Camerarius an Hier. Wolf, 24.11.1562: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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Camerarius habe damals keine Verse abfassen können, da ihn zahlreiche verschiedene Sorgen abgelenkt hätten und er sehr unter einem Nieren- und Steinleiden gelitten hätte. Wolf möge also Passagen ändern, die nicht den Tatsachen entsprächen, und ggf. an Ausdrücken feilen, wofür Camerarius ihm sehr dankbar sein werde.
Camerarius habe damals keine Verse abfassen können, da ihn zahlreiche verschiedene Sorgen abgelenkt hätten und er sehr unter einem Nieren- und Steinleiden gelitten hätte. Wolf möge also Passagen ändern, die nicht den Tatsachen entsprächen, und ggf. an Ausdrücken feilen, wofür Camerarius ihm sehr dankbar sein werde.


Falls es möglich sei und ratsam erscheine, solle Wolf Alarich (sc. [[Erwähnte Person::Ulrich Fugger|(Ulrich Fugger?)]] grüßen. Camerarius glaube, dass Alarich Glück habe, weil er nun von solchen Sorgen und Angelegenheiten befreit sei und mehr Muße habe. Überall habe Camerarius hören können, dass Alarich bereits ein Leben voller Muße führe und sich davor hüte, sich durch allzu viele verschiedene Beschäftigungen unglücklich zu machen. Camerarius vemute, dass Alarich glaube, seine Situation sei auch nicht schlimmer als die der meisten Anderen. Alarichs Wesen scheine Camerarius nicht unphilosophisch zu sein.
Falls es möglich sei und ratsam erscheine, solle Wolf Alarich (sc. [[Erwähnte Person::Ulrich Fugger]]?) grüßen. Camerarius glaube, dass Alarich Glück habe, weil er nun von solchen Sorgen und Angelegenheiten befreit sei und mehr Muße habe. Überall habe Camerarius hören können, dass Alarich bereits ein Leben voller Muße führe und sich davor hüte, sich durch allzu viele verschiedene Beschäftigungen unglücklich zu machen. Camerarius vemute, dass Alarich glaube, seine Situation sei auch nicht schlimmer als die der meisten Anderen. Alarichs Wesen scheine Camerarius nicht unphilosophisch zu sein.


=== Anmerkungen ===
=== Anmerkungen ===
* „von dem Gedicht Wolfs dazu aufgefordert“: Wolf hatte seinem Brief vom [[Hier. Wolf an Camerarius, 05.07.1562]] ein Gedicht auf den verstorbenen Moibanus beigegeben, in dem Camerarius zur Abfassung eines eigenen Gedichtes aufgefordert wird („Te Cameraria Musa nitentibus inseret astris,| Manibus illa tuis aurea secla parat“). Das Gedicht des Hieronymus Wolf ist abgedruckt in [[Epiktet, Enchiridion, 1561]], S. 159. Möglicherweise handelt es sich bei dem anonymen Epitaph auf S. 160 (Post varios casus, et Apollineos sudores (Inc.)) um das Gedicht des Camerarius.
* „von dem Gedicht Wolfs dazu aufgefordert“: Wolf hatte seinem Brief vom [[Hier. Wolf an Camerarius, 05.07.1562]] ein Gedicht auf den verstorbenen Moibanus beigegeben, in dem Camerarius zur Abfassung eines eigenen Gedichtes aufgefordert wird („Te Cameraria Musa nitentibus inseret astris,| Manibus illa tuis aurea secla parat“). Das Gedicht des Hieronymus Wolf ist abgedruckt in [[Epiktet, Enchiridion, 1561]], S. 159. Möglicherweise handelt es sich bei dem anonymen Epitaph auf S. 160 (Post varios casus, et Apollineos sudores (Inc.)) um das Gedicht des Camerarius.
* „Camerarius glaube, dass Alarich Glück habe (…)“: Anspielung auf die in Wolfs Brief vom [[Hier. Wolf an Camerarius, 27.10.1562|27.10.1562]] erwähnte Schuldhaft Ulrich Fuggers.
* „Camerarius glaube, dass Alarich Glück habe (…)“: Anspielung auf die in Wolfs Brief vom [[Hier. Wolf an Camerarius, 27.10.1562|27.10.1562]] erwähnte Schuldhaft Ulrich Fuggers.

Version vom 12. Juni 2017, 13:16 Uhr



Chronologisch vorhergehende Briefe
Briefe mit demselben Datum
Chronologisch folgende Briefe
 Briefdatum
Hier. Wolf an Camerarius, 27.10.156227 Oktober 1562 JL
Camerarius an Hier. Wolf, 15.10.156215 Oktober 1562 JL
Hier. Wolf an Camerarius, 13.08.156213 August 1562 JL
 Briefdatum
Camerarius an Hier. Wolf, 24.11.156224 November 1562 JL
 Briefdatum
Hier. Wolf an Camerarius, 13.04.156313 April 1563 JL
Camerarius an Hier. Wolf, 11.05.156311 Mai 1563 JL
Hier. Wolf an Camerarius, 22.05.156322 Mai 1563 JL
Werksigle OCEp 831
Zitation Camerarius an Hier. Wolf, 24.11.1562, bearbeitet von Manuel Huth (12.06.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_831
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 477
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen Zäh 2013, Nr. 227
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Hieronymus Wolf
Datum 1562/11/24
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum 8. Calend. Xbris
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort Augsburg
Gedicht? nein
Incipit Tuis versibus invitatus
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Biographisches (Krankheit)
Handschrift
Bearbeitungsstand korrigiert
Notizen
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH
Gegengelesen von
Datumsstempel 12.06.2017
Werksigle OCEp 831
Zitation Camerarius an Hier. Wolf, 24.11.1562, bearbeitet von Manuel Huth (12.06.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_831
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 477
Sonstige Editionen Zäh 2013, Nr. 227
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Hieronymus Wolf
Datum 1562/11/24
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum 8. Calend. Xbris
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort Augsburg
Gedicht? nein
Incipit Tuis versibus invitatus
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Biographisches (Krankheit)
Datumsstempel 12.06.2017


Zielort mutmaßlich.

Regest

Camerarius habe, von dem Gedicht Wolfs dazu aufgefordert (s. Anm.) und auf das mündliche Drängen seines Sohnes Joachim Camerarius II. ein Epitaph über den Tod des Johannes Moibanus verfasst. Die Nachricht von seinem Tod habe Camerarius sehr mitgenommen.

Camerarius habe damals keine Verse abfassen können, da ihn zahlreiche verschiedene Sorgen abgelenkt hätten und er sehr unter einem Nieren- und Steinleiden gelitten hätte. Wolf möge also Passagen ändern, die nicht den Tatsachen entsprächen, und ggf. an Ausdrücken feilen, wofür Camerarius ihm sehr dankbar sein werde.

Falls es möglich sei und ratsam erscheine, solle Wolf Alarich (sc. Ulrich Fugger?) grüßen. Camerarius glaube, dass Alarich Glück habe, weil er nun von solchen Sorgen und Angelegenheiten befreit sei und mehr Muße habe. Überall habe Camerarius hören können, dass Alarich bereits ein Leben voller Muße führe und sich davor hüte, sich durch allzu viele verschiedene Beschäftigungen unglücklich zu machen. Camerarius vemute, dass Alarich glaube, seine Situation sei auch nicht schlimmer als die der meisten Anderen. Alarichs Wesen scheine Camerarius nicht unphilosophisch zu sein.

Anmerkungen

  • „von dem Gedicht Wolfs dazu aufgefordert“: Wolf hatte seinem Brief vom Hier. Wolf an Camerarius, 05.07.1562 ein Gedicht auf den verstorbenen Moibanus beigegeben, in dem Camerarius zur Abfassung eines eigenen Gedichtes aufgefordert wird („Te Cameraria Musa nitentibus inseret astris,| Manibus illa tuis aurea secla parat“). Das Gedicht des Hieronymus Wolf ist abgedruckt in Epiktet, Enchiridion, 1561, S. 159. Möglicherweise handelt es sich bei dem anonymen Epitaph auf S. 160 (Post varios casus, et Apollineos sudores (Inc.)) um das Gedicht des Camerarius.
  • „Camerarius glaube, dass Alarich Glück habe (…)“: Anspielung auf die in Wolfs Brief vom 27.10.1562 erwähnte Schuldhaft Ulrich Fuggers.