Bedrott an Camerarius, 01.10.1540: Unterschied zwischen den Versionen
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Auf dem Weg in das [[Erwähnte Körperschaft::Gymnasium (Straßburg)]] sei Bedrott auf einen [[Erwähnte Person::Unbekannt|Boten]] (unbekannt) gestoßen, den er nicht ohne einen Brief gehen lassen wollte. | Auf dem Weg in das [[Erwähnte Körperschaft::Gymnasium (Straßburg)|Gymnasium]] sei Bedrott auf einen [[Erwähnte Person::Unbekannt|Boten]] (unbekannt) gestoßen, den er nicht ohne einen Brief gehen lassen wollte. | ||
Das Bündel mit den Büchern sei ihm erst heute zugestellt worden. [[Erwähnte Person::Johann Oporinus|(Johann) Oporin]] habe ihm aufgetragen, es an Camerarius | Das Bündel mit den Büchern sei ihm erst heute zugestellt worden. [[Erwähnte Person::Johann Oporinus|(Johann) Oporin]] habe ihm aufgetragen, es an Camerarius weiterzuleiten. Er werde es tun, sobald er einen vertrauenswürdigen Boten gefunden habe. Vor zwei Tagen habe [[Erwähnte Person::Unbekannt|jemand ganz Berühmtes]] (unbekannt; im Druck anonymisiert) an die Ihrigen (sc. die Straßburger Protestanten) geschrieben, dass das Gebiet der Stadt [[Erwähnte Person::Braunschweig]] von feindlichen Angriffen heimgesucht werde und die Stadt deswegen ihre Verbündeten um Beistand bitte, um sich besser verteidigen zu können. Camerarius könne also sehen, welche Ereignisse das bevorstehende Religionsgespräch in [[Erwähnter Ort::Worms]] einleiteten, das der Kaiser ([[Erwähnte Person::Karl V. (HRR)|Karl V.]]) gemäß der ''formula'' (Vertragstext) der [[Erwähnter Ort::Hagenau|Hagenauer]] Beschlüsse angekündigt habe. Es würden sich also die Ihrigen (die evangelischen Reichsstände) und ihre Widersacher (die katholischen Reichsstände) bis zum 28. dieses Monats treffen. Auf beiden Seiten würden es elf Männer sein, wobei der Straßburger Bischof ([[Erwähnte Person::Wilhelm von Hohnstein]]), [[Erwähnte Person::Ludwig X. (Bayern)|Ludwig von Bayern]] und der Kurfürst von der Pfalz ([[Erwähnte Person::Ludwig V. (Pfalz)|Ludwig V.]]) den Vorstand innehätten und auch der päpstliche Legat ([[Erwähnte Person::Tommaso Campeggio]]) anwesend sein werde. In der Zwischenzeit versuche man im nördlichen Deutschland mit schrecklichen Befehlen nicht nur das Evangelium auszurotten, sondern die reinste Barbarei einzuführen. Die Menschen würden nämlich sogar von der Lektüre von Büchern abgehalten, die sich gar nicht auf die Religion bezögen, wie die ''[[Erwähntes Werk::Melanchthon, Syntaxis, 1526 u.ö.|Syntaxis]]'' und ''[[Erwähntes Werk::Melanchthon, De Dialectica, 1529 u.ö|Dialectica]]'' [[Erwähnte Person::Philipp Melanchthon|Philipp (Melanchthons)]], die nur aufgrund seines Namens verboten würden. Aber es bereite Bedrott Verdruss, darüber zu berichten. | ||
Lebewohl. Grüße an [[Erwähnte Person::Sebald Hauenreuter|Sebald (Hauenreuter)]], dessen Ankunft Bedrott bereits erwarte. | Lebewohl. Grüße an [[Erwähnte Person::Sebald Hauenreuter|Sebald (Hauenreuter)]], dessen Ankunft Bedrott bereits erwarte. | ||
(Manuel Huth) | (Manuel Huth) |
Version vom 12. Dezember 2019, 00:35 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0265 |
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Zitation | Bedrott an Camerarius, 01.10.1540, bearbeitet von Manuel Huth (12.12.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0265 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae Eobani, 1561 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. K3r/v |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Jakob Bedrott |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 1540-10-01 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Jahr (im Druck o.J.); s. Hinweise zur Datierung |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Straßburg |
Zielort | Tübingen |
Gedicht? | nein |
Incipit | In scholam cum irem |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Wormser Religionsgespräch (1541); Politische Neuigkeiten; Hagenauer Religionsgespräch (1540) |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH |
Gegengelesen von | Benutzer:US |
Datumsstempel | 12.12.2019 |
Werksigle | OCEp 0265 |
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Zitation | Bedrott an Camerarius, 01.10.1540, bearbeitet von Manuel Huth (12.12.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0265 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae Eobani, 1561 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. K3r/v |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Jakob Bedrott |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 1540-10-01 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Jahr (im Druck o.J.); s. Hinweise zur Datierung |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Straßburg |
Zielort | Tübingen |
Gedicht? | nein |
Incipit | In scholam cum irem |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Wormser Religionsgespräch (1541); Politische Neuigkeiten; Hagenauer Religionsgespräch (1540) |
Datumsstempel | 12.12.2019 |
Absendeort ermittelt, Zielort mutmaßlich.
Hinweise zur Datierung
Das Jahr kann aufgrund der Erwähnung der Religionsgespräche ermittelt werden.
Regest
Auf dem Weg in das Gymnasium sei Bedrott auf einen Boten (unbekannt) gestoßen, den er nicht ohne einen Brief gehen lassen wollte.
Das Bündel mit den Büchern sei ihm erst heute zugestellt worden. (Johann) Oporin habe ihm aufgetragen, es an Camerarius weiterzuleiten. Er werde es tun, sobald er einen vertrauenswürdigen Boten gefunden habe. Vor zwei Tagen habe jemand ganz Berühmtes (unbekannt; im Druck anonymisiert) an die Ihrigen (sc. die Straßburger Protestanten) geschrieben, dass das Gebiet der Stadt Braunschweig von feindlichen Angriffen heimgesucht werde und die Stadt deswegen ihre Verbündeten um Beistand bitte, um sich besser verteidigen zu können. Camerarius könne also sehen, welche Ereignisse das bevorstehende Religionsgespräch in Worms einleiteten, das der Kaiser (Karl V.) gemäß der formula (Vertragstext) der Hagenauer Beschlüsse angekündigt habe. Es würden sich also die Ihrigen (die evangelischen Reichsstände) und ihre Widersacher (die katholischen Reichsstände) bis zum 28. dieses Monats treffen. Auf beiden Seiten würden es elf Männer sein, wobei der Straßburger Bischof (Wilhelm von Hohnstein), Ludwig von Bayern und der Kurfürst von der Pfalz (Ludwig V.) den Vorstand innehätten und auch der päpstliche Legat (Tommaso Campeggio) anwesend sein werde. In der Zwischenzeit versuche man im nördlichen Deutschland mit schrecklichen Befehlen nicht nur das Evangelium auszurotten, sondern die reinste Barbarei einzuführen. Die Menschen würden nämlich sogar von der Lektüre von Büchern abgehalten, die sich gar nicht auf die Religion bezögen, wie die Syntaxis und Dialectica Philipp (Melanchthons), die nur aufgrund seines Namens verboten würden. Aber es bereite Bedrott Verdruss, darüber zu berichten.
Lebewohl. Grüße an Sebald (Hauenreuter), dessen Ankunft Bedrott bereits erwarte.
(Manuel Huth)