Gerbel an Camerarius, 04.09.1532: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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=== Regest ===
=== Regest ===
Gerbel habe den Brief des Camerarius von Peter Brubach## erhalten. Er antworte erst so spät, weil seine Frau ## heftig erkrankt war und erst nach sechs Monaten wieder genesen sei. Zudem hätten finanzielle Probleme, die Sorgen um seine Kinder und iuristische Pflichten auf seinen Schultern gelastet, sowie die ständige Angst um seine Frau. Aber nun sei alles wieder etwas besser, denn er sei wieder bei seinen Musen und habe alle Sorgen den Schultern seiner Frau aufgelastet. Erneute Entschuldigung für die späte Antwort.
Gerbel habe den Brief des Camerarius von [[Erwähnte Person::Peter Braubach]] erhalten. Er antworte erst so spät, weil seine Frau ([[Erwähnte Person::Dorothea Gerbel|Dorothea]]) heftig erkrankt war und erst nach sechs Monaten wieder genesen sei. Zudem hätten finanzielle Probleme, die Sorgen um seine Kinder und juristische Pflichten auf seinen Schultern gelastet, sowie die ständige Angst um seine Frau. Aber nun sei alles wieder etwas besser, denn er sei wieder bei seinen Musen und habe alle Sorgen den Schultern seiner Frau aufgelastet. Erneute Entschuldigung für die späte Antwort.


Gerbel habe Heerwagen## wegen Heliodor geschrieben (s. Anm.), der ungefähr mit den Worten geantwortet habe, die Camerarius in der Beilage finde. Wenn Camerarius das Buch (nach Straßburg) schicken wolle (s. Anm.), was Gerbel im Namen aller Gelehrten und Heerwagens## gern möchte, werde Gerbel es unverzüglich zu Heerwagen nach Basel weiterleiten, falls Camerarius es nicht auf kürzerem Wege dorthin schicken könne.
Gerbel habe [[Erwähnte Person::Johann Herwagen d.Ä.|(Johann) Herwagen]] wegen Heliodor geschrieben (s. Anm.), der ungefähr mit den Worten geantwortet habe, die Camerarius in der Beilage finde (s. u.). Wenn Camerarius das Buch (nach Straßburg) schicken wolle, was Gerbel im Namen aller Gelehrten und Herwagens gern wünschte, werde Gerbel es unverzüglich zu Herwagen nach Basel weiterleiten, falls Camerarius es nicht auf kürzerem Wege dorthin schicken könne.


Gerbel habe sich ganz der Geschichtsschreibung (''historia'') hingegeben (vgl. [[Gerbel an Camerarius, 31.03.1530]]). Er ziehe nicht nur Freude aus der Lektüre, sondern von Tag zu Tag auch unglaublichen Nutzen
Gerbel habe sich ganz der Geschichtsschreibung (''historia'') verschrieben (vgl. [[Gerbel an Camerarius, 31.03.1530]]). Er ziehe nicht nur Freude aus der Lektüre, sondern von Tag zu Tag auch unglaublichen Nutzen. Vor ungefähr zwanzig Jahren sei [[Erwähnte Person::Willibald Pirckheimer|(Willibald) Pirckheimer]] (die [[Erwähntes Werk::Zonaras, Epitome (Handschrift)|Epitome]] (?) des) Johannes Monachus (= [[Erwähnte Person::Johannes Zonaras]] (?)) anvertraut worden, der auf Griechisch vom Beginn der Welt und durch viele Zeitalter sehr gelehrt alle Völker beschrieben hatte. Camerarius möge ihm mitteilen, ob das Werk dieses Autors (in [[Erwähnter Ort::Nürnberg]]) sei. Gerbel sei nämlich ganz begierig nach solchen Dingen und werde keine Arbeit scheuen, um Studien solcher Art zu unterstützen. Falls das Werk des Monachus noch auffindbar sei, müsste er mit Herwagen oder [[Erwähnte Person::Hieronymus Froben d.Ä.|(Hieronymus) Froben]] verhandeln, ob sie (die Edition) des Werkes angehen wollten. Gerbel sei überzeugt, dass Camerarius seine Bemühungen unterstützen werde, wie er es schon mit dem Heliodor tue.


Lebewohl. Bitte um einen ausführlichen Antwortbrief. Grüße an [[Erwähnte Person::Helius Eobanus Hessus|(Helius) Eobanus Hessus]].


Gerbel sei überzeugt, dass Camerarius, dass er die Studien
(Text der Beilage:) Herwagen sei bereit, den Heliodor zu drucken, und zwar entweder Latein oder auf Latein und Griechisch, sobald er die Abschrift erhalten habe.
 
Lebewohl. Bitte um einen ausführlichen Antwortbrief . Grüße an Helius Eobanus Hessus|(Helius) Eobanus Hessus.


(Manuel Huth)
(Manuel Huth)


=== Anmerkungen ===
=== Anmerkungen ===
* "Gerbel habe Heerwagen## wegen Heliodor geschrieben": ## Opsopoeus, Ἡλιοδώρου Αἰθιοπικῆς ἱστορίας βιβλία δέκα, 1534 ##
* "Gerbel habe Herwagen wegen Heliodor geschrieben": Es geht wohl um eine Handschrift, welche die Grundlage für das 1534 von [[Vincentius Opsopoeus]] edierte Werk [[Erwähntes Werk::Opsopoeus, Ἡλιοδώρου Αἰθιοπικῆς ἱστορίας βιβλία δέκα, 1534|Ἡλιοδώρου Αἰθιοπικῆς ἱστορίας βιβλία δέκα]] bildete.
* "Wenn Camerarius das Buch (nach Straßburg) schicken wolle": ##

Aktuelle Version vom 28. Juni 2022, 17:34 Uhr



Chronologisch vorhergehende Briefe
Briefe mit demselben Datum
Chronologisch folgende Briefe
 Briefdatum
Gerbel an Camerarius, 13.10.153113 Oktober 1531 JL
Gerbel an Camerarius, 31.03.153031 März 1530 JL
 Briefdatum
Gerbel an Camerarius, 04.09.15324 September 1532 JL
 Briefdatum
Gerbel an Camerarius, 05.02.15355 Februar 1535 JL
Gerbel an Camerarius, 15.05.153615 Mai 1536 JL
Gerbel an Camerarius, 01.08.15371 August 1537 JL
Werksigle OCEp 0288
Zitation Gerbel an Camerarius, 04.09.1532, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch und Manuel Huth (28.06.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0288
Besitzende Institution München, BSB
Signatur, Blatt/Seite Clm 10368, Nr. 105
Ausreifungsgrad Original
Erstdruck in Camerarius, Epistolae Eobani, 1561
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. M3r-M4r
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Nikolaus Gerbel
Empfänger Joachim Camerarius I.
Datum 1532/09/04
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Straßburg
Zielort Nürnberg
Gedicht? nein
Incipit Literas tuas Ioachime doctiss. reddidit mihi Petrus Brubachius
Link zur Handschrift http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00104172-2
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Briefe/Parallelüberlieferung; Büchersendung; Drucklegung
Handschrift gesehen
Bearbeitungsstand validiert
Notizen
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:US; Benutzer:MH
Gegengelesen von Benutzer:US; Benutzer:VG
Datumsstempel 28.06.2022
Werksigle OCEp 0288
Zitation Gerbel an Camerarius, 04.09.1532, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch und Manuel Huth (28.06.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0288
Besitzende Institution München, BSB
Signatur, Blatt/Seite Clm 10368, Nr. 105
Ausreifungsgrad Original
Erstdruck in Camerarius, Epistolae Eobani, 1561
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. M3r-M4r
Fremdbrief? nein
Absender Nikolaus Gerbel
Empfänger Joachim Camerarius I.
Datum 1532/09/04
Datum gesichert? nein
Sprache Latein
Entstehungsort Straßburg
Zielort Nürnberg
Gedicht? nein
Incipit Literas tuas Ioachime doctiss. reddidit mihi Petrus Brubachius
Link zur Handschrift http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00104172-2
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Briefe/Parallelüberlieferung; Büchersendung; Drucklegung
Datumsstempel 28.06.2022


Der Brief wurde für den Druck redaktionell überarbeitet.

Regest

Gerbel habe den Brief des Camerarius von Peter Braubach erhalten. Er antworte erst so spät, weil seine Frau (Dorothea) heftig erkrankt war und erst nach sechs Monaten wieder genesen sei. Zudem hätten finanzielle Probleme, die Sorgen um seine Kinder und juristische Pflichten auf seinen Schultern gelastet, sowie die ständige Angst um seine Frau. Aber nun sei alles wieder etwas besser, denn er sei wieder bei seinen Musen und habe alle Sorgen den Schultern seiner Frau aufgelastet. Erneute Entschuldigung für die späte Antwort.

Gerbel habe (Johann) Herwagen wegen Heliodor geschrieben (s. Anm.), der ungefähr mit den Worten geantwortet habe, die Camerarius in der Beilage finde (s. u.). Wenn Camerarius das Buch (nach Straßburg) schicken wolle, was Gerbel im Namen aller Gelehrten und Herwagens gern wünschte, werde Gerbel es unverzüglich zu Herwagen nach Basel weiterleiten, falls Camerarius es nicht auf kürzerem Wege dorthin schicken könne.

Gerbel habe sich ganz der Geschichtsschreibung (historia) verschrieben (vgl. Gerbel an Camerarius, 31.03.1530). Er ziehe nicht nur Freude aus der Lektüre, sondern von Tag zu Tag auch unglaublichen Nutzen. Vor ungefähr zwanzig Jahren sei (Willibald) Pirckheimer (die Epitome (?) des) Johannes Monachus (= Johannes Zonaras (?)) anvertraut worden, der auf Griechisch vom Beginn der Welt und durch viele Zeitalter sehr gelehrt alle Völker beschrieben hatte. Camerarius möge ihm mitteilen, ob das Werk dieses Autors (in Nürnberg) sei. Gerbel sei nämlich ganz begierig nach solchen Dingen und werde keine Arbeit scheuen, um Studien solcher Art zu unterstützen. Falls das Werk des Monachus noch auffindbar sei, müsste er mit Herwagen oder (Hieronymus) Froben verhandeln, ob sie (die Edition) des Werkes angehen wollten. Gerbel sei überzeugt, dass Camerarius seine Bemühungen unterstützen werde, wie er es schon mit dem Heliodor tue.

Lebewohl. Bitte um einen ausführlichen Antwortbrief. Grüße an (Helius) Eobanus Hessus.

(Text der Beilage:) Herwagen sei bereit, den Heliodor zu drucken, und zwar entweder Latein oder auf Latein und Griechisch, sobald er die Abschrift erhalten habe.

(Manuel Huth)

Anmerkungen