Camerarius an Stigel, 07.08.1553: Unterschied zwischen den Versionen

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Stigel müsse nun das tun, worum ihn Camerarius neulich gebeten hatte (s. Anm.), da es nicht möglich sei, den Plan Stigels zu verfolgen, es sei denn, Stigel wolle ihn im Stich lassen, was Camerarius nicht glaube. Der Plan Stigels habe sich nicht von dem des Camerarius unterschieden. Camerarius hatte nämlich (mit der Publikation) jenes Werkes keine Anerkennung für seine Begabung gesucht, sondern eine Pflicht erfüllt. Aber er hätte sich, wie er glaubte, nicht mit Recht der Forderung derjenigen widersetzen können, deren Autorität Einiges Gewicht bei Camerarius habe. Aber wenn er sich nicht irre, habe er die Sache dermaßen gemäßigt dargestellt, dass sich niemand über den Willen und die Absicht des Camerarius beklagen könne, es sei denn er wollte die Schriften des Camerarius schlecht und böswillig auslegen. Den (im Kampf) für eine sehr gute Sache gefallenen Fürsten (Moritz (Sachsen)|Moritz von Sachsen) habe Camerarius rühmen wollen, er verdanke dem Fürsten ja seine Stellung (an der [[Erwähnte Körperschaft::Universität (Leipzig)|Universität Leipzig]]). Er habe dabei niemanden geschmäht. Das Unglück der Heimat habe er beklagt und seinen Schmerz bekannt. Alles Weitere überlasse er Gott. Dass Stigel fürchtete, Camerarius werde ihn durch die Edition (der Rede) in Gefahr bringen, war Camerarius gar nicht in den Sinn gekommen. Einem ähnlichen Irrtum sei Stigel ja bereits im Hinblick auf die Gerüchte (unklar) erlegen. Doch dazu mehr im persönlichen Gespräch. Camerarius bitte Christus, dass er die Herzen der Menschen der wahren Frömmigkeit zuführe.
(Der Hintergrund des folgenden Abschnittes ist unklar. Er wurde daher fast wörtlich wiedergegeben:) Was Stigel über jene Nymphe schreibe, scheine Camerarius ein unwürdiges Schicksal zu sein. Es stimme ihn traurig, wenn er darüber nachdenke, und er versuche, die ganze Angelegenheit Gott zu überlassen. Stigel kenne ja die grausigen Beispiele derjenigen, die sich grausam gegen die Musen oder Nymphen zeigten. Folgendes Zitat mahne: Nichts ist stärker als die Notwendigkeit, deren Kraft nach [[Erwähnte Person::Euripides]] sogar das Eisen der Chalyber bezwinge (Euripides, Alkestis, 980 f.). Camerarius werde dies nicht erörtern. Dass man das verwüste, was man liebe, was sei das denn, wenn nicht Wahnsinn? Die bewohnte Welt sei ein großer Schatz. Wenn sie ohne Menschen wäre, dann entbehrte sie auch alles Guten. Aber man müsse der Notwendigkeit gehorchen.
Lebewohl.
(Manuel Huth)

Version vom 15. Oktober 2018, 14:47 Uhr



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Werksigle OCEp 0795
Zitation Camerarius an Stigel, 07.08.1553, bearbeitet von Manuel Huth (15.10.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0795
Besitzende Institution Gotha, FB
Signatur, Blatt/Seite Chart. B 28, Bl. 196r (alt: 172)
Ausreifungsgrad Abschrift
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 426-427
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen Göttling 1858, S. 61, Nr. 5
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Johann Stigel
Datum
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum 07.07.(o.J.) (7. Id. VIlis.)
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Nunc vero necesse est te facere id
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? nein
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand unkorrigiert
Notizen
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH
Gegengelesen von
Datumsstempel 15.10.2018
Werksigle OCEp 0795
Zitation Camerarius an Stigel, 07.08.1553, bearbeitet von Manuel Huth (15.10.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0795
Besitzende Institution Gotha, FB
Signatur, Blatt/Seite Chart. B 28, Bl. 196r (alt: 172)
Ausreifungsgrad Abschrift
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 426-427
Sonstige Editionen Göttling 1858, S. 61, Nr. 5
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Johann Stigel
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum 07.07.(o.J.) (7. Id. VIlis.)
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Nunc vero necesse est te facere id
Regest vorhanden? nein
Paratext ? nein
Datumsstempel 15.10.2018

ACHTUNG KEIN DATUM GEFUNDEN


Regest

Stigel müsse nun das tun, worum ihn Camerarius neulich gebeten hatte (s. Anm.), da es nicht möglich sei, den Plan Stigels zu verfolgen, es sei denn, Stigel wolle ihn im Stich lassen, was Camerarius nicht glaube. Der Plan Stigels habe sich nicht von dem des Camerarius unterschieden. Camerarius hatte nämlich (mit der Publikation) jenes Werkes keine Anerkennung für seine Begabung gesucht, sondern eine Pflicht erfüllt. Aber er hätte sich, wie er glaubte, nicht mit Recht der Forderung derjenigen widersetzen können, deren Autorität Einiges Gewicht bei Camerarius habe. Aber wenn er sich nicht irre, habe er die Sache dermaßen gemäßigt dargestellt, dass sich niemand über den Willen und die Absicht des Camerarius beklagen könne, es sei denn er wollte die Schriften des Camerarius schlecht und böswillig auslegen. Den (im Kampf) für eine sehr gute Sache gefallenen Fürsten (Moritz (Sachsen)|Moritz von Sachsen) habe Camerarius rühmen wollen, er verdanke dem Fürsten ja seine Stellung (an der Universität Leipzig). Er habe dabei niemanden geschmäht. Das Unglück der Heimat habe er beklagt und seinen Schmerz bekannt. Alles Weitere überlasse er Gott. Dass Stigel fürchtete, Camerarius werde ihn durch die Edition (der Rede) in Gefahr bringen, war Camerarius gar nicht in den Sinn gekommen. Einem ähnlichen Irrtum sei Stigel ja bereits im Hinblick auf die Gerüchte (unklar) erlegen. Doch dazu mehr im persönlichen Gespräch. Camerarius bitte Christus, dass er die Herzen der Menschen der wahren Frömmigkeit zuführe.

(Der Hintergrund des folgenden Abschnittes ist unklar. Er wurde daher fast wörtlich wiedergegeben:) Was Stigel über jene Nymphe schreibe, scheine Camerarius ein unwürdiges Schicksal zu sein. Es stimme ihn traurig, wenn er darüber nachdenke, und er versuche, die ganze Angelegenheit Gott zu überlassen. Stigel kenne ja die grausigen Beispiele derjenigen, die sich grausam gegen die Musen oder Nymphen zeigten. Folgendes Zitat mahne: Nichts ist stärker als die Notwendigkeit, deren Kraft nach Euripides sogar das Eisen der Chalyber bezwinge (Euripides, Alkestis, 980 f.). Camerarius werde dies nicht erörtern. Dass man das verwüste, was man liebe, was sei das denn, wenn nicht Wahnsinn? Die bewohnte Welt sei ein großer Schatz. Wenn sie ohne Menschen wäre, dann entbehrte sie auch alles Guten. Aber man müsse der Notwendigkeit gehorchen.

Lebewohl.

(Manuel Huth)