Sifridi an Camerarius, ca. 1521: Unterschied zwischen den Versionen
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Camerarius solle sich hüten, an Sifridis Vertrauenswürdigkeit zu zweifeln. Er werde über Camerarius' lächerliche und bemerkenswerte Tat schweigen. Und dazu hätte es einer solche Bitte und Ermahnung nicht bedurft, denn er hätte es von sich aus getan. Er kenne sie (die Fünf, die über Camerarius urteilen, Anm. d. Bearb.). Er kenne die Gefahr. Er habe selbst die Gefahr erlebt, als er sich neulich auf diesem Sportplatz abgekämpft habe. Camerarius solle also ruhig schlafen. Sifridi sei nicht der Typ, der aus Spaß anderen schade, er wisse zu schweigen über das, was zu verschweigen sei.<br> | |||
Er sei etwas verstört gewesen, als er [[Erwähntes Werk::Camerarius an Sifridi, 15XX|Camerarius' Brief]] bekommen habe. Er habe nämlich geglaubt, Camerarius schriebe bezüglich einer anderen Angelegenheit und dränge ihn zu seinem Versprechen. Daran denke er tatsächlich, doch er schreite zu wenig sorgsam und mit einer gewissen Unverschämtheit voran. Viele vergäßen Wohltaten schnell, andere hätten andere Entschuldigungen. Jedoch dürfe die Angelegenheit nicht vernachlässigt werden, nicht so wegen Camerarius als wegen anderer und ihrer gemeinsamen Bemühungen / Studien (''communium studiorum (causa)''), die täglich weniger wert seien und über deren Lehre er sich erinnere, was ihr Theologe gesagt und geraten habe. Er werde sich um die Sache kümmern. Entweder werde etwas erreicht, dann sei es zu Camerarius' Nutzen; oder man erreiche nichts, dann werde Camerarius es dennoch tun, nicht nur aufgrund seiner ''humanitas'', sondern auch aufgrund seiner Großherzigkeit.<br> | |||
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(Alexander Hubert) | |||
===Anmerkungen=== | |||
* Der Brief ist Sifridis Antwort auf [[Camerarius an Sifridi, 15XX|Camerarius' Bitte um Stillschweigen]]. | |||
*"das Metall von Dodona": Im Orakel von Dodona wurde der Klang metallener Windspiele interpretiert. |
Version vom 27. März 2020, 19:03 Uhr
Werksigle | OCEp 0357 |
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Zitation | Sifridi an Camerarius, ca. 1521, bearbeitet von Manuel Huth und Alexander Hubert (27.03.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0357 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae doctorum, 1568 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. D2v-D3r |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Valentin Sifridi |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | o.D. |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Cur tibi vero tu a me tantopere metuis |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | unkorrigiert |
Notizen | Warum a im Seitentitel?? (HIWI) |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:HIWI |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 27.03.2020 |
Werksigle | OCEp 0357 |
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Zitation | Sifridi an Camerarius, ca. 1521, bearbeitet von Manuel Huth und Alexander Hubert (27.03.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0357 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae doctorum, 1568 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. D2v-D3r |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Valentin Sifridi |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | o.D. |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Cur tibi vero tu a me tantopere metuis |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Datumsstempel | 27.03.2020 |
ACHTUNG KEIN DATUM GEFUNDEN
Regest
Adressat: Camerario inter funambulos progredienti ad honores - An Camerarius, der unter den Seiltänzern Ehren erlangt.
Warum fürchte Camerarius Sifridis Anzeige? Keine geschwätzige Alte werde schweigsamer sein als er. Das reiche nicht? Nicht einmal das Metall von Dodona werde ihn im Schweigen besiegen (s. Anm.). Immer noch nicht?
Camerarius solle sich hüten, an Sifridis Vertrauenswürdigkeit zu zweifeln. Er werde über Camerarius' lächerliche und bemerkenswerte Tat schweigen. Und dazu hätte es einer solche Bitte und Ermahnung nicht bedurft, denn er hätte es von sich aus getan. Er kenne sie (die Fünf, die über Camerarius urteilen, Anm. d. Bearb.). Er kenne die Gefahr. Er habe selbst die Gefahr erlebt, als er sich neulich auf diesem Sportplatz abgekämpft habe. Camerarius solle also ruhig schlafen. Sifridi sei nicht der Typ, der aus Spaß anderen schade, er wisse zu schweigen über das, was zu verschweigen sei.
Er sei etwas verstört gewesen, als er Camerarius' Brief bekommen habe. Er habe nämlich geglaubt, Camerarius schriebe bezüglich einer anderen Angelegenheit und dränge ihn zu seinem Versprechen. Daran denke er tatsächlich, doch er schreite zu wenig sorgsam und mit einer gewissen Unverschämtheit voran. Viele vergäßen Wohltaten schnell, andere hätten andere Entschuldigungen. Jedoch dürfe die Angelegenheit nicht vernachlässigt werden, nicht so wegen Camerarius als wegen anderer und ihrer gemeinsamen Bemühungen / Studien (communium studiorum (causa)), die täglich weniger wert seien und über deren Lehre er sich erinnere, was ihr Theologe gesagt und geraten habe. Er werde sich um die Sache kümmern. Entweder werde etwas erreicht, dann sei es zu Camerarius' Nutzen; oder man erreiche nichts, dann werde Camerarius es dennoch tun, nicht nur aufgrund seiner humanitas, sondern auch aufgrund seiner Großherzigkeit.
Lebwohl.
(Alexander Hubert)
Anmerkungen
- Der Brief ist Sifridis Antwort auf Camerarius' Bitte um Stillschweigen.
- "das Metall von Dodona": Im Orakel von Dodona wurde der Klang metallener Windspiele interpretiert.