dies sei zu einem guten Teil C. zu verdanken (wohl für seine Hilfe bei der Theokrit-Übersetzung). Nun wandere er (unklar; vielleicht Theokrit) mit H. über römische Weiden, werde aber durch C. wieder nach Sizilien zurückkehren (s. Anm.).


(Vinzenz Gottlieb)
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=== Anmerkungen ===
=== Anmerkungen ===
* Der Weidewechsel ist eine Metapher für Übersetzungen, die Hessus auch an anderer Stelle benutzt. Kleidung bzw. Nacktheit dienen zur Darstellung von fertiggestellten und unfertigen Werken (vgl. [[OCEp 1380]].
* Der Weidewechsel ist eine Metapher für Übersetzungen, die Hessus auch an anderer Stelle benutzt. Kleidung bzw. Nacktheit dienen zur Darstellung von fertiggestellten und unfertigen Werken (vgl. [[OCEp 1380]].
* "Er sei nicht schlecht ... bekleidet": Das Demonstrativum ''illum'' würde sich normalerweise auf den Erstgenannten (Fabius) beziehen. Inhaltlich passt es aber nur auf Theokrit.
* "werde aber durch C. wieder nach Sizilien zurückkehren": Theokrit stammte aus Sizilien. Das könnte eine Anspielung auf [[Theokrit, Εἰδύλλια, 1530|C.' griechische Theokrit-Edition]] sein.
* "werde aber durch C. wieder nach Sizilien zurückkehren": Theokrit stammte aus Sizilien. Das könnte eine Anspielung auf [[Theokrit, Εἰδύλλια, 1530|C.' griechische Theokrit-Edition]] sein.
=== Weiterführende Literatur ===
=== Weiterführende Literatur ===
[[Huber-Rebenich 2002]], S. 184, mit Fn. 26 und 27.
[[Huber-Rebenich 2002]], S. 184, mit Fn. 26 und 27.

Aktuelle Version vom 25. Juli 2023, 23:39 Uhr



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Werksigle OCEp 0305
Zitation Hessus an Camerarius, 15XX cq, bearbeitet von Vinzenz Gottlieb (25.07.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0305
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad
Erstdruck in Camerarius, De Helio Eobano Hesso, 1553
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. I5v-I6r
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Helius Eobanus Hessus
Empfänger Joachim Camerarius I.
Datum
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum o. D. (s. Hinweise)
Unscharfes Datum Beginn 1527
Unscharfes Datum Ende 1530
Sprache Latein
Entstehungsort Nürnberg
Zielort Nürnberg
Gedicht? nein
Incipit Pro bene vestito Fabio, Ioachime poetam
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Briefe/Briefgedichte; Werkgenese
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand unkorrigiert
Notizen VG, 25.11.22: Bei Huber-Rebenich 2002 mit Fragezeichen auf 1529 datiert. Über den Kontext auf die Nürnberger Zeit einzugrenzen.
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:VG
Gegengelesen von
Datumsstempel 25.07.2023
Werksigle OCEp 0305
Zitation Hessus an Camerarius, 15XX cq, bearbeitet von Vinzenz Gottlieb (25.07.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0305
Erstdruck in Camerarius, De Helio Eobano Hesso, 1553
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. I5v-I6r
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Helius Eobanus Hessus
Empfänger Joachim Camerarius I.
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum o. D. (s. Hinweise)
Unscharfes Datum Beginn 1527
Unscharfes Datum Ende 1530
Sprache Latein
Entstehungsort Nürnberg
Zielort Nürnberg
Gedicht? nein
Incipit Pro bene vestito Fabio, Ioachime poetam
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Briefe/Briefgedichte; Werkgenese
Datumsstempel 25.07.2023


Entstehungs- und Zielort mutmaßlich

Hinweise zur Datierung

Die besprochenen Themen deuten darauf hin, dass der Brief nach der Quintilian-Edition entstanden ist und die Theokrit-Übersetzung noch nicht fertig ist. Somit wurde der Brief nach 1527 und kurz vor 1530 geschrieben.

Regest

Rätselhaftes Gedicht in 5 Distichen. Die Erwähnung des Simichidas deutet auf Theokrit hin. Das erste Distichon Pro bene vestito Fabio, Ioachime poetam Mittimus investem nos tibi Simichidam ist vielleicht so zu deuten, dass C. eine Ausgabe des (gut ausgefeilten) Fabius (Quintilianus) an Hessus geschickt habe, der ihm im Gegensatz einen investem Theokrit zurücksende. Aber nicht den schlecht mit einer dorischen Palla, sondern den zerfetzten und halbwilden, mit einer latinischen Toga bekleideten. Dieser (Theokrit) sei aber auch in die Wälder am Tiber gekommen. Dies sei zu einem guten Teil C. zu verdanken (wohl für seine Hilfe bei der Theokrit-Übersetzung). Nun wandere er (unklar; vielleicht Theokrit) mit H. über römische Weiden, werde aber durch C. wieder nach Sizilien zurückkehren (s. Anm.).

(Vinzenz Gottlieb)

Anmerkungen

  • Der Weidewechsel ist eine Metapher für Übersetzungen, die Hessus auch an anderer Stelle benutzt. Kleidung bzw. Nacktheit dienen zur Darstellung von fertiggestellten und unfertigen Werken (vgl. OCEp 1380.
  • "werde aber durch C. wieder nach Sizilien zurückkehren": Theokrit stammte aus Sizilien. Das könnte eine Anspielung auf C.' griechische Theokrit-Edition sein.

Weiterführende Literatur

Huber-Rebenich 2002, S. 184, mit Fn. 26 und 27.