Camerarius an Venatorius, ca. 1547: Unterschied zwischen den Versionen
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=== Hinweise zur Datierung === | === Hinweise zur Datierung === | ||
Vielleicht ist mit dem im Brief erwähnten Bürgerkrieg der Schmalkaldische Krieg gemeint. Dazu passt auch, dass Camerarius kurz auf den Zustand der [[Universität (Leipzig)|Universität]] eingeht, die wegen der Belagerung Leipzigs zeitweilig von ihren Mitgliedern verlassen worden war. | Vielleicht ist mit dem im Brief erwähnten Bürgerkrieg der Schmalkaldische Krieg gemeint. Dazu passt auch, dass Camerarius kurz auf den Zustand der [[Universität (Leipzig)|Universität]] eingeht, die wegen der Belagerung Leipzigs zeitweilig von ihren Mitgliedern verlassen worden war. Die Datierung ist allerdings unsicher. | ||
=== Regest === | === Regest === | ||
Briefgedicht in 72 daktylischen Hexametern. | |||
Venatorius habe einen Brief mit metrischen Partien an Camerarius übersendet, in dem er sich beschwere, dass es schlecht um das Streben nach Frömmigkeit oder den Künsten bestellt sei. So sei es zum Beispiel um Athen still geworden und auch in Italien und Frankreich habe der Eifer nachgelassen. Nur Deutschland bilde weiterhin eine Ausnahme. | Venatorius habe einen Brief mit metrischen Partien an Camerarius übersendet, in dem er sich beschwere, dass es schlecht um das Streben nach Frömmigkeit oder den Künsten bestellt sei. So sei es zum Beispiel um Athen still geworden und auch in Italien und Frankreich habe der Eifer nachgelassen. Nur Deutschland bilde weiterhin eine Ausnahme. | ||
Zu dieser Beschwerde könnte man noch viel hinzufügen, wie Camerarius empfinde. Denn auch in Deutschland neige sich alles zum Schlechteren. Die Moral werde pervertiert und Schlechtes gut erklärt, Heiliges mit Unheiligem vermengt. Der Krieg und die Selbstzerfleischung von Deutschland | Zu dieser Beschwerde könnte man noch viel hinzufügen, wie Camerarius empfinde. Denn auch in Deutschland neige sich alles zum Schlechteren. Die Moral werde pervertiert und Schlechtes für gut erklärt, Heiliges mit Unheiligem vermengt. Der Krieg und die Selbstzerfleischung von Deutschland machten dies deutlich. Die Tugend der deutschen Nation sei geschwächt. Wortreiche Zeitklage. Man müsse auf Gott vertrauen. | ||
Wenn Venatorius wissen wolle, wie es um die [[Erwähnte Körperschaft::Universität (Leipzig)]] stehe, greife Camerarius auf das griechische Sprichwort zurück: Das Glück sei unbeständig, aber auch im Unglück gebe es Glück. Hoffnung auf Frieden. Lebewohl und Aufruf zum Gebet. | |||
(Maximilian Wolter / Manuel Huth) | (Maximilian Wolter / Manuel Huth) |
Aktuelle Version vom 24. März 2020, 20:10 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||
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kein passender Brief gefunden |
Werksigle | OCEp 0306 |
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Zitation | Camerarius an Venatorius, ca. 1547, bearbeitet von Manuel Huth und Maximilian Wolter (24.03.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0306 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae Eobani, 1561 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. N7r-N8r |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Thomas Venatorius |
Datum | 1547 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | mutmaßliches Datum: ca. 1547 (im Druck o.D.); s. Hinweise zur Datierung |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | ja |
Incipit | Inserti numeris scriptae sermone soluto |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Briefe/Briefgedichte; Schmalkaldischer Krieg (1546-1547) |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | Satz über das Glück unsicher - Würde ich auch etwa so verstehen wie Ihr. - US 2.10.19 |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:HIWI7 |
Gegengelesen von | Benutzer:US |
Datumsstempel | 24.03.2020 |
Werksigle | OCEp 0306 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Venatorius, ca. 1547, bearbeitet von Manuel Huth und Maximilian Wolter (24.03.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0306 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae Eobani, 1561 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. N7r-N8r |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Thomas Venatorius |
Datum | 1547 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | mutmaßliches Datum: ca. 1547 (im Druck o.D.); s. Hinweise zur Datierung |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | ja |
Incipit | Inserti numeris scriptae sermone soluto |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Briefe/Briefgedichte; Schmalkaldischer Krieg (1546-1547) |
Datumsstempel | 24.03.2020 |
Hinweise zur Datierung
Vielleicht ist mit dem im Brief erwähnten Bürgerkrieg der Schmalkaldische Krieg gemeint. Dazu passt auch, dass Camerarius kurz auf den Zustand der Universität eingeht, die wegen der Belagerung Leipzigs zeitweilig von ihren Mitgliedern verlassen worden war. Die Datierung ist allerdings unsicher.
Regest
Briefgedicht in 72 daktylischen Hexametern.
Venatorius habe einen Brief mit metrischen Partien an Camerarius übersendet, in dem er sich beschwere, dass es schlecht um das Streben nach Frömmigkeit oder den Künsten bestellt sei. So sei es zum Beispiel um Athen still geworden und auch in Italien und Frankreich habe der Eifer nachgelassen. Nur Deutschland bilde weiterhin eine Ausnahme.
Zu dieser Beschwerde könnte man noch viel hinzufügen, wie Camerarius empfinde. Denn auch in Deutschland neige sich alles zum Schlechteren. Die Moral werde pervertiert und Schlechtes für gut erklärt, Heiliges mit Unheiligem vermengt. Der Krieg und die Selbstzerfleischung von Deutschland machten dies deutlich. Die Tugend der deutschen Nation sei geschwächt. Wortreiche Zeitklage. Man müsse auf Gott vertrauen.
Wenn Venatorius wissen wolle, wie es um die Universität (Leipzig) stehe, greife Camerarius auf das griechische Sprichwort zurück: Das Glück sei unbeständig, aber auch im Unglück gebe es Glück. Hoffnung auf Frieden. Lebewohl und Aufruf zum Gebet.
(Maximilian Wolter / Manuel Huth)