Camerarius, Benigno lectori, 1572
Opus Camerarii | |
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Werksigle | OC 1038 |
Zitation | Benigno Lectori, bearbeitet von Vinzenz Gottlieb (05.11.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OC_1038 |
Name | Joachim Camerarius I. |
Status | Herausgeber Verfasser |
Herausgegebener Autor | Martin Luther |
Sprache | Latein |
Werktitel | Benigno Lectori |
Kurzbeschreibung | Camerarius begründet den Druck des Luther-Briefs ausführlich mit der Verteidigung des guten Rufes des Reformators, aber auch mit einer Mahnung an die Kirchendiener und Lehrer. |
Erstnachweis | 1572 |
Bemerkungen zum Erstnachweis | |
Datum unscharfer Erstnachweis (Beginn) | |
Datum unscharfer Erstnachweis (Ende) | |
Schlagworte / Register | Theologie; Innerprotestantische Krise |
Paratext zu | |
Paratext? | ja |
Paratext zu | |
Überliefert in | |
Druck | Luther, Ad theologos Norimbergenses epistola, 1572 |
Erstdruck in | Luther, Ad theologos Norimbergenses epistola, 1572 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. A8r-C6v |
Carmen | |
Gedicht? | nein |
Erwähnungen des Werkes und Einfluss von Fremdwerken | |
Wird erwähnt in | |
Folgende Handschriften und gedruckte Fremdwerke beeinflussten/bildeten die Grundlage für dieses Werk | |
Bearbeitungsstand | |
Überprüft | noch nicht am Original überprüft |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Wiedervorlage | nein |
Bearbeiter | Benutzer:VG |
Gegengelesen von | |
Bearbeitungsdatum | 5.11.2024 |
Opus Camerarii | |
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Werksigle | OC 1038 |
Zitation | Benigno Lectori, bearbeitet von Vinzenz Gottlieb (05.11.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OC_1038 |
Name | Joachim Camerarius I. |
Herausgegebener Autor | Martin Luther
|
Sprache | Latein |
Werktitel | Benigno Lectori |
Kurzbeschreibung | Camerarius begründet den Druck des Luther-Briefs ausführlich mit der Verteidigung des guten Rufes des Reformators, aber auch mit einer Mahnung an die Kirchendiener und Lehrer. |
Erstnachweis | 1572
|
Schlagworte / Register | Theologie; Innerprotestantische Krise |
Paratext zu | |
Paratext? | ja |
Überliefert in | |
Druck | Luther, Ad theologos Norimbergenses epistola, 1572 |
Carmen | |
Gedicht? | nein |
Erwähnungen des Werkes und Einfluss von Fremdwerken | |
Wird erwähnt in | |
Bearbeitungsdatum | 5.11.2024 |
Aufbau und Inhalt
Camerarius begründet den Druck des Luther-Briefs ausführlich mit der Verteidigung des guten Rufes des Reformators, aber auch mit einer Mahnung an die Kirchendiener und Lehrer. Ausgehend von griechischen Philosophen und Aposteln schreibt er über die Nächstenliebe. Im Anschluss druckt er zwei Briefe Luthers und Melanchthons an Brenz ab. Der Brief erscheint als freundliche Polemik gegen die "Gnesiolutheraner". Sie werden zwar nicht namentlich genannt, doch sind sie an Details erkennbar: Die Streitsucht mit der Vorrangstellung der Wahrheit gegenüber der Liebe, ebenso ihr junges Alter, da sie Luther nicht persönlich kannten und ihn daher falsch verstanden oder gar bewusst verzerrt darstellten (Bl. A8v-Br).
Regest
Zwei Gründe gebe es für die Herausgabe dieses Briefes: Luthers Ruf gegen Verleumder zu verteidigen; und allen Lehrern und Dienern der Kirche solle ihre Aufgabe in Erinnerung gerufen werden. Luther sei posthum von Leuten, die ihn nicht persönlich kannten, missbräuchlich uminterpretiert worden. Gerade an den Universitäten hätten einige Gelehrte Luthers Lehren zurechtgebogen. Es gebe eine große Fülle an Luther-Schriften, und man könne daraus unterschiedliche Argumente ziehen. Man streite, gemäß Paulus, um „falsi nominis scientia“. Nicht die ganze Rede, sondern ein Wort, eine Silbe, ein Buchstabe werde untersucht. Der Streit bestehe aber nur aus Schmähungen der anderen Partei (A1v). Aussagen Luthers würden aus dem Kontext gerissen und zur Untermauerung eigener Positionen missbraucht (B2r). So gebe es eine Fülle von Büchlein, die von den Autoren für schön gehalten würden, wie bei Affen die eigene Nachkommenschaft. Das sei nicht nur lächerlich, sondern auch schädlich. Das Schlimmste sei aber, nicht zu beachten, wie wichtig Eintracht im Glauben sei, und daher die alten Schriften nicht zu lesen, die sich mit der religiösen Wahrheit beschäftigen (B3v). Jeder wolle die eigene Meinung zum Dogma erheben und kümmere sich nicht um den Willen Gottes oder das Urteil vernünftiger Menschen. Luthers Autorität werde dadurch nicht verteidigt, sondern beschädigt. Luther sei schon zu Lebzeiten attackiert worden, und auch posthum geschehe dies weiterhin (B4r). Alle sollten aber Christi Gebot über die Liebe beachten. Auch der Hl. Paulus schreibe, ohne die Liebe sei alles nichts. Es helfe nichts, zu beteuern, die Wahrheit sei das Wichtigste, wie das Aristoteles sage (B6r-v). Auch müsse nach Basilius (im Brief an Eustathius von Sebaste) derjenige viel nachdenken, schlaflose Nächte durchleben und Gott unter Tränen anflehen, der sich von der brüderlichen Liebe losmachen wolle (B8v-Cr). Die Liebe sei wichtiger als die Wahrheit, so wird häufiger betont und mit Beispielen der Kirchenväter belegt. Als problematisch für die Hirten der Kirche werden angesehen: Ehrgeiz, Herrschsucht und eine übermäßige Betonung der kirchlichen Regeln, die zur Sünde verleite (C4r). Philipp Melanchthon habe einige Kommentare zu Luther-Schriften verfasst, die dieser selbst gelobt hatte, die aber von anderen verrissen worden sei. Weil aber noch leere Seiten vorhanden waren, habe Camerarius noch ein gemeinsames Schreiben Melanchthons und Luthers an Johannes Brenz beigefügt.
Überlieferung
Eine deutsche Übersetzung erschien 1573 bei Vögelin (VD16 L 5465). Zur Autorschaft des Camerarius, die aus den Drucken nicht ersichtlich ist, vgl. Luther WA, Briefwechsel Bd. 6, Nr. 1818 (Luther an Johannes Brenz, Mitte Mai 1531).