Camerarius an Stigel, 24.08.1558
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0454 |
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Zitation | Camerarius an Stigel, 24.08.1558, bearbeitet von Manuel Huth (22.08.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0454 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae doctorum, 1568 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. T7v-T8v |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johann Stigel |
Datum | 1558-08-24 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | Jahr mutmaßlich (im Druck: "IX. cal. VIIbr." (o.J.)); s. Hinweise zur Datierung |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Jena |
Gedicht? | nein |
Incipit | Responderam litteris tuis quas Megellanus nuper necessarius tuus attulit |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Biographisches (Krankheit); Gnesiolutheranismus |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | VG 7.6.22: Zur Datierung ist zu beachten, dass die Hohe Schule Jena bereits 1548 gegründet wurde; die Rechte einer Universität erhielt sie allerdings erst 1558. Stiegel war von Anfang an dabei. Flacius wurde 1556 nach Jena berufen (vgl. Schneider 2002, S. 25-27). TW plädiert für 1557 als Entstehungsjahr (vgl. Anmerkungen). Sollte es umdatiert werden? |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH |
Gegengelesen von | Benutzer:JS; Benutzer:US; Benutzer:VG |
Datumsstempel | 22.08.2024 |
Werksigle | OCEp 0454 |
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Zitation | Camerarius an Stigel, 24.08.1558, bearbeitet von Manuel Huth (22.08.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0454 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae doctorum, 1568 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. T7v-T8v |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johann Stigel |
Datum | 1558-08-24 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | Jahr mutmaßlich (im Druck: "IX. cal. VIIbr." (o.J.)); s. Hinweise zur Datierung |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Jena |
Gedicht? | nein |
Incipit | Responderam litteris tuis quas Megellanus nuper necessarius tuus attulit |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Biographisches (Krankheit); Gnesiolutheranismus |
Datumsstempel | 22.08.2024 |
Entstehungs- und Zielort mutmaßlich.
Hinweise zur Datierung
Der Brief ist möglicherweise in das Gründungsjahr 1558 der Universität Jena zu datieren, falls mit dem "neuen Kollegen" Matthias Flacius gemeint ist, s. u.
Regest
Camerarius hatte, noch von einer Krankheit geschwächt, ein Antwortschreiben auf den Brief verfasst, den neulich Stigels Verwandter/Freund (necessarius) Megellanus (Wilhelm oder Friedrich Megel?) überbracht hatte. Er habe nämlich unter einer erysipelartigen Hautausblühung (ἔκκρισις ἐρυσιπελατώδης) gelitten, wie schon einige Male zuvor - Krankheiten griffen die Körper von Greisen stärker an. Megellanus sei jedoch nicht wie vereinbart zu Camerarius zurückgekehrt, und deswegen habe Stigel den Brief nicht erhalten. Camerarius hatte Megellanus' Fall (unklar) den Seinen empfohlen und gehofft, dass es Nutzen bringe. Dies hatte er in dem nicht zugestellten Brief geschrieben.
Ansonsten hatte Camerarius in das Schreiben einige heftige Ausdrücke eingeflochten. Es sei also nicht so schlimm, dass Stigel den Brief nicht erhalten habe. Da Stigel geschrieben hatte, er wolle sich gegenüber seinem neuen Kollegen (s. Anm.) und Freund mäßigen, sei Camerarius sehr aufgebracht gewesen, wo dieser Mann doch seine früheren Freunde verraten und angegriffen habe. Dieser Mann solle erstmal diesen Wahnsinn beenden und erklären, dass er seine Anfeindungen und Angriffe gegen die Ihrigen (sc. die Philippisten) bereue, die er mit Verleumdungen und anderen üblen Methoden zu stürzen versuchte, wobei er weder auf das Ansehen von Toten noch von Lebenden Rücksicht nahm. Sollte er dies tun, werde er für Camerarius vielleicht nicht länger gestorben sein. Andernfalls solle Stigel zusehen, dass er nicht in irgendwelche Angelegenheiten verwickelt werde, die seiner Frömmigkeit und Tugend abträglich seien. Welch schlimme Taten könne dieser Mann denn noch vollbringen? Sie (die Gnesiolutheraner) hätten Himmlisches und Irdisches vermengt, die Kirche und den Staat in Unordnung gebracht und mäßigten nicht einmal jetzt ihr Geschrei. Vielleicht werde Stigel entgegnen, dass jemand möglicherweise noch schlimmere Übel in Gang setzen werde. Aber wer auch immer das tue, werde damit erfolglos sein, denn irgendwann werde sich die Wahrheit zeigen und durchsetzen. Doch dies hätten sie einfacher besprechen können, wenn Stigel zu Camerarius (nach Leipzig) gekommen wäre. Ein Verwandter (unbekannt; affinis) hatte ihm Hoffnung auf den Besuch gemacht. Nun sehe er sich in dieser Hoffnung enttäuscht.
Lebewohl.
(Manuel Huth)
Anmerkungen
- "gegenüber seinem neuen Kollegen": Vermutlich ist Matthias Flacius gemeint. Am 19.03.1548 wurde die Hohe Schule zu Jena gegründet. Johann Stigel war einer der beiden Gründungsprofessoren. Am 15.08.1557 erfolgte durch kaiserliches Privileg die Umwandlung in eine Universität, deren feierliche Eröffnung am 02.02.1558 stattfand. Flacius, der an die Hohe Schule berufen worden war, traf am 27.04.1557 in Jena ein und hielt am 17.05.1557 seine Antrittsvorlesung. Flacius hatte sich in mehreren Schriften gegen Camerarius und seinen einstigen Lehrer Philipp Melanchthon gewandt.
(frdl. Hinweis von Torsten Woitkowitz)