Camerarius an Unbekannt (drei junge Adlige), 21.05.1565
Briefe mit demselben Datum | ||||||
kein passender Brief gefunden |
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Werksigle | OCEp 0884 |
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Zitation | Camerarius an Unbekannt (drei junge Adlige), 21.05.1565, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (17.08.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0884 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 534-536 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Brüder Ossa |
Datum | 1565/05/21 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Padua |
Gedicht? | nein |
Incipit | Cum sciatis, quae fiducia mei constanter fuerit |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Pädagogik |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | unkorrigiert |
Notizen | VG, 23.3.23: In https://books.google.de/books?id=QmwIAAAAQAAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false findet sich nur ein Hinweis auf einen Adam, der Sohn Melchiors ist. Andere Söhne werden nicht genannt. Aber Melchiors jüngerer Bruder hieß Wolf und der Vater hieß Balthasar (ebda. S. 2), was ein Hinweis auf Verwandtschaft ist.
Vgl.: Hecker, Schriften Dr. Melchiors von Osse : mit einem Lebensabriss und einem Anhange von Briefen und Akten. Leipzig 1922, S. 568: Zwei Söhne O.s hießen Michael Friedrich und Melchior, so dass es hier wohl nicht um seine Söhne geht. Es waren wahrscheinlich Neffen, Also Söhne seines Bruders Wolf. Melchiors Söhne hatten als Praeceptor den Friedrich Rode, der auf JCs Empfehlung zu ihm gekommen war (vgl. Hecker S. 256 und 568). Melchior von Ossa bezeichnet C. v. Karlowitz als seinen Schwager (Hecker S. 519-520), was Hecker selbst (148a f.) bezweifelt. |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:VG |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 17.08.2024 |
Werksigle | OCEp 0884 |
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Zitation | Camerarius an Unbekannt (drei junge Adlige), 21.05.1565, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (17.08.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0884 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 534-536 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Brüder Ossa |
Datum | 1565/05/21 |
Datum gesichert? | nein |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Padua |
Gedicht? | nein |
Incipit | Cum sciatis, quae fiducia mei constanter fuerit |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Pädagogik |
Datumsstempel | 17.08.2024 |
Adressiert an drei adlige Brüder, die in Italien studieren: Balthasar Friedrich, Wolfgang und Johann Georg von Ossa (erschlossen). Zielort erschlossen.
Regest
Die Adressaten lägen C. auch in ihrer Abwesenheit sehr am Herzen, da er ja auch ihrem Vater (Wolf von Ossa) sehr verbunden gewesen sei. Dieser habe C. oft wegen der Erziehung der Söhne konsultiert. Es betrübe C. sehr, dass bei ihrem Aufenthalt in Italien einiges Unglück hereingebrochen sei und sie sich mit ihrem Betreuer (praeceptor) zerstritten hätten. Sie sollten Gott daher um Hilfe anflehen. C. glaube aber nicht, dass sie so leichtfertig oder gar unverschämt seien, den Praezeptor wegen seiner Mahnungen oder Züchtigungen zu hassen oder sich zum Feind zu machen, da er doch hoffentlich nicht säumig in seinen Pflichten gewesen sei. C. habe nicht vergessen, dass auch er als Jugendlicher manchmal weniger besonnen gehandelt habe, was ihn später reute. Ermahnung, dem Vater und dem Praezeptor als dessen Vertreter zu gehorchen. Besonders der Älteste (Balthasar Friedrich von Ossa) möge die heilsamen Ratschläge des Vaters annehmen und die Lebensführung anpassen. Wolfgang (von Ossa) sei, wie man höre, von übermütigem Temperament. Das sei der Familie auch aufgefallen, obwohl C. ihn immer verteidigt habe. An Ausgelassenheit nehme C. nämlich keinen Anstoß, nur an Wildheit. Johann Georg (von Ossa) aber, der als lerneifrig gelte, solle die Gelegenheit zum Studium nutzen. Viele beklagten es nämlich, dass sie sie nicht hätten.
Mehr sei nicht hinzuzufügen. Was C. vorgebracht habe, sei ausreichend, um Ehrbarkeit und Tugendliebe zu entfachen. C. schreibe das aus Wohlwollen gegenüber den jungen Männern, und hoffentlich mit Erfolg. Andernfalls würde er qua Amt schreiben, was er selbst nicht wolle.
(Vinzenz Gottlieb)
Anmerkungen
- Vermutlich wurde der Familienname der Brüder im Druck zensiert, ebenso der Vorname des Ältesten.
- Sie haben vorher in Leipzig bei C. studiert und befinden sich nun zu Studienzwecken in Italien.
- In der Matrikel der Universität (Leipzig) wurden Wintersemester 1558 drei Studenten ab Osse, höchstwahrscheinlich Brüder, in die Meißnische Nation immatrikuliert: Balthasar Friedrich, Wolfgang (zwölfjährig) und Johann Georg (zehnjährig). Alle drei immatrikulierten sich am 17.12.1563 an der Universität in Padua. Es handelt sich um Söhne des Wolf von Ossa, des jüngeren Bruders des vormaligen sächsischen Rates Melchior von Ossa (vgl. Vierteljahrsschrift für Heraldik, Sphragistik und Genealogie 18, 1890, S. 537).
- C. kannte Melchior von Ossa persönlich, u.a. aus den Interimsverhandlungen in Altzella (vgl. MBW - Regesten online, Nr. 5350). Kontakte zu dessen Bruder sind somit möglich.
- Balthasar Friedrich von Ossa wurde 1565 in Padua von einem Polen angegriffen und ist 1566 als Rektor der Juristenfakultät daselbst belegt. Die Akten der deutschen Nation schildern einen Angriff der Stadtbevölkerung auf ihn, seine folgende Inhaftierung und die Anstrengungen der Universität um seine Freilassung. Erwähnt werden auch seine immensen Ausgaben, die mit über 10'000 Kronen die jedes bisherigen Rektors übertroffen hätten. Darauf kann sich die im Brief angesprochene Lebensführung beziehen. Da das Rektorat erst im Jahr nach diesem Brief war, hätte Camerarius' Mahnung keinen Erfolg gehabt.
- Einen Tag vor den Brüdern immatrikulierte sich ein Caesar von Breitenbach in Padua, der zuvor in Wittenberg und Leipzig studiert hatte. Er war somit Reisegefährte der Brüder und kommt als ihr Präzeptor in Frage.
Literatur und weiterführende Links
- Erler 1895, S. 725-726.
- Münnich 2020, S. 541 (Nr. 134) und 867-871 (Nr. 1137, 1139 und 1144).
- Biagio Brugio (Hg.), Atti della Nazione germanica dei legisti nello Studio di Padova I, S. 136-139.[1] (Zum Angriff auf Balthasar Friedrich 1566 und zu seiner Inhaftierung sowie seiner Amtsführung)