Camerarius an Hier. Wolf, 19.10.1568: Unterschied zwischen den Versionen
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Das, worüber Wolf schreibe (s. Anm.), sei freilich betrüblich, aber ein langer Tag konnte Camerarius gegenüber dem Schmerz abstumpfen und ihn erträglicher machen. Auch sei es nicht so gefährlich, zwischen den beiden Parteien zu stehen, wie Wolf geschrieben habe. | Das, worüber Wolf schreibe (s. Anm.), sei freilich betrüblich, aber ein langer Tag konnte Camerarius gegenüber dem Schmerz abstumpfen und ihn erträglicher machen. Auch sei es nicht so gefährlich, zwischen den beiden Parteien zu stehen, wie Wolf geschrieben habe. Soweit Camerarius wisse, gebe es zur Zeit keinen Streit über die Lehre. Man fordere nur die Festlegung, wie sie auszuüben sei, und die Einhaltung der Verordnung, so dass alles korrekt und strukturiert sei. Es sei fromm und rechtschaffen, dass die helbringende Lehre des Evangeliums nicht ohne eine heilige Ordnung sei. Camerarius sei überzeugt, dass es nur darum gehe. Die Zukunft aber kenne (allein) Gott. Auf ihn wolle Camerarius seine Sorgen zurückwerfen und ihm gegenüber seine Schuldigkeit tun. | ||
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Bitte um weitere Briefe. Grüße an [[Erwähnte Person::Johann Baptist Haintzel]]. Lebewohl. | Bitte um weitere Briefe. Grüße an [[Erwähnte Person::Johann Baptist Haintzel]]. Lebewohl. |
Version vom 13. September 2017, 15:51 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 840 |
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Zitation | Camerarius an Hier. Wolf, 19.10.1568, bearbeitet von Manuel Huth (13.09.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_840 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 488-489 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | Zäh 2013, Nr. 335 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Hieronymus Wolf |
Datum | 1568/10/19 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Wien |
Zielort | Augsburg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Inter trita veterum dicta |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Biographisches (Reise) |
Handschrift | |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 13.09.2017 |
Werksigle | OCEp 840 |
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Zitation | Camerarius an Hier. Wolf, 19.10.1568, bearbeitet von Manuel Huth (13.09.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_840 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 488-489 |
Sonstige Editionen | Zäh 2013, Nr. 335 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Hieronymus Wolf |
Datum | 1568/10/19 |
Datum gesichert? | ja |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Wien |
Zielort | Augsburg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Inter trita veterum dicta |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Biographisches (Reise) |
Datumsstempel | 13.09.2017 |
Zielort mutmaßlich.
Regest
Unter den alten Sprichwörtern überlieferten Sprichwörten gebe es auch folgende, das Athenaios von einem gewissen Komiker übernommen hat: „Wenn man satt ist, bringt es doppelte Freude, von einer neuen Speise zu kosten“ (Athenaios, Deipnosophistae 2, 22, 31). Dieser Ausspruch sei über die Abwechslung beim Essen gemacht worden. Aber Camerarius stelle fest, dass er umso mehr zutreffe, so oft ihn die Briefe seiner gelehrten Freunde erreichten, deren Worte er nach Plautus (gleichsam) essen dürfe. Seit langem schon sei Camerarius gleichsam dieses Gelages satt, zu dem man ihn geladen habe und das so zugerüstet sei, obwohl die Gäste noch nicht einmal versammelt seien, von denen einige von ganz weit her geladen worden seien.
Camerarius sei der Umgang mit seinem Gastgeber (Johannes) Crato sehr angenehm, der ihn üppig speise und durch höchst erfreuliche Gespräche unterhalte. Eine angenehme Abwechslung bereiteten freilich die Briefe Wolfs an Crato und Camerarius (gemeint ist der Brief vom 29.09.1568). Dennoch sei es sehr verdrießlich für Camerarius, so lange in Wien festgehalten zu werden, aber er müsse sich den Umständen beugen.
Das, worüber Wolf schreibe (s. Anm.), sei freilich betrüblich, aber ein langer Tag konnte Camerarius gegenüber dem Schmerz abstumpfen und ihn erträglicher machen. Auch sei es nicht so gefährlich, zwischen den beiden Parteien zu stehen, wie Wolf geschrieben habe. Soweit Camerarius wisse, gebe es zur Zeit keinen Streit über die Lehre. Man fordere nur die Festlegung, wie sie auszuüben sei, und die Einhaltung der Verordnung, so dass alles korrekt und strukturiert sei. Es sei fromm und rechtschaffen, dass die helbringende Lehre des Evangeliums nicht ohne eine heilige Ordnung sei. Camerarius sei überzeugt, dass es nur darum gehe. Die Zukunft aber kenne (allein) Gott. Auf ihn wolle Camerarius seine Sorgen zurückwerfen und ihm gegenüber seine Schuldigkeit tun.
Camerarius leide darunter, dass es Wolf gesundheitlich schlecht gehe. müsse er es gleichmütig ertragen.
Bitte um weitere Briefe. Grüße an Johann Baptist Haintzel. Lebewohl.
(Manuel Huth)
Anmerkungen
- "Das worüber Wolf schreibe":