Camerarius an Mattioli, 09.04.1559

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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 Briefdatum
Camerarius an Mattioli, 09.04.15599 April 1559 JL

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Werksigle OCEp 0769
Zitation Camerarius an Mattioli, 09.04.1559, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch, Manuel Huth und Anne Kram (22.06.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0769
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 364-365
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Pietro Andrea Mattioli
Datum 1559/04/09
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum 5. Id. April. (o.J.; Jahr ermittelt); s. Hinweise zur Datierung
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Litteras tuas eleganter et erudite et peramanter scriptas heri mihi redditas
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand validiert
Notizen
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:US; Benutzer:MH; Benutzer:AK
Gegengelesen von Benutzer:US
Datumsstempel 22.06.2020
Werksigle OCEp 0769
Zitation Camerarius an Mattioli, 09.04.1559, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch, Manuel Huth und Anne Kram (22.06.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0769
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 364-365
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Pietro Andrea Mattioli
Datum 1559/04/09
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum 5. Id. April. (o.J.; Jahr ermittelt); s. Hinweise zur Datierung
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Litteras tuas eleganter et erudite et peramanter scriptas heri mihi redditas
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Datumsstempel 22.06.2020


Hinweise zur Datierung

Der Brief stellt die Antwort auf Mattiolis Schreiben vom 30.3.1559 (Erlangen, UB, Trew, Mattioli Nr. 1; http://www.aerztebriefe.de/id/00001271) dar.

Regest

Mattiolis Brief habe Camerarius gestern erhalten, mit großen Vergnügen gelesen und sich über seine Freundlichkeit und sein Urteil sehr gefreut. Er stelle fest, dass Mattioli keinem anderen an Ansehen, Tugendhaftigkeit, Weisheit, Talent und Gelehrsamkeit auf vielen Gebieten nachstehe. Deshalb sei es nicht verwunderlich, dass seine herausragenden Werke Neid und Missgunst mit sich brächten. Camerarius' Meinung nach solle er das gänzlich ignorieren und sich nicht mit der Widerlegung seiner Kritiker aufhalten, um seine weisen und gelehrten Gedanken und seine schöne und nützliche Arbeit nicht zu unterbrechen. Er selbst erfreue sich an Mattiolis lehrreichen Werken und an seinem Erfolg, sei aber, wie Pindar sage, betrübt, dass gute Werke Neid nach sich zögen (Pind. P. 7,18f.). Mit denen, die etwas aus den Schriften eines anderen herauszögen wie von einem Haufen, um es dann niederzumachen, streite man vergeblich. Man müsse also dieses kallimacheische Zitat heranziehen: Tadel solle sich zum Neid gesellen (Call. Ap. 113). Aber in Bezug auf diese Neider werde Mattioli eine kluge und anständige Entscheidung treffen.

Er freue sich, dass Mattioli seine Verse gefallen hätten. Sie seien zwar nicht ausgefeilt, aber von Herzen geschrieben worden.

Und er freue sich, wie sorgfältig sich sein Sohn (Joachim Camerarius II.) mit Mattiolis Schriften beschäftige. Aber Mattioli lasse ihm in seiner Freundlichkeit eine viel zu ehrenhafte Anrede zuteil werden, die er aufgrund seines jungen Alters und des Mangels an Verstand und Bildung nicht verdiene. Er solle ihn zu seinem Schüler machen und versichert sein, dass er ein großer Bewunderer von Mattiolis Wissen um die Geheimnisse der Natur sei, das der Medizin Glanz verleihe. Sein Sohn habe selbst Gefallen an ihr gefunden. Deshalb hoffe er, dass er ihn unterstützen werde. Natürlich werde er ihm dies im Gegenzug mit der geschuldeten Hochachtung und den Gegenleistungen vergelten, die er Mattiolis Wohlwollen schulde.

Freundschaftsbekundung und Lebewohl.

(Anne Kram)

Literatur und weiterführende Links

Anmerkungen