Bedrott an Camerarius, 29.09.1540: Unterschied zwischen den Versionen
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Vor vier Tagen habe Bedrott einen Brief mit einem gewissen [[Erwähnte Person::Unbekannt (Ulman)|Ulman]] (unbekannt) geschickt, aus dem Camerarius leicht ersehen könne, was [[Erwähnte Person::Sebald Hauenreuter|Sebald (Hauenreuter)]] tun solle, nämlich bis zum Martinstag (11.11.) | Vor vier Tagen habe Bedrott einen Brief mit einem gewissen [[Erwähnte Person::Unbekannt (Ulman)|Ulman]] (unbekannt) geschickt, aus dem Camerarius leicht ersehen könne, was [[Erwähnte Person::Sebald Hauenreuter|Sebald (Hauenreuter)]] tun solle, nämlich bis zum Martinstag (11.11.) mit seiner ganzen Familie hierher (nach [[Erwähnter Ort::Straßburg]]) zu kommen. Das Haus sei bereits (für ihn) gemietet. | ||
(Das | (Das Folgende unklar:) Die (Wein-?)Ernte sei recht ansehnlich. Es gebe nur wenig Tagelöhner, an (anderen) Auftraggebern hingegen mangele es nicht. Aber auch Camerarius könne (s)einen Freund (Hauenreuter) unterstützen, indem er an den Rat [[Erwähnte Person::Jakob Sturm von Sturmeck|Sturm]] schreibe. Er schätze Camerarius nämlich sehr. | ||
Wie Bedrott höre, sei ein großer Teil (von [[Erwähnter Ort::Tübingen]]) abgebrannt. Es tue ihm leid, aber er sei froh, dass der Stadtteil verschont | Wie Bedrott höre, sei ein großer Teil (von [[Erwähnter Ort::Tübingen]]) abgebrannt. Es tue ihm leid, aber er sei froh, dass der Stadtteil verschont geblieben sei, in dem Camerarius gewohnt habe. | ||
Er werde dafür Sorge tragen, dass das Bündel baldmöglichst nach Tübingen zugestellt werde, das [[Erwähnte Person::Johann Oporinus|Johann ( | Er werde dafür Sorge tragen, dass das Bündel baldmöglichst nach Tübingen zugestellt werde, das [[Erwähnte Person::Johann Oporinus|Johann (Oporinus)]] (über Bedrott) an Camerarius schicken lasse, sobald es aus [[Erwähnter Ort::Frankfurt am Main]] angekommen sei (Anm.: Vielleicht hatte Oporinus die dortige Buchmesse besucht). | ||
Was den "Nazanzenus" ( | Was den "Nazanzenus" (ein Werk des [[Erwähnte Person::Gregor von Nazianz]]) betreffe, so bitte [[Erwähnte Person::Martin Bucer|(Martin) Bucer]] darum, dass Camerarius nicht zögere, ihn zu edieren und damit der Kirche zu nutzen. Wenn es aber bei Camerarius (in Tübingen) keinen Theologen gebe, der diese Bücher kollationieren könne oder wolle, möge Camerarius das handschriftliche Exemplar zu Bedrott (nach Straßburg) schicken, und nicht daran zweifeln, dass Bedrott das Exemplar sofort zurückschicken werde, sobald es kollationert und abgeschrieben sei. Das geschickte Exemplar werde unbeschädigt bleiben. Camerarius könne es zusammen mit dem Hausrat des [[Erwähnte Person::Sebald Hauenreuter]] schicken. Auch Oporinus bitte Camerarius darum. Camerarius solle Bedrott bitte mitteilen, was er davon denke. | ||
Noch habe der Kaiser dem Rat (der Stadt Straßburg) nichts wegen der bevorstehenden Versammlung in [[Erwähnter Ort::Worms]] geschrieben (gemeint ist das Religionsgespräch). | Noch habe der Kaiser dem Rat (der Stadt Straßburg) nichts wegen der bevorstehenden Versammlung in [[Erwähnter Ort::Worms]] geschrieben (gemeint ist das Religionsgespräch). | ||
Es gebe recht heftigen Streit zwischen [[Erwähnter Ort::Bern]] und [[Erwähnter Ort::Genf]]. Wenn dieser nicht bald geschlichtet werde, komme es zum Krieg. | |||
Empfehlung des Boten. Bedrott kenne ihn seit zehn Jahren, als dieser ein Kollege von [[Erwähnte Person::Johannes Sapidus]] war. | |||
Bedrott wolle sehr gern mit Camerarius reden. Lebewohl. Grüße an Sebald (Hauenreuter) und [[Erwähnte Person::Ludwig Gremp von Freudenstein|(Ludwig) Gremp]]. | |||
Bitte um Antwort. | |||
(Manuel Huth) | |||
Aktuelle Version vom 25. August 2022, 15:08 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0266 |
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Zitation | Bedrott an Camerarius, 29.09.1540, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch und Manuel Huth (25.08.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0266 |
Besitzende Institution | München, BSB |
Signatur, Blatt/Seite | Clm 10368, Nr. 89 |
Ausreifungsgrad | Original |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae Eobani, 1561 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. K3v-K4r |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Jakob Bedrott |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 1540/09/29 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Datum (ad Michaelis) |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Straßburg |
Zielort | Tübingen |
Gedicht? | nein |
Incipit | Ante quadriduum opinor |
Link zur Handschrift | http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00104172-2 |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Briefe/Parallelüberlieferung; Politische Neuigkeiten; Briefe/Redaktionelle Überarbeitung |
Handschrift | gesehen |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | VG, 31.05.22: Senator Sturmius ist sicher Jakob St. von Sturmeck, nicht Joh. St.; geändert. |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:US; Benutzer:MH |
Gegengelesen von | Benutzer:US; Benutzer:VG |
Datumsstempel | 25.08.2022 |
Werksigle | OCEp 0266 |
---|---|
Zitation | Bedrott an Camerarius, 29.09.1540, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch und Manuel Huth (25.08.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0266 |
Besitzende Institution | München, BSB |
Signatur, Blatt/Seite | Clm 10368, Nr. 89 |
Ausreifungsgrad | Original |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae Eobani, 1561 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. K3v-K4r |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Jakob Bedrott |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 1540/09/29 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Datum (ad Michaelis) |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Straßburg |
Zielort | Tübingen |
Gedicht? | nein |
Incipit | Ante quadriduum opinor |
Link zur Handschrift | http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00104172-2 |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Briefe/Parallelüberlieferung; Politische Neuigkeiten; Briefe/Redaktionelle Überarbeitung |
Datumsstempel | 25.08.2022 |
Zielort ermittelt. Der Brief weist redaktionelle Eingriffe auf.
Regest
Vor vier Tagen habe Bedrott einen Brief mit einem gewissen Ulman (unbekannt) geschickt, aus dem Camerarius leicht ersehen könne, was Sebald (Hauenreuter) tun solle, nämlich bis zum Martinstag (11.11.) mit seiner ganzen Familie hierher (nach Straßburg) zu kommen. Das Haus sei bereits (für ihn) gemietet.
(Das Folgende unklar:) Die (Wein-?)Ernte sei recht ansehnlich. Es gebe nur wenig Tagelöhner, an (anderen) Auftraggebern hingegen mangele es nicht. Aber auch Camerarius könne (s)einen Freund (Hauenreuter) unterstützen, indem er an den Rat Sturm schreibe. Er schätze Camerarius nämlich sehr.
Wie Bedrott höre, sei ein großer Teil (von Tübingen) abgebrannt. Es tue ihm leid, aber er sei froh, dass der Stadtteil verschont geblieben sei, in dem Camerarius gewohnt habe.
Er werde dafür Sorge tragen, dass das Bündel baldmöglichst nach Tübingen zugestellt werde, das Johann (Oporinus) (über Bedrott) an Camerarius schicken lasse, sobald es aus Frankfurt am Main angekommen sei (Anm.: Vielleicht hatte Oporinus die dortige Buchmesse besucht).
Was den "Nazanzenus" (ein Werk des Gregor von Nazianz) betreffe, so bitte (Martin) Bucer darum, dass Camerarius nicht zögere, ihn zu edieren und damit der Kirche zu nutzen. Wenn es aber bei Camerarius (in Tübingen) keinen Theologen gebe, der diese Bücher kollationieren könne oder wolle, möge Camerarius das handschriftliche Exemplar zu Bedrott (nach Straßburg) schicken, und nicht daran zweifeln, dass Bedrott das Exemplar sofort zurückschicken werde, sobald es kollationert und abgeschrieben sei. Das geschickte Exemplar werde unbeschädigt bleiben. Camerarius könne es zusammen mit dem Hausrat des Sebald Hauenreuter schicken. Auch Oporinus bitte Camerarius darum. Camerarius solle Bedrott bitte mitteilen, was er davon denke.
Noch habe der Kaiser dem Rat (der Stadt Straßburg) nichts wegen der bevorstehenden Versammlung in Worms geschrieben (gemeint ist das Religionsgespräch).
Es gebe recht heftigen Streit zwischen Bern und Genf. Wenn dieser nicht bald geschlichtet werde, komme es zum Krieg.
Empfehlung des Boten. Bedrott kenne ihn seit zehn Jahren, als dieser ein Kollege von Johannes Sapidus war.
Bedrott wolle sehr gern mit Camerarius reden. Lebewohl. Grüße an Sebald (Hauenreuter) und (Ludwig) Gremp.
Bitte um Antwort.
(Manuel Huth)