Camerarius an Hessus, 01.10.1534: Unterschied zwischen den Versionen
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Trauer über den Tod des Lazarus Spengler und Lob desselben, der an einem Steinleiden verstorben sei. Camerarius habe ein Epitaph ##### begonnen, das er Hessus schicken werde, wenn es vollendet sei. In der Zwischenzeit möge Hessus ein Epicedium verfassen, dann könne Camerarius sein Gedicht dem des Hessus beigegebn. | Trauer über den Tod des Lazarus Spengler und Lob desselben, der an einem Steinleiden verstorben sei. Camerarius habe ein Epitaph ##### begonnen, das er Hessus schicken werde, wenn es vollendet sei. In der Zwischenzeit möge Hessus ein Epicedium verfassen, dann könne Camerarius sein Gedicht dem des Hessus beigegebn. | ||
Hessus verachte nicht die Werke des Camerarius als unnütz und unbedeutend (''futilia et levia''), wie es ein bestimmter Gelehrter (wohl [[Erwähnte Person::Erasmus von Rotterdam]]) tue | Hessus verachte nicht die Werke des Camerarius als unnütz und unbedeutend (''futilia et levia''), wie es ein bestimmter Gelehrter (wohl [[Erwähnte Person::Erasmus von Rotterdam]]) tue, der ihn und seine Werke fortwährend herabsetze. Dieser Mann habe einem Freund (s. Anm.) des Camerarius geschrieben und bestimmte negative Aussagen über Camerarius wiederholt. Anscheinend habe er Freude an solchen Verhöhnungen, wobei Camerarius ihn mit keinem Wort beleidigt, sondern gerühmt habe. Er sage, dass er, wenn er mit Camerarius so vertraut wäre wie Hessus, ihm raten würde, gar nichts mehr zu schreiben. Dies wäre vielleicht am Besten. Oder Camerarius solle sich einen Stoff suchen, der einen Nutzen für die Gegenwart habe. Freilich wünschte Camerarius, dass er dies könne. Der Mann schreibe weiter, dass Camerarius Epigramme und andere ''nugae'' schreibe, unter denen sich - daran erinnere sich Camerarius - Stücke befändne, die Hessus gefallen hatten. Es sei also Hessus' Schuld, weil er Camerarius nicht nur seinen Irrtum nicht aufzeigte, sondern ihn wiederholt zu diesen Studien ermutigt, seine Zweifel zerstreut hatte und zu einer Aufgabe ermutigt hatte, die ihm nun dieses Problem beschert habe. | ||
Irrtum nicht aufzeigte, sondern ihn wiederholt zu diesen Studien ermutigt | |||
Camerarius' Familie grüße Hessus und seine Familie. Grüße an die Freunde, insbesondere an [[Erwähnte Person::Georg Sturtz|(Georg) Sturtz]] und [[Erwähnte Person::Johannes Lange|(Johannes) Lange]]. | Camerarius' Familie grüße Hessus und seine Familie. Grüße an die Freunde, insbesondere an [[Erwähnte Person::Georg Sturtz|(Georg) Sturtz]] und [[Erwähnte Person::Johannes Lange|(Johannes) Lange]]. | ||
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* "einem Freund": Lt. Heerwagen 1868, S. 19, Anm. 108 vermutlich [[Erwähnte Person::Julius Pflug]] oder [[Erwähnte Person::Daniel Stiebar von Rabeneck]]. | |||
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Version vom 12. August 2019, 15:38 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0178 |
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Zitation | Camerarius an Hessus, 01.10.1534, bearbeitet von Manuel Huth (12.08.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0178 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae Eobani, 1557 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. E4r-E5v |
Zweitdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | S. 389-391 |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Helius Eobanus Hessus |
Datum | 1534/10/01 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | Calend. Octobris |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Nürnberg |
Zielort | Erfurt |
Gedicht? | nein |
Incipit | Tandem a vobis litterae allatae mihi sunt |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | nein |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Briefe/Parallelüberlieferung |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | unkorrigiert |
Notizen | === Regest ===
Endlich habe Camerarius den Brief von Hessus und den Seinen erhalten, als er sich schon für vergessen geglaubt hatte. Er sei wütend auf den Boten, der immer nur zu Hessus komme, wenn dieser sehr beschäftigt sei. Hessus könne Abhilfe für dieses Übel schaffen, indem er, wie die Ärzte Theriak-Gegengifte für plötzliche Krankheiten bereithielten, die Briefe schon vorher in Ruhe schreibe und dem Boten dann einfach übergebe, wenn dieser komme. Trauer über den Tod des Lazarus Spengler und Lob desselben, der an einem Steinleiden verstorben sei. Camerarius habe ein Epitaph ##### begonnen, das er Hessus schicken werde, wenn es vollendet sei. In der Zwischenzeit möge Hessus ein Epicedium verfassen, dann könne Camerarius sein Gedicht dem des Hessus beigegebn. Hessus verachte nicht die Werke des Camerarius als unnütz und unbedeutend (futilia et levia), wie es ein bestimmter Gelehrter (wohl [[Erwähnte Person::Erasmus von Rotterdam) tue, der ihn und seine Werke fortwährend herabsetze. Dieser Mann habe einem Freund (s. Anm.) des Camerarius geschrieben und bestimmte negative Aussagen über Camerarius wiederholt. Anscheinend habe er Freude an solchen Verhöhnungen, wobei Camerarius ihn mit keinem Wort beleidigt, sondern gerühmt habe. Er sage, dass er, wenn er mit Camerarius so vertraut wäre wie Hessus, ihm raten würde, gar nichts mehr zu schreiben. Dies wäre vielleicht am Besten. Oder Camerarius solle sich einen Stoff suchen, der einen Nutzen für die Gegenwart habe. Freilich wünschte Camerarius, dass er dies könne. Der Mann schreibe weiter, dass Camerarius Epigramme und andere nugae schreibe, unter denen sich - daran erinnere sich Camerarius - Stücke befändne, die Hessus gefallen hatten. Es sei also Hessus' Schuld, weil er Camerarius nicht nur seinen Irrtum nicht aufzeigte, sondern ihn wiederholt zu diesen Studien ermutigt, seine Zweifel zerstreut hatte und zu einer Aufgabe ermutigt hatte, die ihm nun dieses Problem beschert habe. Camerarius' Familie grüße Hessus und seine Familie. Grüße an die Freunde, insbesondere an (Georg) Sturtz und (Johannes) Lange. Lebewohl. (Manuel Huth) Anmerkungen
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Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 12.08.2019 |
Werksigle | OCEp 0178 |
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Zitation | Camerarius an Hessus, 01.10.1534, bearbeitet von Manuel Huth (12.08.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0178 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae Eobani, 1557 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. E4r-E5v |
Zweitdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | S. 389-391 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Helius Eobanus Hessus |
Datum | 1534/10/01 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | Calend. Octobris |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Nürnberg |
Zielort | Erfurt |
Gedicht? | nein |
Incipit | Tandem a vobis litterae allatae mihi sunt |
Regest vorhanden? | nein |
Paratext ? | nein |
Register | Briefe/Parallelüberlieferung |
Datumsstempel | 12.08.2019 |
Entstehungs- und Zielort mutmaßlich.
Literatur und weiterführende Links
- Heerwagen 1868, S. 18-20 (Teilübersetzung und zum Hintergrund)
- Krause 1879, Bd. 2, S. 87-88
- Schäfer 2003, S. 133