Camerarius an Hier. Wolf, 19.10.1568
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0840 |
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Zitation | Camerarius an Hier. Wolf, 19.10.1568, bearbeitet von Manuel Huth (06.04.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0840 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 488-489 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | Zäh 2013, Nr. 335 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Hieronymus Wolf |
Datum | 1568/10/19 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Wien |
Zielort | Augsburg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Inter trita veterum dicta |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Biographisches (Reise); Biographisches (Wienreise) |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH |
Gegengelesen von | Benutzer:US; Benutzer:VG |
Datumsstempel | 6.04.2022 |
Werksigle | OCEp 0840 |
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Zitation | Camerarius an Hier. Wolf, 19.10.1568, bearbeitet von Manuel Huth (06.04.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0840 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 488-489 |
Sonstige Editionen | Zäh 2013, Nr. 335 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Hieronymus Wolf |
Datum | 1568/10/19 |
Datum gesichert? | ja |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Wien |
Zielort | Augsburg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Inter trita veterum dicta |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Biographisches (Reise); Biographisches (Wienreise) |
Datumsstempel | 6.04.2022 |
Zielort mutmaßlich.
Regest
Unter den alten überlieferten Sprichwörten gebe es auch folgendes, welches Athenaios von einem gewissen Komiker übernommen habe: „Wenn man satt ist, bringt es doppelte Freude, von einer neuen Speise zu kosten“ (Athenaios, Deipnosophistae 2, 22, 31). Dieser Ausspruch sei über die Abwechslung beim Essen gemacht worden. Aber Camerarius stelle fest, dass er umso mehr zutreffe, sooft ihn die Briefe seiner gelehrten Freunde erreichten, deren Worte er nach Plautus „essen“ dürfe. Seit langem schon sei Camerarius in diesem Sinne des Gastmahls satt, zu dem man ihn geladen habe und das so (prächtig) hergerichtet sei, obwohl sich die Gäste noch nicht einmal versammelt hätten, von denen einige von ganz weit her geladen worden seien.
Camerarius sei der Umgang mit seinem Gastgeber (Johannes) Crato sehr angenehm, der ihn üppig speise und durch höchst erfreuliche Gespräche unterhalte. Eine angenehme Abwechslung bereiteten freilich die Briefe Wolfs an Crato und Camerarius (gemeint ist der Brief vom 29.09.1568). Dennoch sei es sehr verdrießlich für Camerarius, so lange in Wien festgehalten zu werden, aber er müsse sich den Umständen beugen.
Das, worüber Wolf schreibe (s. Anm.), sei freilich betrüblich, aber ein langer Tag konnte Camerarius gegenüber dem Schmerz abstumpfen und ihn erträglicher machen. Auch sei es nicht so gefährlich, zwischen den beiden Parteien zu stehen, wie Wolf geschrieben habe. Soweit Camerarius wisse, gebe es zur Zeit keinen Streit über die Lehre. Man fordere nur eine gemeinsame (d.h. überkonfessionelle) Regelung, wie sie auszuüben sei, und die Einhaltung der ständischen Ordnung, so dass alles korrekt und strukturiert ablaufe. Es sei fromm und rechtschaffen, daran zu arbeiten, dass die heilbringende Lehre des Evangeliums nicht ohne eine kirchliche Ordnung sei. Camerarius sei überzeugt, dass es nur darum gehe. Die Zukunft aber kenne (allein) Gott. Ihm wolle er seine Sorgen anvertrauen und ihm gegenüber seine Schuldigkeit tun.
(Das Folgende unsicher:) Wolfs schlechte Gesundheit betrübe Camerarius, aber er müsse dies ertragen.
Bitte um weitere Briefe. Grüße an Johann Baptist Haintzel. Lebewohl.
(Manuel Huth)
Anmerkungen
- Zum Hintergrund: 1568 war Camerarius von Kaiser Maximilian II. Camerarius nach Wien berufen worden, um ihn mit Christoph von Karlowitz als Ratgeber bei der Erstellung einer einheitlichen Kirchenordnung für die kaiserlichen Erblande heranzuziehen.
- "das, worüber Wolf schreibe": Wolf hatte sich besorgt wegen der bevorstehenden konfessionellen Gespräche geäußert und auf frühere vergebliche Vermittlungsversuche Karls V. verwiesen.