Camerarius an Baumgartner d.Ä., 11.11.1554

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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Werksigle OCEp 0678
Zitation Camerarius an Baumgartner d.Ä., 11.11.1554, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (14.02.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0678
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 270-271
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Hieronymus Baumgartner d.Ä.
Datum 1554/11/11
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum 3. Id. Novemb.; s. Hinweise zur Datierung
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort Nürnberg
Gedicht? nein
Incipit De Valentino maneo in sententia
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Reichstag 1555 (Augsburg)
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand korrigiert
Notizen MH: Welcher Valentin? Geht es um eine Stelle als Stadtarzt, in der Verwaltung oder an der Schule? Vgl. OCEp 0679 - keiner bekannt US

homalista: siehe auch 0645 vom Jahr 1549!

VG, 26.1.23: Problem mit Homilista gelöst. Valentin ist wohl Hartung/Paceus, s.. TW-Anm.

Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH; Benutzer:VG
Gegengelesen von Benutzer:US
Datumsstempel 14.02.2023
Werksigle OCEp 0678
Zitation Camerarius an Baumgartner d.Ä., 11.11.1554, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (14.02.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0678
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 270-271
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Hieronymus Baumgartner d.Ä.
Datum 1554/11/11
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum 3. Id. Novemb.; s. Hinweise zur Datierung
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort Nürnberg
Gedicht? nein
Incipit De Valentino maneo in sententia
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Reichstag 1555 (Augsburg)
Datumsstempel 14.02.2023


Entstehungs- und Zielort mutmaßlich

Hinweise zur Datierung

Das im Druck angegebene Datum konnte weder bestätigt noch widerlegt werden. Viele der Themen dieses Briefes werden aufgenommen in dem Brief an Baumgartner vom 21.2.15(55) (Jahr aus der vorliegenden Brief erschlossen). Der erwähnte Sturm des Krieges bezieht sich vielleicht auf den 2. Markgrafenkrieg, was die Datierung stützt.

Regest

Was Valentin (Paceus?) betreffe, bleibe Camerarius bei seiner Meinung und ziehe ihn (als Nürnberger Superintendenten) sogar trotz seines Alters jüngeren Männern in gesünderem Alter vor. Was hingegen den Mann (unbekannt) betreffe, den Baumgartner lieber (für die Stadt Nürnberg) gewinnen wolle, sei er aus gewichtigen Gründen unsicher, auch wenn (seiner Anstellung) keine Hindernisse im Weg stünden. Seine Gründe könne Camerarius jetzt nicht nennen. Er werde allerdings weiterhin mit ihm verhandeln, so als ob er herausfinden wollte, was der Mann (von der Stelle in Nürnberg) halte; und in der Zwischenzeit werde er eine eindeutige Rückmeldung Valentins erhalten. Baumgartner solle seinen Rat befolgen, auch wenn man nur Gott um Rat und Hilfe bitten dürfe, zu dem sie beten würden.

Hier (in der Gegend um Leipzig?) sei es Gott sei Dank relativ ruhig. Hier bereite P(ierre) Loriot durch seine seltsamen Ansichten eher sich selbst als anderen Ärger. Es gebe um einen bevorstehenden Reichstag. Über alles andere herrsche Schweigen oder sogar regelrechte Unbekümmertheit.

Über "den Besänftiger" (Erasmus Ebner?) habe Camerarius anderes gehört als das, was Baumgartner schreibe. Es gebe einige, die sagten, dass das, was von ihm beschlossen und getan wurde, viel Gutes hervorgebracht habe. Der Sturm (des Krieges) sei noch nicht ganz vergangen und man müsse jetzt und in Zukunft vorausschauend und vorsichtig sein. Aber auch dafür müssten sie beten.

Camerarius werde sich darum kümmern, dass die Kinder aus Nürnberg (vestri liberi, s. Anm.) richtig erzogen werden. Man könne nicht alles auf einmal und nicht einmal Vieles zum Nutzen und vortrefflich ausführen. Aber es werde ihnen hoffentlich nicht an der nötigen, guten und nutzbringenden Erziehung mangeln. Auch wenn er wisse, dass man alles vom Ergebnis her beurteile, lasse sich Camerarius dennoch nicht von dieser Furcht von seinen Plänen abbringen. Er bitte Gott um Hilfe.

Lebewohl. Grüße von Camerarius' Familie an Baumgartners Familie.

(Manuel Huth)

Anmerkungen

  • Zur Suche nach einem Superintendenten für Nürnberg vgl. MBW 7189.3, 7573.2 und 7578.3.
  • "Die Kinder aus Nürnberg": damals studierten acht Nürnberger an der Universität (Leipzig): die Brüder Wilhelm und Karl Rommel, Daniel Gienger (alle seit Wintersemester 1553), Conrad Zeunlin, Christopher Schwabe, Carl Grundherr, Leo Quicchelberg und Hieronymus Baumgartner d.J. (alle seit Sommersemester 1554: vgl. Erler 1895, S. 698f.).