Camerarius, Epitaphium Petri Mosellani, 1524
Opus Camerarii | |
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Werksigle | OC 0003 |
Zitation | Epitaphium Petri Mosell(ani) Ioachimo Q(uaestore) auctore, bearbeitet von Jochen Schultheiß (29.06.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OC_0003 |
Name | Joachim Camerarius I. |
Status | Verfasser |
Sprache | Griechisch |
Werktitel | Epitaphium Petri Mosell(ani) Ioachimo Q(uaestore) auctore |
Kurzbeschreibung | Griechisches Epitaphium auf den "Musendiener" Petrus Mosellanus in drei elegischen Distichen. |
Erstnachweis | 1524 |
Bemerkungen zum Erstnachweis | Datierung nach dem Druck |
Datum unscharfer Erstnachweis (Beginn) | 1524/07/06 |
Datum unscharfer Erstnachweis (Ende) | 1524/12/31 |
Schlagworte / Register | Epitaphium; Epigramm |
Paratext zu | |
Paratext? | nein |
Paratext zu | |
Überliefert in | |
Druck | Micyllus, Epicedia, 1524; Micyllus, Hodoeporicon, 1527; Reiffenstein, Farrago aliquot epigrammatum Philippi Melanchthonis, 1528 (zweimal abgedruckt), Melanchthon, Opera, 1541; Melanchthon, Opera, 1541a; Melanchthon, Opera, 1541b |
Erstdruck in | Micyllus, Epicedia, 1524 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. B2r |
Carmen | |
Gedicht? | ja |
Nachruf auf | Petrus Mosellanus |
Incipit | Ἐνθάδε γαῖα τεὸν νεκρὸν Πέτρε σῶμα καλύπτει |
Erwähnungen des Werkes und Einfluss von Fremdwerken | |
Wird erwähnt in | |
Folgende Handschriften und gedruckte Fremdwerke beeinflussten/bildeten die Grundlage für dieses Werk | |
Bearbeitungsstand | |
Überprüft | am Original überprüft |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:JS |
Gegengelesen von | |
Bearbeitungsdatum | 29.06.2023 |
Opus Camerarii | |
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Werksigle | OC 0003 |
Zitation | Epitaphium Petri Mosell(ani) Ioachimo Q(uaestore) auctore, bearbeitet von Jochen Schultheiß (29.06.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OC_0003 |
Name | Joachim Camerarius I.
|
Sprache | Griechisch |
Werktitel | Epitaphium Petri Mosell(ani) Ioachimo Q(uaestore) auctore |
Kurzbeschreibung | Griechisches Epitaphium auf den "Musendiener" Petrus Mosellanus in drei elegischen Distichen. |
Erstnachweis | 1524 |
Bemerkungen zum Erstnachweis | Datierung nach dem Druck |
Datum unscharfer Erstnachweis (Beginn) | 1524/07/06 |
Datum unscharfer Erstnachweis (Ende) | 1524/12/31 |
Schlagworte / Register | Epitaphium; Epigramm |
Paratext zu | |
Paratext? | nein |
Überliefert in | |
Druck | Micyllus, Epicedia, 1524; Micyllus, Hodoeporicon, 1527; Reiffenstein, Farrago aliquot epigrammatum Philippi Melanchthonis, 1528 (zweimal abgedruckt), Melanchthon, Opera, 1541; Melanchthon, Opera, 1541a; Melanchthon, Opera, 1541b |
Carmen | |
Gedicht? | ja |
Nachruf auf | Petrus Mosellanus |
Incipit | Ἐνθάδε γαῖα τεὸν νεκρὸν Πέτρε σῶμα καλύπτει |
Bearbeitungsdatum | 29.06.2023 |
Widmung und Entstehungskontext
Melanchthon geht in einem Brief vom 3. Dezember 1524 an Camerarius (MBW - Regesten online Nr. 358) auf ein Epicedium des Camerarius ein und empfiehlt dessen Veröffentlichung. Dieses ist jedoch höchstwahrscheinlich nicht mit dem vorliegenden Gedicht zu identifizieren. Der Verstorbene, um den es in diesem Epicedium ging, wird von Melanchthon in dem Brief nicht namentlich genannt. Es muss sich jedoch um Wilhelm Nesen, nicht um Petrus Mosellanus gehandelt haben, da Melanchthon von einem horrendum genus mortis schreibt, was für den in der Elbe ertrunkenen Nesen spricht, dessen Tod am 6. Juli dem Brief auch zeitlich näher liegt als der des Mosellanus (19. April). Zudem spricht Melanchthon explizit von einem Epicedium, während das Grabgedicht des Camerarius auf Mosellanus in der Micyllus-Sammlung als Epitaphium bezeichnet wird und tatsächlich eine Grabinschrift fingiert. In dieser Gedichtsammlung wird die Differenz zwischen Epicedium und Epitaphium stets beachtet. Bereits diese Gründe sprechen für eine Zueignung an Wilhelm Nesen, wie sie durch den ersten Bearbeiter der Regesten des Melanchthon-Briefwechsels vorgenommen worden war, wohingegen die nachträgliche Korrektur hin zu Mosellanus zu verwerfen ist. Es spricht somit nichts dagegen, das von Melanchthon in seinem Brief im Dezember 1524 thematisierte Epicedium mit einem der beiden oder beiden Epicedia zu identifizieren, die in der Erstausgabe der Epigramme Melanchthons von Johann Reiffenstein aus dem Jahr 1528 und in einer Sammlung von Trauergedichten von Eobanus Hessus und Joachim Camerarius im Jahr 1531 herausgegeben wurde.
Grundsätzlich kann man aus dem Brief festhalten, dass Trauergedichte, die Camerarius verfasste, Melanchthon im Vorfeld bekannt waren. Dies unterstützt die These, dass Melanchthons Epitaphium auf Petrus Mosellanus vorab auf das des Camerarius abgestimmt wurde.
Aufbau und Inhalt
Das drei elegische Distichen umfassende Epitaph auf Petrus Mosellanus inszeniert einen Sprechakt, wonach ein Sprecher am Grab oder das Grab selbst (ἐνθάδε) den Toten in der 2. Person adressiert (Πέτρε). Diese dem Gedicht zugrunde liegende Kommunikationssituation korrespondiert in kontrastiver Variation mit dem nachfolgenden, ebenfalls griechischen und dieselbe Verszahl umfassenden Epitaph von Philipp Melanchthon, in dem der Verstorbene nicht angesprochen, sondern in der 3. Person beschrieben wird.
Das Gedicht verbindet christliche und pagane Bilder: Christlich ist der Gedanke, dass der aus Staub geborene Tote wieder zu Staub geworden sei, pagan die Bestimmung des Mosellanus als "Musendiener".
Forschungsliteratur
- Schultheiß 2020 S. 168-169 (Text, deutsche Übersetzung, Interpretation)