Camerarius an Hier. Wolf, 10.03.1553
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0809 |
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Zitation | Camerarius an Hier. Wolf, 10.03.1553, bearbeitet von Manuel Huth und Alexander Hubert (16.07.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0809 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 450-451 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | Zäh 2013, Nr. 58 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Hieronymus Wolf |
Datum | 1553/03/10 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | 6. Id. Martii |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Nürnberg |
Zielort | Augsburg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Accepi libros nudiusquartus |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Tafelwerke; Biographisches (Reise) |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | AH 16.07.2024: Spekulation: Bei den Büchern, die JC erhalten hat, könnte es sich um die griechischen libelli handeln, auf denen JC' Logistik (Erstdruck 1557) aufbaut. Vgl. den Widmungsbrief zu dieser OCEp 1529. Könnte, muss aber natürlich nicht. |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:HIWI |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 16.07.2024 |
Werksigle | OCEp 0809 |
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Zitation | Camerarius an Hier. Wolf, 10.03.1553, bearbeitet von Manuel Huth und Alexander Hubert (16.07.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0809 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 450-451 |
Sonstige Editionen | Zäh 2013, Nr. 58 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Hieronymus Wolf |
Datum | 1553/03/10 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | 6. Id. Martii |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Nürnberg |
Zielort | Augsburg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Accepi libros nudiusquartus |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Tafelwerke; Biographisches (Reise) |
Datumsstempel | 16.07.2024 |
Zielort mutmaßlich.
Regest
Camerarius habe die Bücher (es ist unklar, um welche Bücher es sich handelt) vor vier Tagen erhalten, allerdings ohne einen Brief von Wolf. Er freue sich über den Eifer und Fleiß des (Johann) Baptist (Haintzel), der seinem Wunsch so schnell nachgekommen sei. Camerarius erinnere sich deshalb an die eigenen Verse, die er einst über Haintzel geschrieben habe:
- In cuius duo numina sedem
- Tanquam intra sancti templi penetralia corde
- Calliope Aglaieqúe sibi posuere.
- ("in seinem Herz haben die beiden Gottheiten Kalliope und Aglaia ihren Wohnsitz aufgestellt wie in dem Innersten eines heiligen Tempels", Zitat aus Camerarius an Hier. Wolf, (vor dem 10.03.1553))
Wolf solle ihm Grüße ausrichten. Camerarius sehe sich unerwartet (i. e. aus gesundheitlichen Gründen, s. Woitkowitz 2003, S. 264) dazu gezwungen, länger in Nürnberg zu bleiben. Deshalb blicke er in seinen Gedanken oft auf die (gemeinsame) Zeit (in Augsburg) zurück. Gern würde er die (fuggersche) Bibliothek benutzen und daraus einen Nutzen für die Wissenschaft ziehen.
Camerarius schicke Wolf und (Johann) Baptist (Haintzel) jeweils ein Exemplar der Ausgabe, über die er neulich mit ihnen gesprochen habe (es ist unklar, welches eigene Werk gemeint ist).
In diesen Tagen habe er vom Tod des Erasmus Reinhold erfahren. Er betrauert den Verlust dieses herausragenden Mathematikers und der Werke, die er nicht mehr vollenden konnte. Wie es in einem Epigramm über Philetas heiße (vgl. Athenaios, Deipnosophistae 9, 401e), er sei einst beim Versuch verstorben, ein falsches Argument zu durchschauen und zu erklären, so sei auch Erasmus Reinhold an seinen intensiven Studien zugrunde gegangen. Auch Wolf und Camerarius müssten also darauf achten, nicht zu viel nachzudenken und sich nicht zu viele Sorgen zu machen. Dies berücksichtige gerade auch Camerarius, der sich nicht direkt dem nächsten wissenschaftlichen Projekt zuwende. Camerarius vergleicht sich mit Hippokleides, den nichts kümmere (s. Anm.), und rät Wolf zum selben Verhalten. Er wisse nicht, warum er sich in seiner Trauer zu solchen Scherzen hinreißen lasse.
Wolf und Cyprian Leowitz sollten wohl leben.
Das Frühlingsäquinoktium werde von den Tafelwerken auf den 10.03. festgelegt. Camerarius habe neulich aufgrund einiger Beobachtungen festgestellt, dass die Sonne den Zeitpunkt des Frühlingsäquinoktiums schneller erreicht habe, als es die gängigen Tafeln angäben. Wolf möge mit Cyprian reden, ob auch er diese Beobachtung gemacht habe.
Erneutes Lebewohl.
(Manuel Huth)
Anmerkungen
- Camerarius hatte Wolf kurz zuvor in Augsburg besucht; auf diesen Besuch spielen zahlreiche Stellen im vorliegenden Brief an. Den Besuch belegt München, BSB, Sign. BSB Clm 10376, Nr. 8, Bl. 11v; Woitkowitz 2003, 265 weist die genauere Datierung auf die zweite Februarhälfte nach, Camerarius' Brief an Stiebar vom 25. Februar belegt (höchstwahrscheinlich) die Abreise aus Nürnberg zum 18. und die Rückkehr zum 25. Februar.
Anmerkung zu Hippokleides
Herodot (6,129-130) schreibt, Kleisthenes habe einen Bräutigam für seine Tochter gesucht und daher viele junge Männer, unter ihnen Hippokleides, eingeladen. Als Hippokleides betrunken war und viel zu ausgelassen tanzte, sagte Kleisthenes zu ihm, er habe sich die Hochzeit vertanzt. Hippokleides habe erwidert: "Das kümmert einen Hippokleides nicht.“
Literatur und weiterführende Links
- Woitkowitz 2003, S. 264-265
- Kroker 1900, S. 11-12 (Kurze Auszüge zum Tod Reinholds)