Camerarius, Psalm 133 (griech.), 1544: Unterschied zwischen den Versionen
HIWI (Diskussion | Beiträge) |
HIWI (Diskussion | Beiträge) |
||
Zeile 47: | Zeile 47: | ||
== Aufbau und Inhalt == | == Aufbau und Inhalt == | ||
Psalm 133 ist ein Lehrpsalm. Weng nennt drei Modelle für diese Gattung, nach denen der Psalm erstens aus einem "sakralen Weisheitsspruch" ([[Weng 2003]], S. 178f.) besteht, dann aus zwei "Bildhälften" (ebd.) und drittens aus einer Begründung. Dabei wird im ersten Modell der erste Teil, im zweiten der dritte als "Sachhälfte" (ebd.) bezeichnet, im dritten Modell wird diese Funktion auf die Teile 1 und 3 verteilt. "Dieses Modell läßt sich auch so beschreiben, daß die beiden Vergleiche vom Sachgegenstand gerahmt werden, d. h. im ersten Teil werden noch nicht alle drei Vergleichspunkte Subjekt, Objekt und Prädikat, sondern nur das Objekt „Eintracht der Brüder" und ein Aspekt des Prädikats „gut und lieblich" genannt. Erst in der zweiten Hälfte erscheint als Subjekt „Jahwes Segen", der „entboten worden ist" (Prädikat) und der den Grund für den Lobpreis des Wertes und der Lieblichkeit der brüderlichen Eintracht darstellt." ([[Weng 2003]], 179) | |||
== Überlieferung == | == Überlieferung == | ||
== Forschungsliteratur== | == Forschungsliteratur== | ||
*[[Weng 2003]] | *[[Weng 2003]] |
Version vom 27. September 2017, 12:54 Uhr
Opus Camerarii | |
---|---|
Werksigle | |
Zitation | Idem Psalm(us) (sc. 132), bearbeitet von Alexander Hubert (27.09.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/ |
Name | Joachim Camerarius I. |
Status | Übersetzer |
Sprache | Griechisch |
Werktitel | Idem Psalm(us) (sc. 132) |
Kurzbeschreibung | Griechische Paraphrase des Psalms 132 |
Erstnachweis | 1544 |
Bemerkungen zum Erstnachweis | In der Praefatio ad lectorem heißt es: "Ad IIII id. Octobris res acta sic fuit." Es folgt eine Beschreibung der Entstehung des Werkes. |
Datum unscharfer Erstnachweis (Beginn) | 1544/10/12 |
Datum unscharfer Erstnachweis (Ende) | 1544/10/12 |
Schlagworte / Register | Psalmenversifikation; Psalmenparaphrase |
Paratext zu | |
Paratext? | ja |
Paratext zu | Bapst, Quaestiones, 1544 |
Überliefert in | |
Druck | Bapst, Quaestiones, 1544 |
Erstdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | |
Volltext | http://texte.camerarius.de/ |
Carmen | |
Gedicht? | ja |
Incipit | Ὡς ἀγαθόν τε καλόν τε καὶ ὡς γλυκὺ χρῆμα τόδ'ἐστί |
Erwähnungen des Werkes und Einfluss von Fremdwerken | |
Wird erwähnt in | |
Folgende Handschriften und gedruckte Fremdwerke beeinflussten/bildeten die Grundlage für dieses Werk | |
Bearbeitungsstand | |
Überprüft | am Original überprüft |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:HIWI |
Gegengelesen von | |
Bearbeitungsdatum | 27.09.2017 |
Opus Camerarii | |
---|---|
Werksigle | |
Zitation | Idem Psalm(us) (sc. 132), bearbeitet von Alexander Hubert (27.09.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/ |
Name | Joachim Camerarius I.
|
Sprache | Griechisch |
Werktitel | Idem Psalm(us) (sc. 132) |
Kurzbeschreibung | Griechische Paraphrase des Psalms 132 |
Erstnachweis | 1544 |
Bemerkungen zum Erstnachweis | In der Praefatio ad lectorem heißt es: "Ad IIII id. Octobris res acta sic fuit." Es folgt eine Beschreibung der Entstehung des Werkes. |
Datum unscharfer Erstnachweis (Beginn) | 1544/10/12 |
Datum unscharfer Erstnachweis (Ende) | 1544/10/12 |
Schlagworte / Register | Psalmenversifikation; Psalmenparaphrase |
Paratext zu | |
Paratext? | ja |
Paratext zu | Bapst, Quaestiones, 1544 |
Überliefert in | |
Druck | Bapst, Quaestiones, 1544 |
Volltext | http://texte.camerarius.de/ |
Carmen | |
Gedicht? | ja |
Incipit | Ὡς ἀγαθόν τε καλόν τε καὶ ὡς γλυκὺ χρῆμα τόδ'ἐστί |
Erwähnungen des Werkes und Einfluss von Fremdwerken | |
Wird erwähnt in | |
Bearbeitungsdatum | 27.09.2017 |
Transskription
IDEM PSALM(US)
Ὡς ἀγαθόν τε καλόν τε καὶ ὡς γλυκὺ χρῆμα τόδ'ἐστί,
- Ὡς δὲ τόδ'ἐς τέρψιν μηδὲν ὅμοιον ἔχει;
Ὁτταν ὁμοφρονέω σ'ἕνα νοῦν κεκτημέν'ἀδελφοί
- Ἠδ'ὅταν ἐν ψυχῇ μὴ δίχα βῆ κραδίῃ.
Ὡς δὲ μύρον πολύτιμον ὑπὲρ κεφαλῆς ἀαρῶνος
- Βαλσάμου εὐώδει ῥεύματι χευόμενον,
Εἰς τ'ἀφίει ψεκάδας κροταφοὺς πολιόν τε γένειον,
- Ἐν μέλεσ'αὐξούσας γηραλέοισι κράτος.
Ἤδ'ὡς γῆν ἐπὶ καῦμα φέρων ὅτε σείριος αἴθει,
- Διψαλέαι σταγόσιν ζῶσ'ὑετοῖο γῦαι,
Οὕτως ἔνθ'ὁμόνοια, καὶ εἷς νόος ἐστὶν ἅπασι,
- Μηδὲ μετ'ἀρχέκακος βῆσ'ἐταροῖσιν ἔρις.
Τήν τ'ἀρετὴν τότε τόν τ'ὄλβον θεὸς αὐτὸς ὀφέλλει
- Παντοίοις κοσμῶν πράγματα κεῖνα καλοῖς.
Ἰωαχεῖμος.
Anmerkungen
- In der deutschen Einheitsübersetzung und der Lutherbibel 2017 ist dieser Psalm unter der Nummer 133 zu finden. Unter dieser wird er auch im Folgenden geführt.
- Es existiert eine Übersetzung der griechischen Paraphrase ins Lateinische durch Philipp Melanchthon (MBW-Nummer 3625, Band 13).
Widmung und Entstehungskontext
Um die Einigkeit innerhalb der evangelischen Lehre zu demonstrieren, ging im Oktober 1543 eine Einladung zur Promotion Bernhard Zieglers von der Fakultät für Theologie der Universität Leipzig aus. In dem Brief wird Philipp Melanchthons lateinische Versifikation des Psalms 133 zitiert. Die angeschriebenen, Martin Luther, Johannes Bugenhagen und Philipp Melanchthon, mussten wegen einer anderen Promotion absagen, obgleich sie der Idee der Demonstration der Einigkeit zustimmten. Camerarius gab Zieglers Rede heraus und fügte seine griechische Versifikation des Psalms 133 bei. (hierzu vgl. Weng 2003)
Aufbau und Inhalt
Psalm 133 ist ein Lehrpsalm. Weng nennt drei Modelle für diese Gattung, nach denen der Psalm erstens aus einem "sakralen Weisheitsspruch" (Weng 2003, S. 178f.) besteht, dann aus zwei "Bildhälften" (ebd.) und drittens aus einer Begründung. Dabei wird im ersten Modell der erste Teil, im zweiten der dritte als "Sachhälfte" (ebd.) bezeichnet, im dritten Modell wird diese Funktion auf die Teile 1 und 3 verteilt. "Dieses Modell läßt sich auch so beschreiben, daß die beiden Vergleiche vom Sachgegenstand gerahmt werden, d. h. im ersten Teil werden noch nicht alle drei Vergleichspunkte Subjekt, Objekt und Prädikat, sondern nur das Objekt „Eintracht der Brüder" und ein Aspekt des Prädikats „gut und lieblich" genannt. Erst in der zweiten Hälfte erscheint als Subjekt „Jahwes Segen", der „entboten worden ist" (Prädikat) und der den Grund für den Lobpreis des Wertes und der Lieblichkeit der brüderlichen Eintracht darstellt." (Weng 2003, 179)