Camerarius an Hier. Wolf, 09.08.1564
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0838 |
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Zitation | Camerarius an Hier. Wolf, 09.08.1564, bearbeitet von Manuel Huth (12.04.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0838 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 486-487 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | Zäh 2013, Nr. 263 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Hieronymus Wolf |
Datum | 1564/08/09 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Augsburg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Heri sunt mihi redditae litterae tuae et una cum iis |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Biographisches (Buchbesitz); Biographisches (Krankheit); Politische Neuigkeiten; Dreikronenkrieg (1563-1570) |
Handschrift | |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 12.04.2023 |
Werksigle | OCEp 0838 |
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Zitation | Camerarius an Hier. Wolf, 09.08.1564, bearbeitet von Manuel Huth (12.04.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0838 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 486-487 |
Sonstige Editionen | Zäh 2013, Nr. 263 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Hieronymus Wolf |
Datum | 1564/08/09 |
Datum gesichert? | ja |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Augsburg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Heri sunt mihi redditae litterae tuae et una cum iis |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Biographisches (Buchbesitz); Biographisches (Krankheit); Politische Neuigkeiten; Dreikronenkrieg (1563-1570) |
Datumsstempel | 12.04.2023 |
Zielort mutmaßlich.
Regest
Gestern habe Camerarius Wolfs Brief zusammen mit dem beigegebenen Werk (sc. der Großen Katechese Gregors von Nyssa, vgl. den Brief vom 13.07.1564) erhalten. Er danke Wolf und werde die Auslagen erstatten. Grüße an den Bürgermeister (Johann Baptist Haintzel), der dafür gesorgt habe, dass Camerarius das Buch erhalten habe. Der Gedanke an das Unglück, das sie bereits erlitten hätten (s. Anm.), habe ihm nun auch Angst gemacht, als Wolf seine Absicht bekundet habe, das Buch zu schicken.
Dies habe er unter Nierenschmerzen geschrieben, von denen er nicht selten geplagt werde. Es sei eine Versammlung zum Gedenken an den verstorbenen Kaiser (Ferdinand) und zum Gebet für das Wohl des Reiches angesetzt worden. Als er sie nicht besuchen konnte, habe er diesen Brief geschrieben, da sich eine Gelegenheit zum Versenden ergeben habe. Camerarius teile die Furcht, über die Wolf schreibe (s. Anm.). Es solle so geschehen, wie es Gott gefalle. Doch es werde anders ausgehen, als die meisten dächten. Dem Schicksal könne man nicht entkommen, aber es werde unerwartet eine Zeit kommen, die wider alle Erwartung das Eine geben werde und das Andere noch nicht (Pindar, Pythische Oden 12, 30-32).
In dieser Gegend (sc. Sachsen) sei noch alles friedlich. Aber der “baltische Krieg“ (sc. der Dreikronenkrieg, s. Anm.) gehe weiter mit vielen Opfern und großen Verlusten. Der Rostocker Friedenskongress sei fruchtlos verlaufen. Im Angesicht der zum Kongress geladenen Gesandten sei ein schwedisches Schiff im Hafen Rostocks von der Flotte der Dänen und ihren Verbündeten angegriffen worden. Da das Schiff nicht verteidigt werden konnte, habe es der Kapitän zusammen mit sich selbst und etwa 30 weiteren Männern versenkt. Danach solle es noch eine Seeschlacht gegeben haben, über die man noch nichts Sicheres sagen konnte.
Die Ereignisse, über die Wolf schreibe (sc. die Ortenburger Adelsverschwörung, vgl. den Brief vom 13.07.1564), würden weder in gleicher Weise berichtet noch gedeutet. Dennoch sei gleichsam bekannt, dass sie, wie Wolf sage, einen Bürgerkrieg ankündigten. Sie könnten nur noch beten, denn ihre Ratschläge fänden kein Gehör. Sie sollten sich also in frommer und rühmlicher Tugend üben und ihre Sorgen Gott überlassen.
Die an Freunde mitgeschickten Briefe lasse er zustellen. Lebewohl.
(Manuel Huth)
Anmerkungen
- "Aber der Gedanke an das Unglück (…)": vermutlich Anspielung auf ein verlorenes Buch, möglicherweise bezieht sich Camerarius auf den Brief vom 23.06.1561.
- "Camerarius teile die Furcht, über die Wolf schreibe": Hieronymus Wolf hatte Brief vom 13.07.1564 geschrieben, die neuesten politischen Entwicklungen ließen ihn um Augsburg fürchten.
- der „Baltische Krieg“: Aufgrund der Erwähnung der Dänen und Schweden ist vermutlich der Dreikronenkrieg und nicht der Livländische Krieg gemeint, obwohl im Verlauf dieses Krieges kaum Kampfhandlungen im Baltikum stattfanden.
- "Danach solle es noch eine Seeschlacht gegeben haben (…)": vielleicht ist die Seeschlacht vor Warnemünde am 12.07. gemeint.