Camerarius an Jakob Fuchs, 16.11.1527
Briefe mit demselben Datum | ||||||
kein passender Brief gefunden |
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kein passender Brief gefunden |
Werksigle | OCEp 0339 |
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Zitation | Camerarius an Jakob Fuchs, 16.11.1527, bearbeitet von Manuel Huth und Alexander Hubert (21.04.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0339 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae Eobani, 1561 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. S8r-T1v |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Jakob Fuchs von Walburg |
Datum | 1527/11/16 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | XVI. Cal. Dec. An. Christi MDXXVII |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Nürnberg |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | ja |
Incipit | Quinto Idus Sextiles e Prussia fasciculus literarum allatus est ad me |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:HIWI |
Gegengelesen von | Benutzer:VG; Benutzer:US |
Datumsstempel | 21.04.2023 |
Werksigle | OCEp 0339 |
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Zitation | Camerarius an Jakob Fuchs, 16.11.1527, bearbeitet von Manuel Huth und Alexander Hubert (21.04.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0339 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae Eobani, 1561 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. S8r-T1v |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Jakob Fuchs von Walburg |
Datum | 1527/11/16 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | XVI. Cal. Dec. An. Christi MDXXVII |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Nürnberg |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | ja |
Incipit | Quinto Idus Sextiles e Prussia fasciculus literarum allatus est ad me |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Datumsstempel | 21.04.2023 |
Entstehungsort mutmaßlich
Regest
Am 9. August habe Camerarius einige Briefe aus Preußen erhalten, die Custor (s. Anm.) an Freunde gesandt habe, darunter einen an Fuchs. An Camerarius selbst habe Custor einen langen Brief (wohl OCEp 0225) geschrieben mit der alten Klage, die er auch persönlich vorzubringen und in allen Briefen zu erwähnen pflege. Dabei betreffe das Thema seiner Klagen Camerarius und Fuchs noch viel mehr. Camerarius aber habe nie viel davon gehalten, die Fehler anderer zu kritisieren, wie es schwache Gemüter zu tun pflegen. Dieser Ausspruch aber solle ihrem gemeinsamen Freund nicht zu Ohren kommen, den auch Camerarius schätze. Dass dieser aber nun ähnliche Klagen von sich gebe, wie sie da weit verbreitet seien, könne Camerarius nicht gutheißen.
Freilich suche niemand nach einer Niederlage die Schuld bei sich selbst, sondern lieber bei anderen. Warum aber sei es so üblich, zu kritisieren, anstatt durch Korrektur die Lage zu verbessern? Und warum fange nicht jeder bei sich selbst damit an? Gewiss hätten viele recht, die die Schlechtigkeit der Zeiten anprangerten, jedoch müsse man doch bei der Kritik darauf achten, die gesunden Teile der Gesellschaft nicht mit zu schädigen. Doch genug davon.
Den Brief aus Preußen lege Camerarius bei.
Camerarius habe neulich einen wortreichen Brief an Fuchs geschickt, allerdings anonym, um Fuchs nicht zu schaden (ihm selbst würde ja bereits offen der Krieg erklärt). Den habe er an Andreas geschickt, von dem er, zumal nach Jakobs Wohltat ihm gegenüber, sicher sei, dass er Jakob treu sei. Camerarius schreibe in diesem Brief nichts Gefährliches, aber gewisse Leute würden im Moment ja alles zu seinem Nachteil auslegen. Er mache sich Sorgen um Fuchs. Bei ihm sei alles beim Alten. Nicht nur üble Nachrede (ignominia), sondern auch ein Schicksalsschlag (calamitas) machten ihm so sehr zu schaffen, dass er Trost nur noch in der Religion finde.
Rullus sei diese Tage bei ihm gewesen, Fuchs' Freund, ihm selbst ein Trost in der traurigen Angelegenheit wegen seines Bruders (in hoc luctuosiss. casu fratris mei); Camerarius habe ihm gedankt und von ihm erfahren, dass Rullus auf dem Hinweg nur kurz, danach aber länger bei Fuchs verweilen werde.
Camerarius aber wisse nicht, in welchem Zustand seine familiären Angelegenheiten seien, da er im ganzen Monat noch keinen Brief von seinen Angehörigen erhalten habe, und er wisse nicht, was noch passieren könne. Er habe Rullus gebeten, Fuchs und dessen Bruder um Rat zu fragen, damit diese drei gemeinsam beschlössen, was weiter zu tun sei. Er selbst werde nicht einmal versuchen, schriftlich seinen Schmerz oder seine Meinung zum Ausdruck zu bringen; er bitte Fuchs nur, dass dieser bei Rullus' Rückkehr bitte Camerarius' familiäre Lage, die er selbst nicht kenne, in Betracht ziehen möge.
Camerarius bete für sich und Fuchs. Lebwohl.
(Alexander Hubert)
Anmerkungen
- Custor: Hierbei handelt es sich wohl um ein Anagramm für Crotus. Der Name dieses scharfzüngigen Satirikers wurde verfälscht, da seine Erwähnung wohl unschicklich war. (Torsten Woitkowitz, Leipzig)
- Hintergrund der Ausführungen zu Fuchs' unglücklicher Situation sind offenbar die Bemühungen, ihn als Sympathisanten Luthers aus dem Bamberger Kapitel zu drängen; er resignierte 1528 alle Ämter. (Ulrich Schlegelmilch)
Literatur und weiterführende Links
- Kolde 1911, S. 221