Camerarius an Rotermund, 12.04.1564: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 26: Zeile 26:
===Regest===
===Regest===
Vor einem Jahr habe Camerarius [[Gesprächspartner::Güzlav von Rotermund]] hier (in Leipzig) gesehen. Die beiden hätten sich über die freien Künste unterhalten. Rotermund sei gerade aus Italien gekommen. Camerarius erinnere sich gerne an seine gebildete Art und sein Wohlwollen. Die beiden hätten sich über die Bildung unterhalten. Rotermund habe mit vielen herausragenden Personen Umgang gepflegt. Besonders sei in Camerarius' Gedächtnis eine Predigt des Petrus Victorius ([[Briefpartner::Piero Vettori]]) haftengeblieben. Seitdem dem Zeitpunkt, als Camerarius dessen höchst gelehrten und ausgefeilten Schriften zum ersten mal gelesen habe, sei er ihm zugeneigt und dieser ebenso ihm. Diese erkenne er an den Briefen, in denen dieser ihm antworte, nachdem sich Camerarius getraut habe, sich zuerst an ihn zu wenden. Vettori habe in früheren jahren Cameraius' Sohn [[Erwähnte Person::Joachim Camerarius II.|Joachim]] in Italien wohlwollend und väterlich aufgenommen und sei dort sein Lehrer geworden. All das könne Rotermund bezeugen, der damals auch in Italien war und Vettori ebenso zum Lehrer hatte und mit Camerarius' Sohn ein vertrautes Verhältnis pflegen konnte. <br>
Vor einem Jahr habe Camerarius [[Gesprächspartner::Güzlav von Rotermund]] hier (in Leipzig) gesehen. Die beiden hätten sich über die freien Künste unterhalten. Rotermund sei gerade aus Italien gekommen. Camerarius erinnere sich gerne an seine gebildete Art und sein Wohlwollen. Die beiden hätten sich über die Bildung unterhalten. Rotermund habe mit vielen herausragenden Personen Umgang gepflegt. Besonders sei in Camerarius' Gedächtnis eine Predigt des Petrus Victorius ([[Briefpartner::Piero Vettori]]) haftengeblieben. Seitdem dem Zeitpunkt, als Camerarius dessen höchst gelehrten und ausgefeilten Schriften zum ersten mal gelesen habe, sei er ihm zugeneigt und dieser ebenso ihm. Diese erkenne er an den Briefen, in denen dieser ihm antworte, nachdem sich Camerarius getraut habe, sich zuerst an ihn zu wenden. Vettori habe in früheren jahren Cameraius' Sohn [[Erwähnte Person::Joachim Camerarius II.|Joachim]] in Italien wohlwollend und väterlich aufgenommen und sei dort sein Lehrer geworden. All das könne Rotermund bezeugen, der damals auch in Italien war und Vettori ebenso zum Lehrer hatte und mit Camerarius' Sohn ein vertrautes Verhältnis pflegen konnte. <br>
Es sei schön, dass jener (wohl Joachim Camerarius der Jüngere) von Rotermund einige griechische Schriften erhalten habe, damit er sie verwende und auch (dem Vater) Camerarius  zeige. Camerarius habe, als der Sohn abwesend war, da er wegen familiärer Angelegenheiten sich in der Heimat aufhielt, diese hervorgeholt und habe sie Rotermund vorgelegt, (und so getan), als ob sie diesem unbekannt seien.  Dieser habe so getan, als ob sie nicht seine seien und habe still und aufmerksam angehört, was Camerarius darüber zu dilettieren hatte (''meae disputatiunculae'')
Es sei schön, dass jener (wohl Joachim Camerarius der Jüngere) von Rotermund einige griechische Schriften erhalten habe, damit er sie verwende und auch (dem Vater) Camerarius  zeige. Camerarius habe, als der Sohn abwesend war, da er wegen familiärer Angelegenheiten sich in der Heimat aufhielt, diese hervorgeholt und habe sie Rotermund vorgelegt, (und so getan), als ob sie diesem unbekannt seien.  Dieser habe so getan, als ob sie nicht seine seien und habe still und aufmerksam angehört, was Camerarius darüber zu dilettieren hatte (''meae disputatiunculae''). Camerarius habe sich Rotermunds Unissenheit nicht geschämt, nachdem ihm sein Sohn schon sicherere Hinweise über die Schriften gegeben habe
(Jochen Schultheiß)
(Jochen Schultheiß)

Version vom 27. Januar 2019, 17:49 Uhr



Chronologisch vorhergehende Briefe
Chronologisch folgende Briefe
 Briefdatum
Camerarius an Rotermund, 12.04.156412 April 1564 JL

kein passender Brief gefunden

Werksigle OCEp
Zitation Camerarius an Rotermund, 12.04.1564, bearbeitet von Jochen Schultheiß (27.01.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Gregor von Nyssa, Λόγοι δύο (deit.; res. 4), 1564
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. C2v-C3v
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Güzlav von Rotermund
Datum 1565/04/12
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum Datierung am Briefende: 12.04.1564 (Prid. Iduum Aprilis natali meo sexagetimo quarto)
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Ex quo ante annum te hic vidimus
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? ja
Paratext zu Gregor von Nyssa, Λόγοι δύο (deit.; res. 4), 1564
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Briefe/Widmungsbriefe; Italien
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand korrigiert
Notizen
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:JS
Gegengelesen von
Datumsstempel 27.01.2019
Werksigle OCEp
Zitation Camerarius an Rotermund, 12.04.1564, bearbeitet von Jochen Schultheiß (27.01.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Gregor von Nyssa, Λόγοι δύο (deit.; res. 4), 1564
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. C2v-C3v
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Güzlav von Rotermund
Datum 1565/04/12
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum Datierung am Briefende: 12.04.1564 (Prid. Iduum Aprilis natali meo sexagetimo quarto)
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Ex quo ante annum te hic vidimus
Regest vorhanden? ja
Paratext ? ja
Paratext zu Gregor von Nyssa, Λόγοι δύο (deit.; res. 4), 1564
Register Briefe/Widmungsbriefe; Italien
Datumsstempel 27.01.2019


Regest

Vor einem Jahr habe Camerarius Güzlav von Rotermund hier (in Leipzig) gesehen. Die beiden hätten sich über die freien Künste unterhalten. Rotermund sei gerade aus Italien gekommen. Camerarius erinnere sich gerne an seine gebildete Art und sein Wohlwollen. Die beiden hätten sich über die Bildung unterhalten. Rotermund habe mit vielen herausragenden Personen Umgang gepflegt. Besonders sei in Camerarius' Gedächtnis eine Predigt des Petrus Victorius (Piero Vettori) haftengeblieben. Seitdem dem Zeitpunkt, als Camerarius dessen höchst gelehrten und ausgefeilten Schriften zum ersten mal gelesen habe, sei er ihm zugeneigt und dieser ebenso ihm. Diese erkenne er an den Briefen, in denen dieser ihm antworte, nachdem sich Camerarius getraut habe, sich zuerst an ihn zu wenden. Vettori habe in früheren jahren Cameraius' Sohn Joachim in Italien wohlwollend und väterlich aufgenommen und sei dort sein Lehrer geworden. All das könne Rotermund bezeugen, der damals auch in Italien war und Vettori ebenso zum Lehrer hatte und mit Camerarius' Sohn ein vertrautes Verhältnis pflegen konnte.
Es sei schön, dass jener (wohl Joachim Camerarius der Jüngere) von Rotermund einige griechische Schriften erhalten habe, damit er sie verwende und auch (dem Vater) Camerarius zeige. Camerarius habe, als der Sohn abwesend war, da er wegen familiärer Angelegenheiten sich in der Heimat aufhielt, diese hervorgeholt und habe sie Rotermund vorgelegt, (und so getan), als ob sie diesem unbekannt seien. Dieser habe so getan, als ob sie nicht seine seien und habe still und aufmerksam angehört, was Camerarius darüber zu dilettieren hatte (meae disputatiunculae). Camerarius habe sich Rotermunds Unissenheit nicht geschämt, nachdem ihm sein Sohn schon sicherere Hinweise über die Schriften gegeben habe (Jochen Schultheiß)