Camerarius an Languet, 01.09.1566: Unterschied zwischen den Versionen
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Languets | Languets Brief ([[Languet an Camerarius, 13.07.1566]]?) habe Camerarius rechtzeitig erreicht. Camerarius' Sohn [[Erwähnte Person::Joachim Camerarius II.|Joachim]] habe ihn aus [[Erwähnter Ort::Nürnberg]] (nach [[Erwähnter Ort::Leipzig]]) weitergeleitet. Camerarius habe die (beigelegten) Briefe Languets (an Kurfürst [[August (Sachsen)]] und [[Georg Cracow]]) dann an ihre Adressaten weitergeleitet, wobei er sie wiederum seinen eigenen Briefen beigegeben habe. | ||
Sein anderer Sohn, [[Erwähnte Person::Ludwig Camerarius|Ludwig]] sei vermutlich schon nach Wunsch seines Bruders Joachim und vermutlich auch aus eigenem Willen mit Camerarius' Erlaubnis aus [[Erwähnter Ort::Paris]] | Sein anderer Sohn, [[Erwähnte Person::Ludwig Camerarius|Ludwig]], sei vermutlich schon nach Wunsch seines Bruders Joachim und vermutlich auch aus eigenem Willen mit Camerarius' Erlaubnis aus [[Erwähnter Ort::Paris]] ab- und nach [[Erwähnter Ort::Montpellier]] weitergereist. Languet möge Camerarius bitte ganz offen mitteilen, ob Ludwig irgendwelche offenen Schulden hinterlassen habe. Camerarius vertraue auf die Ehrlichkeit Languets. Er habe zwar seinem Sohn Joachim genaue Anweisungen gegeben, aber er sei sich bewusst, was bei solchen Dingen manchmal geschehe. Languet möge ihn bitte über alles informieren. | ||
Über die Lage in | Über die Lage in den Niederlanden herrsche noch Schweigen. [[Erwähnte Person::Maximilian II. (HRR)|Kaiser Maximilian]] marschiere angeblich gegen die türkischen Truppen, wobei der Tyrann ([[Erwähnte Person::Süleyman I. (Osmanisches Reich)|Süleyman I.]]) [[Erwähnter Ort::Szigetvár]] belagere. | ||
In Polen sei es vollkommen ruhig und es solle ein langjähriger Waffenstillstand zwischen [[Erwähnte Person::Sigismund II. August (Polen)|dem König von Polen]] und [[Erwähnte Person::Iwan IV. (Russland)|dem russischen | In Polen sei es vollkommen ruhig, und es solle ein langjähriger Waffenstillstand zwischen [[Erwähnte Person::Sigismund II. August (Polen)|dem König von Polen]] und [[Erwähnte Person::Iwan IV. (Russland)|dem russischen Zaren]] geschlossen worden sein. Die schwedische Flotte solle einige Handelsschiffe aufgebracht und den [[Erwähnter Ort::Lübeck|Lübeckern]] eine Niederlage bereitet haben, während [[Erwähnte Person::Friedrich II. (Dänemark und Norwegen)|der dänische König]] seinem Cousin ([[Erwähnte Person::Erik XIV. (Schweden)|Erik XIV.]]) zu Lande Verluste und Niederlagen beibringe. | ||
In der Gegend (um Leipzig) und der Stadt selbst grassiere eine Seuche. Andernorts solle eine | In der Gegend (um [[Erwähnter Ort::Leipzig]]) und der Stadt selbst grassiere eine Seuche. Andernorts solle eine hitzige Schrift (unklar) herausgegeben worden sein. Vermutlich werde sie eine hitzige Antwort provozieren. Welche (handfesten) Auseinandersetzungen gewöhnlich aus Wortgefechten hervorgingen, habe doch auch ihr Zeitalter bereits erlebt. | ||
Lebewohl. | Lebewohl. | ||
(Manuel Huth) | (Manuel Huth) | ||
=== Anmerkungen === | |||
* Der Brief nimmt Bezug auf [[Camerarius an Cracow, 26.08.1566]]. | |||
* Der erwähnte Brief an Kurfürst August ist wahrscheinlich der vom 12.7 aus Paris: [http://mateo.uni-mannheim.de/cera/languet2/jpg/s153.html]. | |||
* Der Brief an Cracow ist wohl verloren (vgl. [[Nicollier-de Weck 1995]], S. 518). |
Aktuelle Version vom 4. Dezember 2024, 16:53 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 1128 |
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Zitation | Camerarius an Languet, 01.09.1566, bearbeitet von Manuel Huth (04.12.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1128 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 282-283 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Hubert Languet |
Datum | 1566/09/01 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | Calend. VIIbr. |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Paris |
Gedicht? | nein |
Incipit | Literae tuae sic satis mature ad nos pervenere |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Politische Neuigkeiten; Pest (Leipzig); Belagerung von Szigetvár (1566); Türkenkriege/Türkengefahr; Dreikronenkrieg (1563-1570) |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH |
Gegengelesen von | Benutzer:US; Benutzer:VG |
Datumsstempel | 4.12.2024 |
Werksigle | OCEp 1128 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Languet, 01.09.1566, bearbeitet von Manuel Huth (04.12.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1128 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 282-283 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Hubert Languet |
Datum | 1566/09/01 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | Calend. VIIbr. |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Paris |
Gedicht? | nein |
Incipit | Literae tuae sic satis mature ad nos pervenere |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Politische Neuigkeiten; Pest (Leipzig); Belagerung von Szigetvár (1566); Türkenkriege/Türkengefahr; Dreikronenkrieg (1563-1570) |
Datumsstempel | 4.12.2024 |
Zielort mutmaßlich
Regest
Languets Brief (Languet an Camerarius, 13.07.1566?) habe Camerarius rechtzeitig erreicht. Camerarius' Sohn Joachim habe ihn aus Nürnberg (nach Leipzig) weitergeleitet. Camerarius habe die (beigelegten) Briefe Languets (an Kurfürst August (Sachsen) und Georg Cracow) dann an ihre Adressaten weitergeleitet, wobei er sie wiederum seinen eigenen Briefen beigegeben habe.
Sein anderer Sohn, Ludwig, sei vermutlich schon nach Wunsch seines Bruders Joachim und vermutlich auch aus eigenem Willen mit Camerarius' Erlaubnis aus Paris ab- und nach Montpellier weitergereist. Languet möge Camerarius bitte ganz offen mitteilen, ob Ludwig irgendwelche offenen Schulden hinterlassen habe. Camerarius vertraue auf die Ehrlichkeit Languets. Er habe zwar seinem Sohn Joachim genaue Anweisungen gegeben, aber er sei sich bewusst, was bei solchen Dingen manchmal geschehe. Languet möge ihn bitte über alles informieren.
Über die Lage in den Niederlanden herrsche noch Schweigen. Kaiser Maximilian marschiere angeblich gegen die türkischen Truppen, wobei der Tyrann (Süleyman I.) Szigetvár belagere.
In Polen sei es vollkommen ruhig, und es solle ein langjähriger Waffenstillstand zwischen dem König von Polen und dem russischen Zaren geschlossen worden sein. Die schwedische Flotte solle einige Handelsschiffe aufgebracht und den Lübeckern eine Niederlage bereitet haben, während der dänische König seinem Cousin (Erik XIV.) zu Lande Verluste und Niederlagen beibringe.
In der Gegend (um Leipzig) und der Stadt selbst grassiere eine Seuche. Andernorts solle eine hitzige Schrift (unklar) herausgegeben worden sein. Vermutlich werde sie eine hitzige Antwort provozieren. Welche (handfesten) Auseinandersetzungen gewöhnlich aus Wortgefechten hervorgingen, habe doch auch ihr Zeitalter bereits erlebt.
Lebewohl.
(Manuel Huth)
Anmerkungen
- Der Brief nimmt Bezug auf Camerarius an Cracow, 26.08.1566.
- Der erwähnte Brief an Kurfürst August ist wahrscheinlich der vom 12.7 aus Paris: [1].
- Der Brief an Cracow ist wohl verloren (vgl. Nicollier-de Weck 1995, S. 518).