Enzinas an Camerarius, 08.11.1547: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
(4 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 18: Zeile 18:
|Incipit=Antequam ad summam desperationem
|Incipit=Antequam ad summam desperationem
|Link=http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00111087-9
|Link=http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00111087-9
|Register=Redaktionelle Überarbeitung;Briefe/Parallelüberlieferung
|Register=Redaktionelle Überarbeitung;Briefe/Parallelüberlieferung;Schmalkaldischer Krieg (1546-1547)
|Paratext_jn=nein
|Paratext_jn=nein
|Regest_jn=ja
|Regest_jn=ja
Zeile 24: Zeile 24:
Habe ich das richtig verstanden, dass es um die Unis in Wittenberg UND Leipzig geht? Oder ist nur eine gemeint? Darein spielt wahrscheinlich auch die damals politisch aktuelle Frage, ob Wittenberg als Standort behalten wird.
Habe ich das richtig verstanden, dass es um die Unis in Wittenberg UND Leipzig geht? Oder ist nur eine gemeint? Darein spielt wahrscheinlich auch die damals politisch aktuelle Frage, ob Wittenberg als Standort behalten wird.


Der Eusebius: Wenn Enzinas ihn an C. geschickt hat, dann wird es wohl ein relativ neuer Druck gewesen sein. In Frage kommt m.E. die Edition des Robertus Stephanus von 1544 ( https://www.e-rara.ch/zut/content/zoom/14390011 ) oder von 1545 ( https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb11204192?page=,1 ). Das sind aber unterschiedliche Werke- Die Basler von 1542 (https://www.e-rara.ch/bau_1/doi/10.3931/e-rara-3588 ) entfällt, da nicht aus Frankreich. Es ist nicht klar, ob hier ein Zusammenhang mit der Edition von [[Eusebius, Ecclesiasticae historiae autores, 1549]] besteht, wo auch (etwas ältere) Werke von C. enthalten sind.
Der "Eusebius": Wenn Enzinas ihn an C. geschickt hat, dann wird es wohl ein relativ neuer Druck gewesen sein. Es geht um die Historiae (vgl. OCEp 0401). In Frage kommt m.E. die Edition des Robertus Stephanus von 1544 ( https://www.e-rara.ch/zut/content/zoom/14390011 ).  
Es ist nicht klar, ob hier ein Zusammenhang mit der Edition von [[Eusebius, Ecclesiasticae historiae autores, 1549]] besteht, wo auch (etwas ältere) Werke von C. enthalten sind.
|Handschrift=unbekannt
|Handschrift=unbekannt
|Bearbeitungsstand=korrigiert
|Bearbeitungsstand=korrigiert
Zeile 34: Zeile 35:


===Regest===
===Regest===
 
Bevor der Zustand des Staates sich vollends verschlechtert habe (Schmalkaldischer Krieg), habe er über [[Erwähnte Person::Martin Bucer]] einen Brief und die in Frankreich gedruckte Ausgabe von [[Erwähnte Person::Eusebius]] (s. Anm.) an Camerarius geschickt. Er wisse nicht, ob diese ihn erreicht haben. Als er von [[Erwähnte Person::Johann Oporinus]] erfahren habe, dass Camerarius wieder nach [[Erwähnter Ort::Leipzig]] zurückgerufen worden sei und dass [[Erwähnte Person::Samuel Sitzinger|Samuel (Sitzinger?)]] dorthin aufbräche, habe er die Gelegenheit genutzt, ihm zu schreiben und somit klar zu machen, dass er dessen Freundschaft immer noch hoch schätze und ihn, genauso wie seinen Lehrer ([[Philipp Melanchthon]]), sehr vermisse.
Bevor der Zustand des Staates sich vollends verschlechtert habe, habe er über [[Erwähnte Person::Martin Bucer]] einen Brief und die in Frankreich gedruckte Ausgabe von [[Erwähnte Person::Eusebius]] an Camerarius geschickt. Er wisse nicht, ob diese ihn erreicht haben. Als er von [[Erwähnte Person::Johann Oporinus]] erfahren habe, dass Camerarius wieder nach [[Erwähnter Ort::Leipzig]] zurückgerufen worden sei und dass Samuel (unbekannt) dorthin aufbräche, habe er die Gelegenheit genutzt, ihm zu schreiben und somit klar zu machen, dass er dessen Freundschaft immer noch hoch schätze und ihn, genauso wie seinen Lehrer ([[Philipp Melanchthon]]), sehr vermisse.


Er würde gerne wissen, wie es an den Universitäten dort zugehe (s. Anm.); ob man dort wirklich große Veränderungen durchzuführen gedenke, oder ob sich der aktuelle Zustand halten werde? Wenn sein Lehrer wirklich beschlossen habe, dort seinen festen Sitz zu etablieren, würde er gerne dorthin kommen, wenn dieser ihm nichts anderes auftrüge. Sobald Enzinas Briefe von Melanchthon und Camerarius empfangen habe, möchte er eine Entscheidung treffen.
Er würde gerne wissen, wie es an den Universitäten dort zugehe (s. Anm.); ob man dort wirklich große Veränderungen durchzuführen gedenke, oder ob sich der aktuelle Zustand halten werde? Wenn sein Lehrer wirklich beschlossen habe, dort seinen festen Sitz zu etablieren, würde er gerne dorthin kommen, wenn dieser ihm nichts anderes auftrüge. Sobald Enzinas Briefe von Melanchthon und Camerarius empfangen habe, möchte er eine Entscheidung treffen.
Zeile 44: Zeile 44:


=== Anmerkungen ===
=== Anmerkungen ===
* "die in Frankreich gedruckte Ausgabe von Eusebius": Wenn Enzinas ihn an C. geschickt hat, dann wird es ein relativ neuer Druck gewesen sein. Es geht um die Historiae (vgl. [[OCEp 0401]]). In Frage kommt die Edition des [https://www.e-rara.ch/zut/content/zoom/14390011 Robertus Stephanus von 1544]. Es ist nicht klar, ob hier ein Zusammenhang mit der Edition von [[Eusebius, Ecclesiasticae historiae autores, 1549]] besteht, wo auch (etwas ältere) Werke von C. enthalten sind.
* "wie es an den Universitäten dort zugehe (s. Anm.)": ''de statu Academiae vestrae et nostrae'': damit sind die [[Erwähnte Körperschaft::Universität (Wittenberg)]] und die [[Erwähnte Körperschaft::Universität (Leipzig)]] gemeint. In Wittenberg hatte Enzinas seit 1541 studiert (vgl. [[Förstemann 1841]], S. 192b).
* "wie es an den Universitäten dort zugehe (s. Anm.)": ''de statu Academiae vestrae et nostrae'': damit sind die [[Erwähnte Körperschaft::Universität (Wittenberg)]] und die [[Erwähnte Körperschaft::Universität (Leipzig)]] gemeint. In Wittenberg hatte Enzinas seit 1541 studiert (vgl. [[Förstemann 1841]], S. 192b).
* Zur Identifizierung von Samuel mit S. Sitzinger vgl. [https://melanchthon.hadw-bw.de/regesten.html MBW], Nr. 4999b.

Aktuelle Version vom 11. Juli 2024, 14:12 Uhr



Chronologisch vorhergehende Briefe
Briefe mit demselben Datum
Chronologisch folgende Briefe
kein passender Brief gefunden
 Briefdatum
Enzinas an Camerarius, 08.11.15478 November 1547 JL
 Briefdatum
Enzinas an Camerarius, 15.01.154815 Januar 1548 JL
Enzinas an Camerarius, 03.07.15503 Juli 1550 JL
Werksigle OCEp 0402
Zitation Enzinas an Camerarius, 08.11.1547, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch, Maximilian Wolter und Vinzenz Gottlieb (11.07.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0402
Besitzende Institution München, BSB
Signatur, Blatt/Seite Clm 10365, Nr. 5
Ausreifungsgrad Original
Erstdruck in Camerarius, Epistolae doctorum, 1568
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. O1r/v
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen García Pinilla 1995, S. 306-308, Nr. 37
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Francisco de Enzinas
Empfänger Joachim Camerarius I.
Datum 1547/11/08
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Basel
Zielort Leipzig
Gedicht? nein
Incipit Antequam ad summam desperationem
Link zur Handschrift http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00111087-9
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Redaktionelle Überarbeitung; Briefe/Parallelüberlieferung; Schmalkaldischer Krieg (1546-1547)
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand korrigiert
Notizen [[Notizen::VG, 8.11.22: Praeceptor ist ziemlich sicher Melanchthon; muss ich das irgendwie nachweisen? Enzinas hat ja bei ihm sogar gewohnt.

Habe ich das richtig verstanden, dass es um die Unis in Wittenberg UND Leipzig geht? Oder ist nur eine gemeint? Darein spielt wahrscheinlich auch die damals politisch aktuelle Frage, ob Wittenberg als Standort behalten wird.

Der "Eusebius": Wenn Enzinas ihn an C. geschickt hat, dann wird es wohl ein relativ neuer Druck gewesen sein. Es geht um die Historiae (vgl. OCEp 0401). In Frage kommt m.E. die Edition des Robertus Stephanus von 1544 ( https://www.e-rara.ch/zut/content/zoom/14390011 ). Es ist nicht klar, ob hier ein Zusammenhang mit der Edition von Eusebius, Ecclesiasticae historiae autores, 1549 besteht, wo auch (etwas ältere) Werke von C. enthalten sind.]]

Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:US; Benutzer:HIWI7; Benutzer:VG
Gegengelesen von
Datumsstempel 11.07.2024
Werksigle OCEp 0402
Zitation Enzinas an Camerarius, 08.11.1547, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch, Maximilian Wolter und Vinzenz Gottlieb (11.07.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0402
Besitzende Institution München, BSB
Signatur, Blatt/Seite Clm 10365, Nr. 5
Ausreifungsgrad Original
Erstdruck in Camerarius, Epistolae doctorum, 1568
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. O1r/v
Sonstige Editionen García Pinilla 1995, S. 306-308, Nr. 37
Fremdbrief? nein
Absender Francisco de Enzinas
Empfänger Joachim Camerarius I.
Datum 1547/11/08
Datum gesichert? nein
Sprache Latein
Entstehungsort Basel
Zielort Leipzig
Gedicht? nein
Incipit Antequam ad summam desperationem
Link zur Handschrift http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00111087-9
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Redaktionelle Überarbeitung; Briefe/Parallelüberlieferung; Schmalkaldischer Krieg (1546-1547)
Datumsstempel 11.07.2024


Zielort ermittelt

Regest

Bevor der Zustand des Staates sich vollends verschlechtert habe (Schmalkaldischer Krieg), habe er über Martin Bucer einen Brief und die in Frankreich gedruckte Ausgabe von Eusebius (s. Anm.) an Camerarius geschickt. Er wisse nicht, ob diese ihn erreicht haben. Als er von Johann Oporinus erfahren habe, dass Camerarius wieder nach Leipzig zurückgerufen worden sei und dass Samuel (Sitzinger?) dorthin aufbräche, habe er die Gelegenheit genutzt, ihm zu schreiben und somit klar zu machen, dass er dessen Freundschaft immer noch hoch schätze und ihn, genauso wie seinen Lehrer (Philipp Melanchthon), sehr vermisse.

Er würde gerne wissen, wie es an den Universitäten dort zugehe (s. Anm.); ob man dort wirklich große Veränderungen durchzuführen gedenke, oder ob sich der aktuelle Zustand halten werde? Wenn sein Lehrer wirklich beschlossen habe, dort seinen festen Sitz zu etablieren, würde er gerne dorthin kommen, wenn dieser ihm nichts anderes auftrüge. Sobald Enzinas Briefe von Melanchthon und Camerarius empfangen habe, möchte er eine Entscheidung treffen.

Wo er lebe, sei er in großen Schmerzen. Auch wenn die Luft heilsam sei, so vermisse er doch den Kontakt zu denen, die er am meisten möge. Samuel, der einige Tage bei ihm gelebt habe, werde ihm den Rest über die Stadt erzählen. Er solle ihm Bernhard Ziegler und Alexander Alesius grüßen. Lebewohl.

(Maximilian Wolter)

Anmerkungen