Camerarius an Hospinianus, Mai 1540?
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||
kein passender Brief gefunden |
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Werksigle | OCEp 0159 |
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Zitation | Camerarius an Hospinianus, Mai 1540?, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (19.07.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0159 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, De Helio Eobano Hesso, 1553 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. a6r-a7v |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johannes Hospinianus |
Datum | 1540/05/01 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | o.D. |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | ja |
Incipit | Cui derivatum formam dedit hospes ad illam |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Briefgedicht; Balneologie / Thermenbesuch |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:VG |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 19.07.2024 |
Werksigle | OCEp 0159 |
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Zitation | Camerarius an Hospinianus, Mai 1540?, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (19.07.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0159 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, De Helio Eobano Hesso, 1553 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. a6r-a7v |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johannes Hospinianus |
Datum | 1540/05/01 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | o.D. |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | ja |
Incipit | Cui derivatum formam dedit hospes ad illam |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Briefgedicht; Balneologie / Thermenbesuch |
Datumsstempel | 19.07.2024 |
Briefgedicht in 79 Hexametern.
Hinweise zur Datierung
Aus dem Briefgedicht geht hervor, dass C. und Hospinianus freundschaftlich verbunden sind. Diese Verbindung ist in der Tübinger Studienzeit von Hospinianus entstanden, als auch C. in Tübingen als Professor lehrte. Johannes Hospinianus wurde am 1. April 1536 in Tübingen immatrikuliert, erlangte dort im Februar 1537 das Baccalaureat und im Januar 1539 die Magisterwürde (vgl. Hermelink 1906, S. 282). In seiner Tübinger Zeit war C. viel in Bädern, vor allem in Bad Wildbad. 1536 ist also der Terminus post quem.
So überschwenglich gelobt und beschrieben, mit der Hoffnung auf göttliche Heilkraft des Wasser, hat er nur das Bad in Plombières, vgl. OCEp 1531 sowie OC 0590. Aus diesem Grund ist es möglich, dass dieses Briefgedicht in Plombières geschrieben worden ist, also im Mai 1540.
Im Jahr 1542 wird Camerarius in Leipzig von seinem langjährigen Fußleiden durch den Arzt Heinrich Stromer von Auerbach therapiert (vgl. Woitkowitz 2003, S. 39). (Hinweis von Torsten Woitkowitz)
Regest
Camerarius schreibe ihm von einem Ort, an dem Menschen jeden Alters, Standes und Geschlechts sich Heilung in den warmen Wassern versprechen. Hier habe ihn ein Übel, das auch Hospinian vielleicht kenne, hergetrieben. In seinen unerträglichen Schmerzen habe er sich vom Wasser Heilung erhofft. Er habe dort viel Zeit zum Nachdenken, und dabei sei ihm aufgefallen, dass er schon seit neun Monaten vergessen habe, auf einige Verse von Hospinian zu antworten. Wenn er doch nur so leicht seine Schulden zurückzahlen könnte wie diese literarische Schuld. Aber jeder solle tun, was er könne. Immerhin habe damals der Bewohner des Helikon-Tals (Hesiod) gezeigt, dass man mit Dichtung sogar den Göttern ein Opfer bringen könne und wurde zum vates der Mnemosyne. Er halte es aber trotzdem nicht für verkehrt, auch solche eher nichtige Verse zu Papier zu bringen, auch wenn andere wesentlich Bedeutenderes verfassen, solange er damit treuen Freunden eine Freude mache und sich die Zeit vertreibe. Und wenn nur das Beste zulässig wäre, dann würden die Götter ja auch nur selten ein Opfer erhalten.
Um aber auf Hospinians Dichtung zu kommen: sie zeigten dessen Ehrgeiz und Talent. Er solle auf diesem Pfad bleiben, das Göttliche verfolgen und Gewinnsucht und falsche Ehren ausschlagen. Auch wenn die Dichtung beim Volk nicht hoch angesehen sei, sei sie doch etwas Göttliches und Tugendhaftes. Er solle außerdem wissen, dass es ihm hier gut gehe und er sich Hoffnung aus dem Wasser mache. Hoffnung sei eine unglaublich starke Kraft. Sie sei es, die Exilanten am Leben halte, die am Kreuz hängende nicht verlasse. Seine ganze Hoffnung sehe er in Gott. Er vertraue, dass dieser das Beste für ihn wolle.
Ansonsten solle er bitte Jakob (Jakob Schegk?) von ihm grüßen. Lebewohl.
(Maximilian Wolter)