Camerarius an Hier. Wolf, 12.06.1572: Unterschied zwischen den Versionen
MH (Diskussion | Beiträge) (→Regest) |
MH (Diskussion | Beiträge) (→Regest) |
||
Zeile 36: | Zeile 36: | ||
. | . | ||
Hier (in [[Erwähnter Ort::Leipzig]]) versuchten sich die redlichen Mennschen gegen die Unternehmungen der Unruhestifter zu vereinigen (s. Anm.) und sähen ein, dass es am Besten sei, Unrecht und Gewalt zu ertragen, wenn man nicht zurückschlagen könne. Vielleicht werde es also künftig weniger Streit- und Ächtungsschriften geben. Heute vor Tagesanbruch sei der Kurfürst ([[Erwähnte Person::August (Sachsen)|August von Sachsen]]) vorbeigereist - angeblich nach Hessen. Es hieß, er reise mit seinem ganzen Gefolge von [[Erwähnter Ort::Zeitz|Zeitz?]] ("cissijs") aus. | Hier (in [[Erwähnter Ort::Leipzig]]) versuchten sich die redlichen Mennschen gegen die Unternehmungen der Unruhestifter zu vereinigen (s. Anm.) und sähen ein, dass es am Besten sei, Unrecht und Gewalt zu ertragen, wenn man nicht zurückschlagen könne. Vielleicht werde es also künftig weniger Streit- und Ächtungsschriften geben. Heute vor Tagesanbruch sei der Kurfürst ([[Erwähnte Person::August (Sachsen)|August von Sachsen]]) vorbeigereist - angeblich nach Hessen. Es hieß, er reise mit seinem ganzen Gefolge von [[Erwähnter Ort::Zeitz|Zeitz (?)]] ("cissijs") aus. | ||
Lebewohl. | Lebewohl. |
Version vom 11. Juli 2017, 12:34 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
|
|
|
Werksigle | OCEp 845 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Hier. Wolf, 12.06.1572, bearbeitet von Manuel Huth (11.07.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_845 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 493-494 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | Zäh 2013, Nr. 415 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Hieronymus Wolf |
Datum | 1572/06/12 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Augsburg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Unus ex scolasticis nostris fecit mihi pergratum |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Pest (Tübingen) |
Handschrift | |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | Was sind „notationes περὶ τῶν ἐν ταῖς πράξεσιν“? |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 11.07.2017 |
Werksigle | OCEp 845 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Hier. Wolf, 12.06.1572, bearbeitet von Manuel Huth (11.07.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_845 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 493-494 |
Sonstige Editionen | Zäh 2013, Nr. 415 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Hieronymus Wolf |
Datum | 1572/06/12 |
Datum gesichert? | ja |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Augsburg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Unus ex scolasticis nostris fecit mihi pergratum |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Pest (Tübingen) |
Datumsstempel | 11.07.2017 |
Zielort mutmaßlich.
Regest
Camerarius sei einem seiner Schüler sehr dankbar, der ihm ermöglicht habe, Wolf einen Brief zu schicken, auch wenn er dieses Jahr schon den ein oder anderen Brief gesendet habe, in dem er sich vor allem für die Sendung des Demosthenes (s. Anm.) bedankt habe. Auch habe er Wolf bereits mitgeteilt, dass seine Ethica (Nicomachea) immer noch unediert in Basel liege (vgl. den Brief vom 08.10.1571). Vor drei Jahren habe er sie dorthin geschickt. Es sei offenkundig, wie sehr man seine Werke schätze! Camerarius habe gerade an der Vollendung der „notationes περὶ τῶν ἐν ταῖς πράξεσιν“ (unklar: vielleicht sind die Annotationen zu Xenophon, Opera, 1572 gemeint) gearbeitet, um sie dem Rest hinzufügen zu lassen, damit diese Arbeit in allen Teilen abgeschlossen sei.
Camerarius habe unter recht heftigen Krankheitsanfällen gelitten, während sein 73. Lebensjahr voranschritt. Und erst jüngst sei sein Gesundheitszustand bedrohlich gewesen.
Camerarius dachte, Wolf sei wohl schon, wie (zu dieser Zeit) üblich, im Bad oder werde dort bald sein. Camerarius würde sie auch selbstverständlich aufsuchen (und vermutlich nicht umsonst), wenn er nur näher bei ihnen wohnen würde – so wie einst, als er in Tübingen lebte. Es heiße, diese Stadt werde von einer heftigen Seuche heimgesucht. Camerarius habe nicht in Erfahrung bringen können, wie es um die dortige Universität bestellt sei. Camerarius mache sich große Sorgen, er selbst war ja einst dort angestellt.
Vermutlich lebe dort keiner seiner Freunde mehr, außer vielleicht (Jakob) Schegg. Martin Crusius habe ihm einige Male geschrieben. Camerarius habe von ihm schon lange keinen Brief mehr erhalten und fürchte, dass ihm etwas zugestoßen sei. .
Hier (in Leipzig) versuchten sich die redlichen Mennschen gegen die Unternehmungen der Unruhestifter zu vereinigen (s. Anm.) und sähen ein, dass es am Besten sei, Unrecht und Gewalt zu ertragen, wenn man nicht zurückschlagen könne. Vielleicht werde es also künftig weniger Streit- und Ächtungsschriften geben. Heute vor Tagesanbruch sei der Kurfürst (August von Sachsen) vorbeigereist - angeblich nach Hessen. Es hieß, er reise mit seinem ganzen Gefolge von Zeitz (?) ("cissijs") aus.
Lebewohl.
Anmerkungen
- "gegen die Unternehmungen der Unruhestifter": Hintergrund könnten innerkonfessionelle Streitigkeiten zwischen Philippisten und Gnesiolutheranern sein.
Anmerkung
- „für die Sendung des Demosthenes“: Gemeint sind die Opera Demosthenis et Aeschinis Principum Graeciae Oratorum Opera (…), Basel: Episcopius, 1572 (VD16 D 486 http://gateway-bayern.de/VD16+D+486).