Quelltext der Seite Irenäus an Camerarius, 24.04.1547 oder 1548

{{Brief
|Werksigle=OCEp 0385
|Ausreifungsgrad=Druck
|Erstdruck in=Camerarius, Epistolae doctorum, 1568
|Blatt/Seitenzahl im Erstdruck=Bl. M4r/v
|Fremdbrief_jn=nein
|Absender=Matthäus Irenäus
|Empfänger=Joachim Camerarius I.
|DatumGesichert=nein
|Bemerkungen zum Datum=24.04.(o.J.) (VIII. Cal. Maii). Jahr erschlossen (s. Anm.)
|UnscharfesBriefDatumBeginn=1547/04/24
|UnscharfesBriefDatumEnde=1548/04/24
|Sprache=Latein
|Entstehungsort=Nürnberg
|Zielort=o.O.
|Gedicht_jn=nein
|Incipit=Cignea profectus in patriam veni
|Register=Reichstag 1547/48 (Augsburg)
|Paratext_jn=nein
|Regest_jn=ja
|Handschrift=unbekannt
|Bearbeitungsstand=korrigiert
|Wiedervorlage=ja
|Bearbeiter=US; HIWI7; VG
|Überprueft=noch nicht am Original überprüft
}}
Zielort Würzburg (1547) oder Leipzig (1548) erschlossen

=== Interne Bemerkung === *lt. ZBKG 2010, S. 13 f. ist die Signatur 10360, 154. Es ist unklar woher diese Vermutung stammt, da es in 10360 nur Nr. 153 (Matth. Irenäus an PhM) und 155 (Utenhoven an Wyer) gibt (US 12.12.16)

===Regest===

Am 18. April sei er von einer Reise aus [[Erwähnter Ort::Zwickau]] (''Cignea'') am 18.4. wieder in der Heimat angekommen. Dort habe er erkannt, dass seine Mutter nach einigen Gesprächen mit [[Erwähnte Person:: Daniel Stiebar von Rabeneck|Stiebar]] den Gedanken an das Nachbarschaftsbündnis (''negotium Amphictyonicum'') verworfen habe. Deshalb möchte er zunächst abwarten, wie die Überlegungen in [[Erwähnter Ort::Augsburg]] zur Sache ausfallen. In der Zwischenzeit möchte seine Mutter, dass er sich mit dem Titel seiner Profession schmückt. Um seiner Mutter folge zu leisten, habe er beschlossen, innerhalb weniger Tage nach Italien abzureisen. 

Gestern habe er aus Camerarius‘ Brief an [[Erwähnte Person:: Hieronymus Baumgartner d.Ä.|Baumgartner]] erfahren, was er mit Stiebar verhandeln sollte. Leider könne er das nicht mehr persönlich tun, da er bereits zurückgekehrt sei, aber er werde es per Brief machen. Camerarius' [[Erwähnte Person::Anna Truchseß von Grünsberg|Frau]] werde an ihren Mann schreiben. Er gehe es gut. Er wisse nichts Sicheres über die Zusammenkunft. Lebewohl.

(Maximilian Wolter)

=== Anmerkungen zur Datierung ===
Die angesprochenen Augsburger Verhandlungen und das Irenäus' Itinerar<ref>Matthäus Friedrich (RAG-ID: ngHX2K072GP8twdZbGQw4FtS), https://resource.database.rag-online.org/ngHX2K072GP8twdZbGQw4FtS, 25.01.2024.</ref> (Aufenthalt in Italien ab 12/1548) deuten auf das Jahr 1547 als Datierung. Dazu passt auch die personelle Konstellation: Wenn Irenäus einen Brief der Anna Camerarius an deren Mann ankündigt, passt das zur Situation von [[OCEp 0634]] (3.5.1547), wonach C. seine Familie nach Nürnberg vorausgeschickt hat und in Würzburg geblieben ist.<br>
Die Kriegshandlungen des Schmalkaldischen Krieges sprechen allerdings eher für 1548: Der Reichstag zu Augsburg war im April 1547 noch nicht absehbar, der Krieg noch nicht entschieden. Laut [[OCEp 0640]] (23.04.1548) und [https://melanchthon.hadw-bw.de/regest.html?reg_nr=5165 MBW Nr. 5165] war C.' Familie noch in Franken. Dazu passt auch die Erwähnung Stiebars: Wäre C. bei diesem in [[Würzburg]], was 1547 der Fall war, müsste er nicht über Irenäus mit ihm kommunizieren. Gegen 1548 spricht allerdings Irenäus' Itinerar.